Annaschule braucht mehr Platz

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Fluchtwege wurden verändert, um auf den Gängen Essplätze für die Kinder zu schaffen. Foto: Josef Hofbauer
Fluchtwege wurden verändert, um auf den Gängen Essplätze für die Kinder zu schaffen.  Foto: Josef Hofbauer
Das Essen wird in einem Abstellraum ohne Tageslicht zubereitet.
Das Essen wird in einem Abstellraum ohne Tageslicht zubereitet.
 

Von 230 Kindern besuchen 184 die Mittagsbetreuung. Das schafft Platzprobleme. Ein Anbau soll Abhilfe schaffen.

Die räumliche Situation an der Anna-Volksschule sei eine Katastrophe. Schüler erledigten in den Garderoben ihre Hausaufgaben, das Mittagessen müssen sie in Etappen auf den Fluren einnehmen, schilderte Sigrun Wagner, Amtsleiterin der Abteilung Hochbau bei der Stadt Forchheim den Mitgliedern des Finanzausschusses die aktuelle Situation. Der Grund: Von 230 Schülern müssen 184 Kinder in der Mittagsbetreuung beherbergt werden. Deshalb platzt die Schule aus allen Nähten.

An einem Anbau führe daher kein Weg vorbei. Für die elf Gruppen der Mittagsbetreuung seien mindestens acht zusätzliche Räume notwendig, um die Situation in den Griff zu bekommen. In einem Abstimmungsgespräch zwischen Vertretern der Stadt und der Regierung von Oberfranken sei die Erweiterung grundsätzlich befürwortet worden. Die Regierung habe einer Erweiterung der Schule um 464 Quadratmeter Nutzfläche zugestimmt.


Hygienisch untragbar

Die Kosten für den Anbau schätzte Sigrun Wagner auf 1,7 bis 1,8 Millionen Euro. Beinhaltet seien neben der Hauptnutzzfläche auch Flure, Gänge, Nebennutzflächen und die Außenmauern. Um für den Erweiterungsbau einen Förderantrag stellen zu können, müssten für dieses Projekt ein Architekt und Fachplaner beauftragt werden. Dafür kalkulierte die Leiterin des Hochbauamtes rund 300.000 Euro.

Auch Schulleiterin Heike Wenzel unterstreicht die Dringlichkeit, dass etwas getan werden muss. "Die Küche ist ein ehemaliger Abstellraum ohne Tageslicht und ohne Dunstabzug. Das Geschirr wird per Hand gespült und die Fluchtwege mussten verändert werden, um Essplätze schaffen zu können", klagt die Rektorin. Das Gesundheitsamt habe unzureichende hygienische Bedingungen moniert.

CSU-Fraktionschef Udo Schönfelder versicherte: "Wir machen unsere Hausaufgaben", gab aber zu Bedenken, dass auch eine Korrektur des Schulsprengels zu einer Verbesserung des unzumutbaren Zustandes führen könne. Schönfelder: "Es wäre fatal, wenn wir jetzt neu bauen und in zwei, drei Jahren feststellen müssen, dass an der Nachbarschule in Reuth Räume leer stehen."


Ein Überblick fehlt

Kollege Heinz Endres wollte sichergestellt wissen, dass durch den Anbau die Sportstätten nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Ihn konnte Sigrun Wagner beruhigen. Architekt Lothar Langenbuch habe bereits beim Bau der Schule 1980 ein Baufeld für einen Anbau reserviert.

"Je früher wir planen, desto schneller können wir Abhilfe schaffen", stimmte Hans-Werner Eisen (CSU) dem Vorhaben zu. Einen Schritt weiter dachte Josua Flierl. Er regte eine Mehrfachnutzung der zusätzlichen Räume an. Sie sollten für Vereine und Organisationen auch an Wochenenden zugänglich sein.
Rainer Büttner (SPD) zweifelte nicht an der Notwendigkeit des Vorhabens, wunderte sich aber, dass die Problematik plötzlich so dringlich geworden sei. "Für mich ist das ein wenig aus der Hüfte geschossen", urteilte Büttner, der als Sofort-Lösung Container vorschlug. Ludwig Preusch (FW) dagegen forderte statt Containern "gleich was Gscheits".

Gerhard Meixner (FGL) signalisierte zwar Zustimmung, monierte aber eine Übersicht über Maßnahmen, die in Angriff genommen werden sollen. "Nur wenn wir einen Überblick haben, können wir eine Reihenfolge festlegen und eine vernünftige Finanzplanung aufstellen", so Meixner.

Das sah auch SPD-Fraktionschef Büttner so: "In der Sache richtig, aber von der Vorgehensweise nicht in Ordnung. Ich fühle mir die Pistole auf die Brust gesetzt", so Büttner.