In Etzelskirchen ärgert man sich vor allem über die Sperrung der Straße zur Kirche.
Die Sperrung der Straße zum Parkplatz an Kirche und Friedhof in Etzelskirchen dauert den Bürgern zu lange. "Das ist kein Zustand", hielt Josef Peßler in der Bürgerversammlung Bürgermeister Gerald Brehm entgegen. Harald Böttinger setzte noch eins drauf: "Das ist ein Schildbürgerstreich", machte der Saltendorfer, der seit Jahrzehnten im Dienst der Kirche steht, seinem Unmut Luft. Umso mehr, als die Höchstadter Pfarrkirche die letzten Monate über geschlossen war und viele Gottesdienstbesucher nach Etzelskirchen kamen.
Seit 27. September sei der Parkplatz nun schon "blockiert". Grund dafür ist der Kanalbau für das neue Etzelskirchener Baugebiet. Dabei müssten zwei Friedhöfe "angefahren" werden. Böttinger, der in Sankt Jakobus Mesnerdienst verrichtet, weiß wovon er spricht: Adventskränze, Schmuck und was sonst in der Kirche nötig ist, muss er fußläufig den Berg hinauf befördern. Genau am Morgen nach der Versammlung trat wieder ein solcher Fall ein: Ein Kerzenlieferant wollte mit seiner Ladung zur Kirche. Bleibe nur der Weg durch ein privates Anwesen, sagte Marga Böttinger, die die Lieferung entgegen nahm.
In der Versammlung bezog Jürgen Ganzmann vom Bauamt der Stadt dazu Stellung. Man könne den Parkplatz ja über Nackendorf, praktisch von hinten her anfahren. Bürgermeister Brehm will jetzt über einen "Kompromiss" nachdenken. Eine Baustelle ohne jegliche Beeinträchtigung sei jedoch schlichtweg nicht möglich, hielt er den Kritikern entgegen.
Keine Einwände gegen Bauleitplanung
Anfangs verlief die Bürgerversammlung für Saltendorf, Kieferndorf, Medbach und Bösenbechhofen ähnlich wie die in den übrigen Höchstadter Ortsteilen. Im voll besetzten Saltendorfer Feuerwehrhaus erläuterten Bürgermeister Brehm und seine Mitarbeiter den Entwurf des neuen Flächennutzungsplans, "der in Grundzügen die Bodennutzung für die nächsten 25 Jahre darstellt", wie Julia Apfelbacher vom Bauamt erklärte. Außer in Kieferndorf sollen mit der "vorbereitenden" Bauleitplanung in allen drei Ortschaften neue kleine Bauflächen ausgewiesen werden. Dagegen gab es keinerlei Einwände aus der Versammlung. Auch am Konzept des Landschaftsplanes, der den Flächennutzungsplan begleitet, gab es keine Kritik. Noch bis Anfang des Jahres haben die Grundeigentümer Zeit, sofern sie Land zur Nutzung als Bauflächen in die Planung einbringen möchten. Dann werde der Stadtrat in Klausur gehen, danach per Beschluss entscheiden.
Für Flächen, die bis dahin nicht eingeplant seien, gebe es dann keine Möglichkeit der Bebauung mehr, machte Brehm deutlich. "Dann bleibt es halt die nächsten 30 Jahre Acker." Auch das Baulandmodell der Stadt Höchstadt gab Brehm bekannt: 40:40:20 - das bedeutet, dass der Eigentümer vierzig Prozent der Fläche der Stadt überlässt, vierzig Prozent selbst behalten kann und zwanzig Prozent für öffentliche Flächen und Straßen gebraucht werden. Bei dem Verfahren zahlt die Stadt 20 Euro pro Quadratmeter.
Kurz streiften Bürgermeister Brehm und Landschaftsarchitektin Kathrin Nißlein noch die Dorferneuerung in den vier Ortsteilen. Nißlein bot zur Information eine Besichtigungsfahrt an. Wegen der Abstimmungstermine werde man rechtzeitig auf die Einwohner zukommen. Der in der Versammlung angesprochene Ausbau der Kreisstraße in Medbach erfolge in Abstimmung mit der Dorferneuerung, informierte Brehm auf eine Frage nach der Planung.