Das denkmalgeschützte Von-der-Saal-Anwesen in der Hauptstraße von Höchstadt soll für rund 1,7 Millionen Euro saniert werden.
Es verspricht, ein neues Schmuckstück in der Innenstadt von Höchstadt zu werden: das Von-der-Saal-Anwesen in der Hauptstraße 19. Nach der Denkmalliste handelt es sich um ein "Ackerbürgeranwesen" mit Fachwerkobergeschoss, das auf das Jahr 1713 datiert wird. Aufgrund eines Stadtratsbeschlusses aus dem Jahr 2013 konnte die Stadt das Haus erwerben. Die notwendigen Untersuchungen wurden in Abstimmung mit dem Denkmalschutz durchgeführt. Wie in der Stadtratssitzung am Montagabend bekannt gegeben wurde, soll mit der Umsetzung des Nutzungskonzepts im nächsten Jahr begonnen werden.
Die angrenzende Scheune ist derzeit noch im Eigentum des Heimat- und Verschönerungsvereins. Sie könne zum Preis von 6000 Euro erworben und in das Nutzungskonzept einbezogen werden, teilte in der Sitzung Bürgermeister Gerald Brehm (JL) mit. Dazu soll sie unter Denkmalschutz gestellt werden. In der Sitzung waren die Meinungen darüber geteilt: Stadtrat Georg Schockel (CSU) begrüßte, dass die Scheune in das Konzept einbezogen werden soll, auch wenn sie derzeit noch nicht in städtischem Besitz sei.
Schockel: Abriss kein Thema
"So geht das nicht", protestierte Günter Schulz (SPD). Ursprünglich habe man daran gedacht, die Scheune abzureißen. Mit diesem Konzept werde die Stadt "vom Denkmalschutz in eine Ecke gedrückt". Erhaltenswert ist nach Meinung des Zweiten Bürgermeisters lediglich das Austragshaus.
Dem widersprach Georg Schockel. Von Abriss sei nie die Rede gewesen. Als der Heimatverein die Scheune erworben habe, sei sogar geplant worden, wie das Ganze einmal ausschauen könnte. Wenn die Scheune unter Denkmalschutz stehe, würden die Arbeiten auch gefördert. Dass die Stadt eine hohe Förderung erwartet, ließ Bürgermeister Brehm hören. Die Töpfe von Denkmalschutz und Städtebauförderprogramm sollen angezapft werden. Die Gesamtkosten werden auf mehr als 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Der denkmalpflegerische Mehraufwand wurde vom Bayerischen Landesamt auf rund 650 000 Euro geschätzt.
Details gibt es im Januar
Der Höchstadter Architekt Georg Leyh hatte bereits eine Planung erstellt. Detailliert vorstellen soll er sie jedoch erst in der Januar-Sitzung. Als Baudenkmal würde für die Scheune die volle Förderung greifen, erklärte Leyh.
Einiges konnte er in der Sitzung schon erläutern. Im Erdgeschoss sei eine Nutzung durch die Stadt als Büro oder Tourismus- und Informationspunkt angedacht. Im Verbindungsbau könne die Technik untergebracht werden und in der Scheune ein Veranstaltungsraum. Das Obergeschoss bleibe der Nutzung durch den Heimatverein als Archiv oder Bibliothek vorbehalten. Auch die Volkstanzgruppe des Vereins könne dort üben. In der nächsten Sitzung des Stadtrats soll über den Kauf der Scheune ausführlich beraten und das Konzept detailliert vorgestellt werden.