Das Thema Schulbusse ging in Adelsdorf in die nächste Runde. Schüler, Lehrer und Eltern legten die Problematik am Montagabend dem Landrat persönlich dar.
Vorneweg: Versprechen kann Alexander Tritthart (CSU) gar nichts. Das machte der Landrat immer wieder deutlich. Auch wenn er die prekäre Situation verstehe, auch wenn er das Anliegen der Schüler und Eltern wirklich ernst nehme, auch wenn die Sicherheit der Kinder natürlich an erster Stelle stehe. "Aber es ist nicht so einfach, wie es wirkt und wir dürfen nichts versprechen, was wir nicht halten können."
Solche Aussagen passten den rund 120 anwesenden Eltern, Schülern und Lehrern natürlich nicht. "Die Kinder stehen bis an die Windschutzscheibe!", beklagte eine Mutter. "Hätte mich niemand festgehalten, wäre ich einmal rausgefallen, als die Tür aufging", berichtete ein Junge. "Die Massen, die an der Straße drängeln und auf den Bus warten, sind beängstigend", schilderte eine Lehrerin.
Gefährlich und verantwortungslos
Das Problem zu den Stoßzeiten ist bekannt: Übervolle Busse, Kinder kommen zum Teil nicht mehr rein, gefährliche Situationen beim Einsteigen durch Gedränge, verantwortungslose Lage im Bus, weil sich die Kinder nicht ordentlich festhalten können. All das legten die Betroffenen am Montag dem Landrat persönlich dar, der zunächst jedoch etwas pikiert darauf hinwies, dass er zu der Veranstaltung erst eingeladen wurde, als er sich über seine Pressestelle selbst zum Thema geäußert hatte.
"Am Freitagnachmittag kam dann die Einladung für Montagabend. Das ist normalerweise überhaupt nicht machbar." Er habe lange vereinbarte Termine abgesagt, um gemeinsam mit der Sachgebietsleiterin Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Martina Schunk, und Abteilungsleiter Manuel Hartel an der Diskussion teilnehmen zu können. "Sie sehen daran, dass uns das Thema wirklich sehr wichtig ist!"
Dennoch sei es eben nicht einfach, Linienbündel, die immer für zehn Jahre vergeben werden, zu verändern. "Innerhalb von zehn Jahren tut sich viel - allein Schülerzahlen ändern sich jedes Jahr." Alles müsse in bestehende Abläufe eingearbeitet werden, was eben nicht so einfach sei, wie es von außen oft aussehe. "Es ist schade, dass der Omnibusverkehr Franken (OVF) als Busunternehmer heute nicht eingeladen wurde. Dann hätte man gleich ganz anders reden können." Schließlich gebe es keinen Vertrag mit dem Landkreis, der OVF fahre eigenwirtschaftlich.
Zu wenig Busse zu Spitzenzeiten
Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) betonte, dass man niemanden habe ausschließen wollen und dass man durchaus registriere, wie viel der Landkreis für den ÖPNV tut. Dennoch fehlten zu den Spitzenzeiten eben Busse.