Warum soll man noch Zeitung lesen? Die Sketch-Gruppe der Gundelsheimer Grundschule hat diese Frage während der Auftaktveranstaltung des Schulprojektes "klar.text" mit einem Rap beantwortet.
Morgens am Frühstückstisch: Mama und Papa sind nicht ansprechbar, weil ihre Köpfe mal wieder hinter der aufgeklappten Zeitung versteckt sind. Die Drittklässler der Michael-Arneth-Schule Gundelsheim haben die Lösung: "Sind eure Eltern morgens auch immer so unkonzentriert und abgelenkt? Dann schnappt ihnen einfach die Zeitung weg und lest sie selbst!"
Warum sie sie selbst lesen sollen? Die Antwort darauf rappen die Grundschüler nach ihrem Sketch bei der Auftaktveranstaltung des Schulprojektes "klar.text" gleich hinterher: "Willst du wissen, was in der Welt passiert, wer in Amerika die Wahl verliert, welcher Dackel der Schönste ist, was deine Katze am liebsten frisst? Dann lies die Zeitung!", rufen sie Lehrern und Eltern in der ersten Strophe entgegen.
Damit die Kinder das, was um sie herum passiert, nicht nur aufnehmen, sondern die Informationen auch einordnen und bewerten können, dafür gibt es das Schulprojekt "klar.text" der Mediengruppe Oberfranken. Bei diesem Projekt hat die Grundschule Pinzberg schon mehrmals mitgemacht und ist auch dieses Jahr wieder dabei.
Je nach Schultyp bekommen die teilnehmenden Klassen zwei oder vier Wochen kostenlos die Zeitung in die Schule geliefert. Die Lehrer arbeiten mit ihren Schülern nicht nur an Artikeln, die Kinder können auch selbst kreativ werden und sich am Schreiben versuchen.
Zeitung zur Orientierung "Gerade in der Zeit der elektronischen Medien ist es wichtig, dass die Kinder die Zeitung kennenlernen", sagte Schulamtsdirektorin Barbara Pflaum.
Und Gertrud Glössner-Möschk, Leiterin der Lokalredaktion Bamberg des Fränkischen Tag, erläutert: "Die Zeitung bietet Orientierung. Ein Artikel mit journalistischer Qualität - ob auf Papier oder online - unterscheidet sich sehr von subjektiven Texten, die andere einfach im Internet veröffentlichen."
Dafür, dass sich Schüler mit der Zeitung beschäftigen, setzt sich auch Schulleiterin Birgit Reiter ein. "Es ist eine unserer Aufgaben, Kinder zum Lesen anzuhalten. Sie sollen sich möglichst bald selbst Wissen aneignen können."
Was das bringt, rappen die Drittklässler in der letzten Strophe: "Und wenn du die Zeitung täglich liest, dann bist du informiert, du kennst dich wie die Großen aus, was in der Welt passiert."