Einblick in Terminkalender
Anschließend nahm sie sich viel Zeit, um ihre Funktion, die des Stadtrates und der Verwaltung für die jungen Leute transparent zu machen. Dann zog sie ihr Smartphone hervor, um ihren aktuellen Tagesablauf und die Termine aufzuzeigen.
Neben der Vielseitigkeit der Aufgaben konnten die Kinder, die mit großer Aufmerksamkeit lauschten, erfahren, dass der Tag auch schon immer wieder einmal bis in die Mitternacht dauern kann.
Frauen-Power tut not
Meyer gab zu, dass es auch Konflikte im Stadtrat oder auch mit Bürgern geben könne. Immer müsse aber das Wohl der Bürger, nicht einer Partei, im Vordergrund stehen. Sie bemängelt die Anzahl von zwei Frauen unter 20 Stadträten in Ebermannstadt als zu gering.
Schüler haben viele Fragen
Es fiel auf, wie die Kinder sich in manchen ihrer bearbeiteten Themen wiederfanden. Nach dem Vortrag der Bürgermeisterin hatten die Kinder die Gelegenheit zu einer Fragerunde. "Viele Menschen wünschen sich in der Stadt ein Elektrogeschäft und mehr Bekleidungsgeschäfte. Haben Sie darauf Einfluss", fragte Sofia.
" Ich kann auf Personen oder Geschäftskonzerne zugehen und Ebs anpreisen", antwortet Meyer. Freilich rechneten die Unternehmen die Rentabilität aus, um zu sehen, was machbar sei, erklärt die Bürgermeisterin.
Jugendliche wünschen sich den Ausbau des Skaterpark, ist ein anderer Wunsch, am besten für Skateboard und BMX-Fahrräder, sagt ein Schüler. Die Bürgermeister notiert die Aussage und meint, in der interkommunalen Zusammenarbeit sei auch an ein breiteres Angebot an Spielplätzen angedacht.
"Warum muss ALDI neu gebaut werden", will Lena wissen. "Es gibt moderne Bedürfnisse. Wichtig ist, dass das Geschäft noch näher an das Zentrum kommt", erklärt Meyer und REWE bekomme gleichzeitig die Chance zur Erweiterung.
David spricht die Verkehrsprobleme mit Stau und Ampelschaltung an der Durchfahrt der B470 an.
Für die Bundesstraße sei der Bund zuständig, auch für die Ampelschaltung - die Stadt habe nur beschränkte Beratungsfunktion, betont Meyer. Die Situation sei außerdem bedingt durch die Lage im Tal mit Hängen und Naturschutzgebieten, sowie dem Zusammenlaufen von Straßen aus den verschiedenen Tälern. Kreisverkehre scheiterten an den räumlichen Gegebenheiten und wären ein Problem für Fußgänger.
" Es war sehr interessant von der Arbeit der Bürgermeisterin zu hören, weil man immer denkt, sie sitzen hinter ihrem Pult und arbeiten wenig. Jetzt weiß ich, dass sie auch mitunter bis spät in die Nacht arbeiten muss und viel unterwegs ist", zieht die erste Klassensprecherin Claudine Bilanz für die Schülerinnen und Schüler.
Zweiter Klassensprecher David bestätigt: "Es war sehr informativ. Wir lernten, dass die Bürgermeisterin ein sehr interessantes Aufgabengebiet hat". Rektorin Anette Mohnlein verfolgte aufmerksam die zwei Stunden mit Bürgermeisterin Meyer.
"Das Thema Bürgermeister bekommt ein Gesicht", meint sie nachher. Das sei ein guter Einstieg für Jugendliche, auch an politische Themen heranzukommen. Die Kinder zeigten viel Engagement.
Bürgermeisterin nahm sich Zeit
Christiane Meyer nahm sich diese zwei Stunden gerne Zeit. Sie sieht hier eine kommunale Verantwortung, Hemmschwellen bei den Schülerinnen und Schülern abzubauen und außerdem zu zeigen, dass die Bürgermeisterin eben auch nur ein normaler Mensch sei.
Heidi Hotham machte sie ein Kompliment für die Durchführung des Projektes. "Den Schülern gefällt der Lernstoff auf diese Weise, ohne Zwang", nennt Hotham einen Schlüssel des schönen Erfolgs.
Frau Meyer sollte sich um die Verrichtungen kümmern, für die Sie der Wähler berufen hat. Viele Pflichterfüllungen vernachlässigt Sie sichtlich! Die Aktionen in der Schule, eine arglose Wahlreklame für die kommende Legislaturperiode, zählen nicht zu Ihren Bestimmungen als Bürgermeisterin!