In der Kleinen Dorfstraße in Mühlhausen ziehen bald Flüchtlinge ein

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Seit einiger Zeit stand das Haus hier rechts im Bild leer. Noch heuer soll es von Flüchtlingen bewohnt werden. Foto: Andreas Dorsch
Seit einiger Zeit stand das Haus hier rechts im Bild leer. Noch heuer soll es von Flüchtlingen bewohnt werden.  Foto: Andreas Dorsch

Die Gemeinde Mühlhausen bekommt noch in diesem Jahr zwölf bis 15 Asylbewerber. Sie werden in einem Privathaus in der Kleinen Dorfstraße wohnen.

"Uns war schon bewusst, dass auch wir irgendwann Flüchtlinge bekommen", sagt Mühlhausens Bürgermeister Klaus Faatz (CSU). Jetzt wurde er mit dem Thema dennoch sehr überraschend konfrontiert. Erst durch einen Anruf beim Landratsamt Erlangen-Höchstadt hatte Faatz am Dienstag erfahren, dass noch in diesem Jahr in der letzten Kalenderwoche zwischen den Feiertagen, zwölf bis fünfzehn Flüchtlinge nach Mühlhausen kommen.
Die Nachricht, die Faatz in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend bekannt gab, kam auch für die Räte überraschend. Untergebracht werden die Flüchtlinge in einem Privathaus in der Kleinen Dorfstraße.

Eigentümer ist der Mühlhausener Fahrlehrer Gunter Kriegel. "Ich werde die Leute herzlich willkommen heißen", verriet er auf Anfrage des FT. Er will "versuchen zu helfen, wo es nur geht".


"Es geht nicht ums Geld"

Ihm gehe es nicht ums Geld, betont Kriegel, er möchte einfach mit seinem ungenutzten Wohnraum helfen. Er habe das Haus leer stehen gehabt und es nun an den Landkreis vermietet. Jetzt freue er sich, wenn wieder Leben einzieht. Berührungsängste mit den künftigen ausländischen Bewohnern hat er nicht. In seinem Beruf in der Fahrschule habe er bereits positive Erfahrungen mit Syrern und anderen Arabern gemacht.

In sein Haus in der Kleinen Dorfstraße hat er vorab für einige Tausend Euro ein zweites Bad eingebaut. "Wenn 15 Leute duschen wollen, sollten sie nicht erst ewig anstehen müssen", findet Gunter Kriegel. Für die Haustür ließ er bereits 16 Schlüssel nachmachen.

Zu dem 1700 Quadratmeter großen Grundstück im Zentrum von Mühlhausen gehört auch eine Wiese, auf der die neuen Mitbewohner Fußball spielen dürfen. Kriegel: "Sie können auf dem Grundstück alles nutzen."
In dem Gebäude, das seit einigen Monaten leer steht und auch schon zum Verkauf ausgeschrieben war, befand sich früher eine Metzgerei.

Eigentümer Kriegel sieht seine Gemeinde als gut geeignet für die Aufnahme von Asylbewerbern. "Es gibt hier alles", sagt er. Vom Kindergarten über die Schule bis zu den Einkaufsmöglichkeiten.


Gemeinde hat keinen Wohnraum

Ihrer Verantwortung und Solidarität bewusst, sei Mühlhausen bislang nicht untätig gewesen, sagt Bürgermeister Faatz. "Wir haben schon selber geschaut, ob Wohnungen frei sind." Auch öffentliche Aufrufe habe es gegeben. Unterkünfte für mehr als zehn Personen zu finden, wie sie vom Landratsamt gesucht werden, sei jedoch schwierig.

Die Gemeinde selbst hatte keinen freien Wohnraum. Daher habe man schon überlegt, Flächen anzubieten, auf denen Unterkünfte - beispielsweise in Containern - geschaffen werden können.

Ob jetzt Familien oder Einzelpersonen nach Mühlhausen kommen, wissen derzeit weder Bürgermeister Faatz noch Hauseigentümer Kriegel.

"Als erstes sind wir jetzt bemüht, eine Infoveranstaltung zusammen mit dem Landratsamt nach Mühlhausen zu bekommen", sagt Faatz. Auch mit dem ökumenischen "Arbeitskreis Migration Mühlhausen-Wachenroth" hat der Bürgermeister bereits Kontakt aufgenommen. Wer Unterstützung und Hilfe anbieten möchte, möge sich an Angie Geyer, Telefon 0151/51625511 wenden.


14 für Pommersfelden

Im übrigen haben am Dienstag auch in Mühlhausens Nachbargemeinde Pommersfelden die ersten Flüchtlinge Quartier bezogen.

Nach Mitteilung der Pommersfeldener Gemeindeverwaltung handelt es sich um 14 Personen aus Syrien und dem Irak. Auf ihre neuen Mitbürger gut vorbereitet, konnte die Gemeinde Pommersfelden bereits einen Helferkreis aufbauen, dem 40 bis 50 Personen angehören.