Als die Einsatzkräfte daraufhin vor Ort ankamen, sei beim Wohnhaus dichter, schwarzer Rauch aus dem Ober- und Dachgeschoss aufgestiegen. Die Feuerwehr habe sofort den Brandort erkundet und sei unter schwerem Atemschutz über die Eingangstüre ins Gebäude gelangt. Alle Fenster seien geschlossen gewesen, weshalb sich ein "gefährliches Rauchgas-Gemisch" gebildet habe. "Mit steigender Hitze drohte damit die Gefahr einer Durchzündung", heißt es in dem Bericht.
"Einen ausgedehnten Schwelbrand konnte die Feuerwehr, die zwischenzeitlich mit zwei Angriffstrupps im Gebäude war, im Obergeschoss ausmachen und ablöschen. Umfangreiche Suchmaßnahmen wurden durchgeführt, da noch zwei Katzen vermisst gemeldet wurden", schreiben die Einsatzkräfte weiter. "Die Eltern und drei Kinder waren allesamt im Garten, es war niemand im Gebäude", sagt Kreisbrandmeister Sebastian Weber auf Nachfrage von inFranken.de. Allerdings starb bei dem Feuer eine der beiden Katzen, die Feuerwehr habe sie schon leblos aufgefunden.
Enormer Schaden in oberen Stockwerken
Nachdem die Einsatzkräfte das Feuer gelöscht hatten, sei ein Höchleistungslüfter zum Einsatz gekommen, der das Gebäude möglichst rauchfrei gemacht habe. "Der Schaden durch den schwarzen Brandrauch war vor allem im Ober- und Dachgeschoss enorm, sodass dieser Bereich bis auf Weiteres unbewohnbar ist", informiert die Kreisbrandinspektion. Fast 40 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -männer seien im Einsatz gewesen.
Zur Ursache des Brandes könne man nur spekulieren, so Weber gegenüber inFranken.de. "Es waren eventuell Elektrobauteile verantwortlich, das waren zumindest die ersichtlichen Gegebenheiten, die die Feuerwehr vorgefunden hat", sagt Weber. Die Polizei habe aber die Ermittlungen der genauen Brandursache aufgenommen, um dies zu untersuchen.
Kreisbranddirektor Stefan Brunner hat die Familie am Tag nach dem Brand besucht, wie er in einem Facebook-Post vom Samstag, 11. September 2021, schreibt: "...ich war eben nochmals bei der Hagenauer Familie, die gestern Abend beim Brand ihrer Wohnung fast alles verloren hat, um ihr für die nächste Zeit Unterstützung und Beratung für einen sicheren Wiederaufbau ihres Heims und bei Behördenkontakten anzubieten". Dort erlebte er auch einen Moment voller Emotionen, wie er schreibt.
"Zu Tränen" gerührt: Familie aus Baiersdorf bekommt nach Hausbrand unerwarteten Besuch
"Während meines Besuchs kam ein Bub aus Hagenau mit seinem Fahrrad vorbei und brachte einen Rucksack voll Lebensmitteln und anderen sinnvollen Sachen für den täglichen Gebrauch, die Hagenauer Bürgerinnen und Bürger spontan gespendet haben", schreibt Brunner. Dies sei "eine kleine, aber trotzdem so wundervolle Geste" gewesen, die "die Betroffenen zu Tränen rührte". Auch für ihn selbst sei es ein "echter Gänsehautmoment gewesen", so Brunner im Gespräch mit inFranken.de. "Der Bub hatte wohl selbst in seiner Straße zu sammeln begonnen. Ich stand gerade mit der Familie im Garten, als er plötzlich mit dem Rucksack daherkam."
Auch habe die Familie mittlerweile etliche Kartons mit Sachspenden wie Kinderkleidung erhalten. Doch Brunner hat eine weitere Bitte: "Die Familie hat in der Wohnung der Oma erst einmal ein Dach über den Kopf gefunden, wo man aber natürlich eng zusammenrücken muss und kaum Platz hat, irgendwelche Sachen unterzubringen. Deswegen bräuchte man erst einmal dringend eine Garage oder eine anderen vergleichbar großen Lagerraum, wo man verschiedene Sachen, die momentan in der eigenen Garage stehen, die nun erst einmal als Aufenthaltsraum bzw. Kinderzimmer mit genutzt werden soll, unterbringen könnte."
Deshalb sei nun jemand gesucht, der "für die nächsten 6 bis 12 Monate eine Garage oder Vergleichbares zur Verfügung stellen könnte". Der Familie, die weiterhin in Hagenau untergekommen ist, wäre damit, so Brunner, "sehr geholfen". Gegenüber inFranken.de schildert der Kreisbranddirektor, dass es wohl der Akku eines Modellflugzeugs gewesen sei, der laut dem Vater "zu brennen begonnen und sich in das Sofa eingeschmolzen" hatte. Wer den Betroffenen helfen möchte, könne sich an Christiane Börstinghaus vom evangelischen Pfarramt in Langensendelbach unter der Telefonnummer 09133/605055 wenden.
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Die "vermutlich für den Brand verantwortlichen Elektrobauteile" weden wohl vermutlich zum
auf dem Dach montierten Sonnenkraftwerk gehören.
Das ist schon öfters passiert.
Nur sollte man nicht darüber reden.