Hohe Belohnung nach vergifteten Tieren ausgelobt: Auch für Kinder und Hunde "enorme Gefahr"

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Im Kreis Erlangen-Höchstadt wurden drei tote Greifvögel entdeckt. Nun ist klar: Es war Gift. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz hat eine hohe Belohnung für Hinweise auf die Täter ausgelobt.

3000 Euro Belohnung haben die örtliche Kreisgruppe des LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und engagierte Bürger für Hinweise auf Unbekannte ausgelobt, die für den Tod von mindestens drei Greifvögeln verantwortlich sein sollen. 

Anfang März seien im Bereich Herzogenaurach-Hauptendorf zwei Rotmilane und ein Mäusebussard tot aufgefunden worden, wie der LBV in einer Pressemitteilung erklärt. Toxikologischer Untersuchungen hätten nun gezeigt: Die Tiere starben an Vergiftungen mit Carbofuran. Der gleiche Befund ergibt sich für einen weiteren Rotmilan, der ebenfalls im März in der Nähe von Taufkirchen im Landkreis Erding gefunden wurde.

"Darf nicht folgenlos bleiben": Illegale Tötung kein Kavaliersdelikt

Solche Fälle gibt es leider immer wieder. So wurde vergangenes Jahr unweit des Brombacher Sees ein toter Rotmilan entdeckt, der ebenfalls mit Carbofuran vergiftet worden war. Auch bei Coburg war es zu einem ähnlichen Fall gekommen

Beim aktuellen Fall hatte eine Spaziergängerin Anfang März beim Gassigehen mit ihrem Hund drei tote Greifvögel bei Herzogenaurach-Hauptendorf entdeckt und ihre Entdeckung dem Veterinäramt des Landkreises Erlangen-Höchstadt mitgeteilt. Die Ergebnisse einer pathologischen und toxikologischen Untersuchungen zeigen nun, dass die beiden Rotmilane und der Mäusebussard an einer Vergiftung mit Carbofuran starben. 

Die illegale Tötung streng geschützter Arten, wie die eines Rotmilans oder Mäusebussards, ist dabei kein Kavaliersdelikt. "Solche Straftaten dürfen nicht folgenlos bleiben", fordert der LBV.  "Gemeinsam mit der Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) rufen wir die Bevölkerung im Umfeld der betroffenen Ortschaften deshalb dazu auf, besonders aufmerksam zu sein und mögliche Beobachtungen umgehend an die zuständigen Behörden zu melden."

Wurden gezielt Giftköder ausgelegt?

Der LBV hat nach eigenen Angaben deshalb umgehend die Unteren Naturschutzbehörden über die Befunde informiert und Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Dabei sei unklar, ob die verendeten Vögel durch gezielt ausgelegte Giftköder mit dem Carbofuran in Kontakt geraten sind - oder das Gift auf andere Tiere zielte. 

Fest stehe aber: Das als Insektizid eingesetzte Kontaktgift ist hochtoxisch und in der EU seit 2007 verboten. Es wirkt bereits bei Hautkontakt und stellt deshalb auch für Kinder und Hunde eine enorme Gefahr dar.

Wer geschützte Arten illegal tötet, begeht eine Straftat. Trotzdem ist es oft schwer, solche Taten aufzudecken. Die Tierschützer hoffen deshalb auf Unterstützung aus der Bevölkerung und appellieren an die Menschen in der Umgebung der Fundorte, besonders aufmerksam zu sein:

"Spaziergänger oder Hundehalter, die im betroffenen Raum und andernorts einen vergifteten Köder an Wegen, auf einer Wiese oder im Feld finden, sollten das unbedingt an die zuständigen Behörden und bei Tatort Natur hier melden. Es ist unser zentrales Anliegen, die Öffentlichkeit zu schützen, die Vergiftungsfälle aufzuklären und Täter von weiteren Taten abzuhalten", so der LBV in ihrer Mitteilung.

Im Landkreis Erlangen-Höchstadt haben die örtliche Kreisgruppe und engagierte Bürgerinnen und Bürger deshalb sogar eine Belohnung über 3.000 Euro für Hinweise, die zur Überführung des Täters oder der Täterin führen, ausgelobt.