Die Volkshochschule Höchstadt reagiert mit ihrem neuen Sommerprogramm auf die Nachfrage der Hörer und bietet verstärkt Kurse im Fitnessbereich, aber auch "Deutsch als Fremdsprache" an. Anderes wurde gestrichen.
Wer Smoveys nicht kennt, dem hilft jetzt die Volkshochschule (VHS) Höchstadt. Der Smovey-Kurs ist eines von vielen Angeboten im neu aufgelegten Sommerprogramm der VHS und zum ersten Mal dabei. Bewegungsübungen mit Ringen sollen durch ein spezielles Vibrationsssystem Körper und Geist in Schwingung bringen, das Immunsystem, den Stoffwechsel, die Fettverbrennung und die Muskulatur aktivieren.
"Wir tragen dem Trend zur körperlichen Fitness Rechnung", sagt Thomas Reimer bei der Präsentation des neuen Programms. Was bislang schon viel nachgefragt wurde, sei im neuen Angebot verstärkt worden. Yoga zum Beispiel, das es jetzt auch in "sanfter" Form speziell für die Generation 50 plus gibt. Genau in die andere Richtung geht das High-Intensity Intervall-Training: Es ist ein Angebot für sehr sportliche Menschen, das unheimlich auspowert.
Sportliche Fitness sei daher zwingend erforderlich.
Neu im Angebot ist auch "Chinesisch - nicht nur für den Urlaub". Ein Anfängerkurs, in dem der Teilnehmer nicht nur die Sprache, sondern auch die Lebensphilosophie des Reichs der Mitte kennenlernt. Ein Land, das - wie Bürgermeister Gerald Brehm (JL) betont - uns immer näher rückt. Eine Chinesin, die Deutsch studiert hat und schon lange in Deutschland lebt, ist die Dozentin. "Nützlinge im Garten" heißt ein neuer Gartenkurs, in dem unter anderem auch Tipps zum Bau eines Insektenhotels vermittelt werden. Für Kinder gibt es in den Osterferien zum gleichen Thema einen Kurs mit dem Titel "Raubritter im Insektenhotel".
"Deutsch als Fremdsprache" ist ebenfalls zum ersten Mal dabei und für Thomas Reimer "ein Pilotprojekt". Das Angebot richte sich an eine sehr breite Gruppe, sodass abzuwarten sei, wie sich die Nachfrage gestalte.
Es habe schon längere Zeit viele Anfragen nach Deutschkursen gegeben, berichtet Susanne Gabler. "Das sind Menschen aus vielen Nationen, aus Osteuropa, aus Afrika oder Asien." Der Kurs sei daher offen gehalten. "Wir sammeln zunächst einmal alle, sich jetzt melden", sagt Reimer.
Bürgermeister Brehm denkt dabei schon in die Zukunft und an Möglichkeiten, speziell den so genannten "unbegleiteten Jugendlichen" unter den Flüchtlingen eine Chance zu geben. Neben der Sprachvermittlung gehe es auch darum, ihnen eine Orientierung zu geben und sie für den Arbeitsmarkt fit zu machen. In Gesprächen mit Schulen, Berufsschulen, dem Landkreis und den Jugendeinrichtungen sollen dahingehende Möglichkeiten ausgelotet werden. Ein solches Projekt gehöre zu einem Mittelzentrum und in den Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts. Es gelte, neue Wege zu beschreiten, weshalb er auch auf eine stärkere Vernetzung mit den Nachbarregionen hinwirken werde.
Keine Konkurrenz Die Volkshochschule werde der veränderten Situation Rechnung tragen. Deshalb sollen nach Brehms Meinung marktnahe Angebote eingestellt und andere, die nicht abgerufen wurden, gestrichen werden. Die VHS werde "nicht krampfhaft anbieten", und sie solle auch keine Konkurrenz zur freien Wirtschaft sein.
Diesem Vorsatz entsprechend hat das Leitungsteam mit Bernd Riehlein an der Spitze das neue Programm zusammen gestellt. Mit 126 sei die Zahl der Kurse etwas geringer, "aber wir sind jetzt am Bedarf", sagt Reimer. Mancher Kurs, der schon lange im Angebot, aber nicht nachgefragt war, sei herausgefallen. Folgekurse, die bislang gleich mit im Heft waren, findet man jetzt nicht mehr. "Wenn der erste nicht läuft, fällt der zweite ohnehin aus."
Begeistert ist das Leitungsteam davon, dass die online-Anmeldung für die Kurse so gut angenommen wird. Mehr als ein Drittel der Kurse wird bereits über das Internetportal gebucht. Dort kann auch der Newsletter - eine unverbindliche Info der VHS - bezogen werden.