Metallbau Dorsch in Adelsdorf lädt jugendliche Flüchtlinge ein

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Flüchtlinge aus Eritrea und Afghanistan haben einen Einblick in die Werkhalle der Metallbaufirma Dorsch in Adelsdorf bekommen. Foto: Christian Bauriedel
Flüchtlinge aus Eritrea und Afghanistan haben einen Einblick in die Werkhalle der Metallbaufirma Dorsch in Adelsdorf bekommen. Foto: Christian Bauriedel

Wie integriert man Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt? Die Firma Dorsch in Adelsdorf hat erste Kontakte geknüpft.

Ein wenig schüchtern sind sie, aber offensichtlich hoch motiviert, eine Arbeit zu finden. Fünf jugendliche Flüchtlinge aus Eritrea und Afghanistan bekamen am Mittwoch einen Einblick in die Metallbaufirma Dorsch in Adelsdorf. Ali, Azizullah, Rahmatullah, Kevin und Nahom sind seit rund zehn Monaten in Deutschland und leben in Aisch. Beim Rundgang durch die Werkshalle zeigen sie ihr Interesse fürs Bohren, Feilen und Schweißen. Betreuerin Pia Semmler vom Puckenhof ist mit in die Metallbaufirma gekommen. "Die Jungs sind sehr motiviert. Sie wollen einfach arbeiten", sagt Semmler. Die Fortschritte in der deutschen Sprache sehe man jeden Tag.

Dass sie von heute auf morgen eine Ausbildungsstelle zum Schlosser bekommen, das sei nicht zu erwarten, sagt Geschäftsführer Georg Dorsch, dessen Unternehmen momentan 32 Mitarbeiter hat, Tendenz wachsend. Doch Azubis zu finden, das werde immer schwerer.
Von anderen Kollegen aus dem Handwerk höre er ähnliches.
Sein Ziel sei es, den unbegleiteten Flüchtlingen eine Perspektive zu geben. Er könne sich durchaus vorstellen, auch Flüchtlinge als Lehrlinge anzustellen. "Wenn sie Fuß gefasst haben und die Sprache gut beherrschen, wäre eine Ausbildung bei uns kein Problem", sagt Dorsch, der momentan noch händeringend Auszubildende für das kommende Lehrjahr sucht.

Um die Integration der Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt hinzubekommen, tut sich etwas in Adelsdorf. Unter der Federführung des Bürgermeisters Karsten Fischkal (FW) wird sich der Unternehmerstammtisch am 7. März mit dem Thema Flüchtlinge als Arbeitskräfte beschäftigen. Um 20 Uhr treffen sich dann Gewerbetreibende und Handwerker der Region im Landhotel Drei Kronen.

Ein Vertreter von Industrie- und Handelskammer (IHK) und von der Arbeitsagentur werde dabei sein, so Fischkal. "Es wird um Fördermöglichkeiten gehen und darum, wie man eventuelle Hürden abbauen kann."

Man müsse in die Zukunft denken, sagt Dorsch. Wie viel von eventuellem Vorwissen Flüchtlinge als Arbeiter einbringen, müsse man sehen. Der 16-jährige Kevin aus Eritrea kann sich zum Beispiel eine Mechanikerausbildung gut vorstellen. Nahom, ebenfalls 16 und aus Eritrea, hat schon Erfahrungen als Lackierer. Ob und wann er im dualen Ausbildungssystem in Deutschland eine Chance bekommt, weiß niemand so genau. Der Rundgang durch die Werkshalle scheint den Jungs aber schon mal ein bisschen Mut gemacht zu haben.