Noch bis 6. November gastiert der Zirkus Mulan in Forchheim. Der Vorhang fällt um 16 Uhr.
Vor diesen Clowns hat keiner Angst. "Spaghetti und Bratkartoffel" sind die beiden Spaßmacher, die beim Zirkus Mulan, der zurzeit in Forchheim gastiert, kleine und große Gäste zum Lachen bringen. Mit Horror-Clowns, die Angst und Schrecken verbreiten, wollen beide nichts zu tun haben.
"In meinen Augen sind Gruselclowns Kriminelle, die sich hinter einer Maske verbergen", urteilt Zirkusdirektorin Jaqueline Renz, die über massive Geschäftseinbußen klagt. "Wir haben viele Absagen, weil die Kinder angeblich Angst vor Clowns hätten", erzählt die Artistin. Eltern fragten auch nach, wie unsere Clowns geschminkt, sind, ob Kinder da Angst bekommen könnten.
"Eine Maske ist für einen Zirkusclown tabu", betont Max Renz (36), der selbst mit weiß geschminktem Kinn und roter Nase noch als identifizierbare Person erkennbar ist.
Sein Partner Dominik Köllner (5) ist überhaupt nicht geschminkt . Er trägt lediglich einen rot-schwarz gestreiften Anzug mit bunten Flicken. "Ich bin der August", verrät der aufgeweckte Manegen-Liebling.
"Clown kann man nur sein, wenn man die Kinder liebt und auch über sich selber lachen kann", findet Max Renz, der im gleichen Alter wie sein Neffe Dominik als Spaßmacher in der Manege gestanden hat. Als "Spaghetti und Bratkartoffel" verstehen sie es gewitzt, das Musikverbot in der Arena mehrfach zu umgehen. Sie nehmen Ansagen nur allzu wörtlich, verdrehen Jaqueline Renz das Wort im Mund und freuen sich zusammen mit dem Publikum, wenn sie die Zirkuschefin auf den Arm nehmen können.
Cown Sgaphetti bringt die Direktorin sogar dazu seinen mit Pailetten besetzten roten Hut vom Boden der Manege aufztuheben und vergleicht die Dompteurin, die Pferdedressuren und Kamele vorführt mit einem Löwen; der sich aber als Esel entpuppt.
Zum Gelächter der großen und kleinen Zuschauer. Darüber hinaus engagieren sich die beiden Spaßvögel als Assistenten, wenn sie der Jongleurin die Requisiten zuwerfen. Dominik präsentiert seinen Freund Hansi in der Manege, ein Lama, das die Kinder ohne zusätzliches Entgelt streicheln dürfen. Dabei erzählt Jaqueline Renz Wissenswertes über diese Tierart und räumt mit dem Vorurteil auf, dass Lamas nur spucken.
Zum Schluss der Show, zu der auch Tierdressuren, Jonglage-Nummern und akrobatische Darbietungen von Sabrina gehören, verabschieden sich die Clowns von ihren Gästen. Von Berührungsängsten keine Spur. Stattdessen wird Zirkus Mulan seinem Motto gerecht: "Ein Zirkus zum Anfassen."