Der Gemeinderat Großenseebach beschließt die Anschaffung eines Kleintraktors, eventuell kommt noch ein elektrisch angetriebenes Kommunalfahrzeug hinzu. Zudem wurden Änderungen zur Friedhofsgebührensatzung vorgelegt.
Erstmals tagte der Gemeinderat Großenseebach im sanierten und neu möblierten Sitzungssaal. Doch bevor die Versammlung in den neuen Räumlichkeiten eröffnet wurde, begutachteten Bürgermeister Bernhard Seeberger und die Gemeinderatsmitglieder auf dem Platz vor dem Verwaltungsgebäude einen sogenannten "Streetscooter", dessen Besichtigung SPD-Gemeinderat Werner Schrumpf organisiert hatte.
Das Kommunalfahrzeug "Work Pickup" ist ein rein elektrisch angetriebener Allrounder für den Arbeitsalltag eines Bauhofes und wird in verschiedenen Varianten angeboten. Auf Basis des Ford Transit wurde der neue E-Transporter entwickelt, der für Kommunen - gerade im Hinblick der gerade laufenden Diskussion um die Luftverschmutzung - interessant sein dürfte.
Mit einer Reichweite von rund 100 Kilometern bietet er sich für innerörtliche Transporte und Fahrten an. Ob die Gemeinde einen dieser "Streetscooter" anschafft, wurde nicht entschieden, das Fahrzeug wird aber bei einer möglichen Investition für den Bauhof in die Überlegungen mit einbezogen.
Neuer Traktor für den Bauhof
Um den Bauhof ging es auch bei der Anschaffung eines Kleintraktors. Diese Investition hatte der Gemeinderat im Februar beschlossen, da das bisherige Modell betriebstechnische Probleme hat. Die Vorderachse ist undicht, was zu einem größeren Reparaturbedarf führt. Auch das Steuergerät für die Fronthydraulik musste schon mehrfach ausgetauscht werden.
Die Bauhofleitung favorisierte als Neubeschaffung einen Allradtraktor und holte diesbezüglich vier Angebote von Fachfirmen ein. Die Höchstadter Firma Böckl bot den Traktor für knapp über 39 000 Euro an. Da Anbau- oder Zusatzgeräte nicht notwendig sind, muss lediglich das Getriebe des Schlegelmulchers für rund 1 800 Euro umgebaut werden. Der Lieferant nimmt das Altfahrzeug für 6 000 Euro in Zahlung. Der Bürgermeister wurde beauftragt zu versuchen, dass der alte Traktor nach der Auslieferung des Neufahrzeuges noch etwa drei Monate beim Bauhof verbleibt.
Im Erschließungsgebiet soll auf der Straße "Am Wiesengrund" die AFB-Schicht abgefräst und anschließend wieder aufgebracht werden. Bei der Maßnahme werden auch die Gartenstraße und Neue Straße mit einbezogen.
Abschluss bis zum 2. November
Von zehn ausgewählten Firmen gaben sechs Unternehmen ein Angebot ab. Der günstigste Bieter war die Firma Diensbier (Markt Erlbach) mit einem Angebotspreis von knapp 136 000 Euro - die Kostenschätzung lag bei nahe 200 000 Euro. "Die geringere Kostenschätzung ist auch darauf zurückzuführen, weil die Gemeinde Flexibilität bei der Ausführung anbietet", so der Bürgermeister. Die Arbeiten müssen demnach bis zum 2. November des laufenden Jahres abgeschlossen sein. Die Firma kann den Beginn frei wählen.
Aus dem Bebauungsplan "Schwegelacker" ergaben sich ökologische Ausgleichsmaßnahmen, die ab November umgesetzt werden: Bodenbearbeitungsmaßnahmen, Anpflanzung von Sträuchern, Anlage zweier Trockenmauern, Fertigstellungspflege und Errichtung eines Wildschutzzaunes. Die landschaftsgärtnerischen Arbeiten wird die Fima Schmidtlein Landschaftsbau (Effeltrich) für rund 15 000 Euro ausführen.
In der Aprilsitzung wurde die Verwaltung nach Fertigstellung des Friedwaldes beauftragt, eine Änderung zur Friedhofsgebührensatzung auszuarbeiten. Der Bürgermeister legte dem Gremium folgende Änderungen vor: Die Gebühr für die Urnengrabstätten steigt von 16 auf 25 Euro pro Jahr, eine Baumbestattung und eine Zweier-Urnennische kostet 60 Euro. Die Gebühr für die Vierer-Urnennische steigt von 35 auf 60 Euro. Für die Urnenbeisetzung im Baumbereich wird in Abstimmung mit Beerdigungsunternehmen die gleiche Gebühr wie für eine Grabbeisetzung verlangt.
Auf der Tagesordnung standen neben der Errichtung eines Anbaues an ein Einfamilienhaus noch der Bau einer Gartenhütte sowie eines Carports. Für die Bauvorhaben wurde mehrheitlich das gemeindliche Einvernehmen erteilt.