Die Verlegung der Trubach in Wolfsberg steht im kommenden Jahr bevor. Außerdem war der Mobilfunk ein großes Thema in der Bürgerversammlung.
Anhand einer sehr anschaulichen und detaillierten Präsentation erläuterte Bürgermeister Markus Grüner (CSU) im Sportheim von Wolfsberg die augenblickliche Situation der Gemeinde Obertrubach. An der jährlichen Bürgerversammlung zeigten die Bürger großes Interesse. Bereits in den Tagen zuvor hatte Grüner nach Bärnfels und Geschwand eingeladen. Lange Diskussionen gab es in Wolfsberg nicht, obwohl mit der jetzt beginnenden Dorferneuerung ein sich über voraussichtlich zwei Jahre erstreckendes markantes Projekt ansteht. In gründlichen Diskussionen sind die Bürger von Wolfsberg in die Planungen eingebunden worden. Die vorzeitige Baufreigabe liegt jetzt vor, so dass die kompletten Ausschreibungen jetzt vorgenommen werden können.
Schauspiel an Trubach zu erwarten
Als erstes soll eine Stützmauer an der Staatsstraße am Dorfeingang von Obertrubach kommend in Wolfsberg erneuert und dem Verkehr besser angepasst werden. Außerdem steht 2019 die Verlegung der Trubach am Dorfausgang Richtung Untertrubach an. Zuvor müssen die Fische in diesem Bachabschnitt sorgfältig den Bach aufwärtsgetrieben werden - wohl ein interessantes Spektakel, wie der Bürgermeister ahnt. Erst nach der Bachverlegung sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, den Straßenbau und die Dorferneuerung voranzutreiben. Markus Grüner ging ausführlich auf das Zahlenwerk der Kommune ein. Die Gemeinde zählt 2278 Einwohner, davon 1120 weibliche und 1158 männlich, mit 2158 Deutschen und 93 Ausländern, darunter 40 EU-Bürger. Generell zeigt die Betrachtung über 30 Jahre nur unwesentliche Veränderungen. Die größten Ortschaften sind Obertrubach mit knapp 700 Einwohnern, Geschwand mit rund 500, Bärnfels über 400 und Wolfsberg über 150. Zehn Geburten stehen 22 Sterbefälle gegenüber. Der Gemeinderat traf sich elf Mal zur Gemeinderatssitzung und fasste 152 Beschlüsse. Die Zahl der Zuhörer mit 25 war auffallend gering.
Junge Landärztin
Obertrubach freut sich, mit Inka Christina Haaken eine junge Landärztin für die Praxis gewonnen zu haben. Sie löste Josef Klein ab, der seit 1981 hier wirkte und aus Altersgründen ausschied.
Eröffnung des Dorfladens
Die Eröffnung des Dorfladens in Obertrubach ist für Frühjahr 2019 geplant. Die Genossenschaft verfügt mit mittlerweile 250 verkauften Anteilen über ein Gründungskapital von 95.000 Euro. Die Außenrenovierung des Gebäudes verspricht eine gelungene Erneuerung.
Für die Feuerwehr
Im Bereich Sicherheit erhält die FFW Bärnfels ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug für rund 100.000 Euro. Die Grundschule in Bärnfels zählt im laufenden Schuljahr 69 Kinder in vier Klassen und zeigt eine Konstanz, so dass der Bestand der Schule langfristig gesichert sei, wie Grüner ausführte. Aufhorchen lässt die Anschaffung von zwei Tafeln im Rahmen des digitalen Klassenzimmers. Zwei sollen nach den positiven Erfahrungen dieses Jahr noch angeschafft werden. Bärnfels nimmt hier eine Vorreiterrolle im Landkreis Forchheim ein. Die Mittagsbetreuung besuchen 40 Kinder.
Turnhalle Gößweinstein
Spannend ist das geplante Projekt Doppelturnhalle im Schulverband Gößweinstein. Rund vier Millionen Euro sind veranschlagt mit einer Förderung von 80 Prozent. Die Beteiligung wird die Gemeinde Obertrubach rund 300.000 Euro kosten. Konkret kam aus der Bürgerversammlung die Frage, wieweit Vereine wie der Sportverein Bärnfels diese Einrichtung künftig nutzen können. Im sozialen Bereich rückt die Erweiterung des katholischen Kindergartens St. Marien in den Mittelpunkt. Die Sohle für die Erweiterung um eine Krippengruppe ist gelegt. Gesamtkosten rund 500.000 Euro, die der Staat mit 385.000 Euro fördert. Die Gemeinde bringt 100.000 Euro Eigenmittel auf, die Kirchenstiftung 15.000 Euro. Im kulturellen Leben bildeten Ereignisse wie die Prunksitzung des "Narrenkübels" Gößweinstein im Saal des Bildungshauses, der Auftritt des Gastchores "Viva Voce", der Fränkische Theatersommer oder auch das Kindermusical im Sommerprogramm reizvolle und anspruchsvolle Höhepunkte im Jahr. Die Gemeinde freut sich über die gute Arbeit der Jugend- und Seniorenbeauftragten. Zahlreiche Baumaßnahmen wie die Sanierung des Hundsdorfer Weges werden im Rahmen der Städtebauförderungen in Obertrubach durchgeführt. In diesem Zusammenhang steht der Abriss des ehemaligen Cafés "Regina" unmittelbar bevor. Die Gemeinde hat es für 125.000 Euro erworben. Sowohl Erwerb als auch die weiteren Maßnahmen werden mit 60 Prozent aus dem Städtebaufonds gefördert.
Keine eigenen Bauplätze
Zurzeit verfügt die Gemeinde über keine eigenen Bauplätze. Grüner forderte die Bürger auf, möglichst mitzuhelfen, dass die Nachfrage künftig wieder befriedigt werden kann. Zum Schluss ging Grüner auf die Finanzen ein.Der Schuldenstand wird sich 2018 von 624.000 auf 517.000 Euro verringern. Ende 2018 bedeutet dies eine Pro-Kopf-Verschuldung von 234 Euro.