Polizei konfisziert Hakenkreuz-Schild von Flüchtling in Hemhofen

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Zwei Beamte der Höchstadter Polizei schritten ein und nahmen dem protestierenden Flüchtling in Hemhofen das Schild mit dem Hakenkreuz ab. Foto: Andreas Dorsch
Zwei Beamte der Höchstadter Polizei schritten ein und nahmen dem protestierenden Flüchtling in Hemhofen das Schild mit dem Hakenkreuz ab.  Foto: Andreas Dorsch

Eigentlich funktioniert in Hemhofen das Zusammenleben mit den vielen in der ehemaligen Tennishalle untergebrachten Flüchtlingen ganz gut. Ab und zu gibt es aber doch Probleme.

Ein solcher Fall war am Mittwoch am späten Nachmittag auf der Hauptstraße an der Abzweigung zur Unterkunft nicht zu übersehen. Ein Flüchtling präsentierte ein größeres Schild mit der Aufschrift "Landratsamt Höchstadt".

Darunter war ein in Ketten gelegtes, blutendes rotes Herz gemalt, aus dessen Mitte ein Hakenkreuz herausstoch.
Eine derartige Demonstration, auch noch mit verbotenen Zeichen, rief die Höchstadter Polizei auf den Plan. Zwei Beamte in Zivil fuhren vor, nahmen dem Flüchtling das Schild ab, stellten die Personalien fest und belehrten ihn, dass er sich damit strafbar mache.

Ob der Jordanier, der zugab, mit einem gefälschten syrischen Pass nach Deutschland gekommen zu sein, wusste, was er tat? Dem FT erklärte der sehr erregte Araber, dass er mit seiner Situation in der Gemeinschaftsunterkunft nicht zufrieden sei.
Er sei der einzige Jordanier und noch dazu in einem Zimmer mit mehreren Albanern untergebracht. Zwei Jahre habe er vorher in einem Einzelzimmer in einem Heßdorfer Hotel gelebt und sei jetzt umquartiert worden.

Alois Meißner vom Hemhofener Helferkreis, der auch den Jordanier betreut, kam zum Polizeieinsatz dazu und machte seinem Schützling klar, dass er mit solchen Aktionen nichts erreiche. Meißner spricht von "teilweise selbst verschuldeten Problemen", wenn sie beispielsweise die Post, die sie bekommen, nicht lesen können. Der Helfer fordert dringend schnellere Verfahren.