Etzelskirchen: Über 60 Bauplätze auf knapp acht Hektar

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Hier westlich vom Ortsteil Etzelskirchen plant die Stadt Höchstadt ein weiteres Baugebiet. Foto: Andreas Dorsch
Hier westlich vom Ortsteil Etzelskirchen plant die Stadt Höchstadt ein weiteres Baugebiet. Foto: Andreas Dorsch
 

Der Höchstadter Stadtrat stimmt dem Bebauungsplan Etzelskirchen West zu. Hier sollen überwiegend Einfamilienhäuser entstehen. Eine Erweiterung des Baugebiets Häckersteig scheitert an Forderungen einzelner Grundeigentümer.

Die Nachfrage nach Bauplätzen in Höchstadt ist offensichtlich ungebrochen. Bürgermeister Gerald Brehm (JL) spricht von rund 200 Interessenten, die gerne in Höchstadt bauen möchten. Um dieser Nachfrage zu begegnen, beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig die Aufstellung des Bebauungsplanes Etzelskirchen West.

Der Höchstadter Architekt Ernst Otto Weber, der bereits einen Vorentwurf erstellt hat, wurde mit den konkreten Planungen beauftragt. Das überplante Areal schließ sich in nordwestlicher Richtung an das Baugebiet Lehmgrube I an und umfasst eine Fläche von 7,7 Hektar. Es soll ein allgemeines Wohngebiet mit über 60 Grundstücken werden. Neben sechs Mehrfamilienhäusern sind überwiegend Einfamilienhäuser vorgesehen.


Erschließung überdenken

Verkehrsmäßig erschlossen werden soll das Gebiet zunächst über die Ezzilostraße am BRK-Altenheim vorbei. Gegen diese Anbindung meldete CSU-Sprecher Michael Schwägerl Bedenken an und würde sie noch einmal überdenken. Weil der Vorentwurf auch mögliche weitere Anbindungen an die Staatsstraßen nach Pommersfelden und Nackendorf enthält, forderte Schwägerl, diese gleich in der weiteren Planung zu nennen.

Auch SPD-Sprecher Andreas Hänjes plädierte dafür, festzuhalten, dass weitere Anbindungen an das Baugebiet geplant sind. Den Häuslebauern, die sich jetzt vielleicht in einer ruhigen Sackgasse wähnen, müsse klar sein, dass ihre Bauplätze nicht ewig in einer Sackgasse liegen müssen, meinte Hänjes.

Im Flächennutzungsplan ist dieses Gebiet bereits als Bauland ausgewiesen. Trotzdem sei es laut Bürgermeister Gerald Brehm (JL) für Höchstadt nicht leicht, weitere Wohnbaugebiete genehmigt zu bekommen. Für ihn sei es nicht nachvollziehbar, dass Höchstadt immer wieder einen Bedarfsnachweis bei der Regierung erbringen müsse, obwohl er eine Liste mit rund 200 Anfragen nach Bauland in Höchstadt vorweisen könne.

Den Stadträten gab er zu bedenken, dass dann, wenn sie eine große Anbindung dieses neuen Gebietes an die Staatsstraßen möchten, erst einmal der Flächennutzungsplan geändert werden müsste.

An den Rändern dieses Gebietes gibt es auch noch Flächen für mögliche Erweiterungen. "Wir wollen und können nur Bauland ausweisen, wenn die Grundeigentümer mitmachen", sagte Brehm in der Sitzung. Sie müssten mit dem Höchstadter Modell einverstanden sein. 40 - 40 - 20 lautet dafür die Formel.


30 Euro pro Quadratmeter

Wer der Umwandlung seines Ackers in ein Baugebiet zustimmt, kann 40 Prozent als reines Bauland selbst vermarkten. 40 Prozent muss er zum Preis von 30 Euro pro Quadratmeter an die Stadt verkaufen, die diese Flächen dann als "bezahlbaren Baugrund" nach bestimmten sozialen Kriterien vermarktet. Die restlichen 20 Prozent werden für öffentliche Flächen gebraucht, für die der Eigentümer ebenfalls 30 Euro pro Quadratmeter bekommt.


Manche wollen noch mehr

Theoretisch könnte die Stadt auch noch im Baugebiet Häckersteig weitere Flächen ausweisen. Hier gibt es aber Grundeigentümer, "die nicht bereit sind, sich einzubringen" und die beim Höchstadter Modell nicht mitspielen. "Ich habe kein Verständnis, wenn Leute noch mehr haben wollen", sagt der Bürgermeister, obwohl aus ihrem Acker im Wasserschutzgebiet Bauland werden könnte. Dann würden halt dort neue Baugebiete entstehen, wo es Flächen gibt, auf die die Stadt zugreifen kann.


