Die Jugendkapelle Aurachtal bewies bei ihrem Frühjahrskonzert "Die Welt der Rhythmen" ihr vielseitiges Können mit Stücken unterschiedlicher Stilrichtungen.
Dass es auch ganz ohne Instrumente geht, bewies das Nachwuchsorchester unter der Leitung von Christine Pölloth mit "Bodypercussion". Die Klangerzeugung erfolgte durch den Körper. Mit Stampfen, Klatschen, Schnipsen und dem Mund und einer außergewöhnlichen Bodypercussion von Andreas Horwarth begeisterte der "Nachwuchs", verstärkt durch einige Musiker des großen Orchesters und seinem Leiter Wolfram Heinlein, die Besucher.
Das Nachwuchsorchester eröffnete den Abend mit "Clarinet Calyps" von Philip Stark und es waren in der Aurachtaler Sporthalle karibische Fröhlichkeit und Lebensgefühl hör- und spürbar. Die bunte Mischung des entführte in die Klassiker, wie "The Groovemeister" oder in das von John William komponierte "Cantina Band" aus Star Wars.
Musikalische Sommergefühle
Nach der Pause kam mit dem großen Orchester unter Leitung von Wolfram Heinlein dann so richtiges Sommerfeeling auf. Denn "Despacito" war zweifellos der populärste Sommerhit aller Zeiten, der nicht nur alle Charts gestürmt hat, sondern auch ein absoluter YouTube-Hit war. Mit diesem Song wurde der zweite Teil des Abends eröffnet.
Gefolgt vom bekannten Cha-Cha-Cha "Patricia" von Perez Prado und der anschließenden Komposition "Children of Sanchez" des amerikanischen Jazzflügelhornisten und Komponisten Chuck Mangione und die kräftigeren, voluminösen Ton- und Rhythmuszyklen, welche die Musiker, trotz vieler Takt- und Tempowechsel, aber gekonnt intonierten. Mit einem wohlklingenden "Little Mermaid Medley" leitete das Orchester über zu "Total Toto", wo das Rhythmusgefühl der Musikerinnen und Musiker gefragt war und auch überzeugend darbot.
Politische Beteiligung
So ganz ungeschoren ließ Wolfram Heinlein die Ehrengäste mit Bundestagabgeordneten Stefan Müller, stellvertretende Landrätin Gabriele Klaußner und Bürgermeister Klaus Schumann, dann doch nicht davonkommen. So wurden eine Bierdose zum Schüttelinstrument und ein Karton zur Trommel und aufgereihte Bierdosen zum Windspiel, das Publikum war von der Performance begeistert. Wolfram Heinlein orakelte in diesem Moment: "Unseren Ehrengästen steht eine große musikalische Zukunft bevor."
Beim letzten Stück Alfred Reeds "El Camino Real" wurden die Besucher in die lateinamerikanische Welt und das Orchester traf deutlich die maurisch beeinflusste, spanische Intonation mit ihrer zwischen Feierlichkeit und Kraft schwankenden Stimmung und erntete dafür auch tosenden Applaus. Nur nach zwei Zugaben durften die Musiker die Bühne verlassen. Mit "Saludos Amigos" griff das Sambafieber auch auf die Zuhörer über und mit "Alte Kameraden" gemischt in Swing und Marsch war dann endgültig Schluss.