Bebauungsplan
"Auf der Ebene" vertagt

Höchstadt — Der Versuch der Verwaltung, den Bebauungsplan "Auf der Ebene II" für den östlichen Ortsrand von Etzelskirchen schnell zur Satzung zu erheben, wurde am Montagabend im Stadtrat erst einmal gebremst. Die Räte hatten einige Seiten Abwägungsprotokoll als Tischvorlage bekommen, wozu Franz Rabl (CSU) bemerkte, das erst in Ruhe lesen zu müssen, ehe er darüber abstimmen könne. Es sei "keine Art, so einen Stapel Papier vorzulegen", monierte Rabls Fraktionskollege Georg Schockel. Bürgermeister Gerald Brehm (JL), der eine schnelle Entscheidung auch im Sinne der Bauwilligen wollte, schlug dann vor, die Abstimmung zu vertagen, was einstimmig angenommen wurde. Auf Anfrage von Axel Rogner (JL) bestätigte der planende Architekt Ernst Otto Weber noch einmal, dass das Wohngebiet durch die in der Nachbarschaft liegenden Sportgelände nicht beeinflusst werde. Besondere Auflagen müssten die Sportvereine nicht erwarten. ad
Schlosshof-Festival eine Vorzeige-Veranstaltung

Höchstadt — Das Schlosshof-Festival wird es auch im nächsten Jahr wieder geben - und das sogar zwei Tage lang. Der Antrag von Veranstalter Thomas Ackermann für ein Festival am 12. und 13. August 2016 stieß im Stadtrat auf einhellige Zustimmung. "Wir freuen uns, dass es Veranstalter gibt, bei denen alles klappt", sagte CSU-Sprecher Michael Schwägerl mit Blick auf das Festival vor wenigen Wochen. SPD-Sprecher Andreas Hänjes schloss sich dieser Meinung an und fügte "nicht wie beim Altstadtfest" hinzu. ad
Gipfelkreuz soll ökumenisch werden

Höchstadt — Drei Meter hoch und 1,40 Meter breit ist das von Georg Plätzer und Rainer Scheckenbach gefertigte Holzkreuz, das die beiden am Kellerberg an der Einmündung zur Hohlgasse aufstellen wollen. Scheckenbachs Antrag stimmte der Stadtrat einstimmig zu. Ute Salzner (CSU) wollte im Beschlussvorschlag nur ein Wörtchen geändert haben. Statt die Einweihung "soll" im Rahmen eines ökumenischen Weiheaktes erfolgen hätte sie gerne "wird" stehen. Franz Rabl unterstützte seine Kollegin, nachdem es schon bei der Kellerbergkirchweih "Irritationen" gegeben habe. Rabl wollte die genauen Umstände wissen, warum der Gottesdienst zur Kirchweih nur von Dekan Kilian Kemmer gehalten wurde und kein Vertreter der evangelischen Kirche dabei war. Es seien beide Kirchen angefragt worden, ob sie sich beteiligen wollen, erklärte Bürgermeister Gerald Brehm und weiter: "Bei uns sind alle Kirchen gleich wichtig." Die Diskussion über den Gottesdienst gehe ihm inzwischen aber auf die Nerven, sagte der Bürgermeister. ad
Neuer VW Tiguan für die Wasserversorgung

Höchstadt — Weil 6000 Euro in die Reparatur des inzwischen 19 Jahre alten Fahrzeugs der Höchstadter Wasserversorgung gesteckt werden müssten, sollen die Mitarbeiter einen neuen Dienstwagen bekommen. Der Stadtrat stimmte der Anschaffung eines VW Tiguan zum Preis von knapp 23 000 Euro zu. Gekauft wird das Auto bei der Firma Spindler in Würzburg, dem günstigsten Anbieter. Auch Höchstadter Firmen hatten sich an der Ausschreibung beteiligt. JL-Stadtrat Josef Beßler sah auch im Bauhof Bedarf für neue Fahrzeuge. "Wenn ich mir die Lastwagen und Anhänger anschaue, mein lieber Mann . . .", sagte der Fuhrunternehmer und musste sich von Bürgermeister Brehm sagen lassen, dass die Stadt den Anforderungen des Bauhofleiters immer positiv gegenüber stehe. ad