Die Ebersdorfer Traditionsmarke wird sich auf jeden Fall an den "Hausmessen Oberfranken" der Polstermöbelbranche beteiligen.
Die Gespräche zur Rettung der insolventen Firma Ewald Schillig gehen in die entscheidende Phase. Trotz aller Schwierigkeiten steht dabei eine Sache zumindest fest: Der traditionsreiche Polstermöbelhersteller wird sich an den vom 23. bis 26. September stattfindenden "Hausmessen Oberfranken" beteiligen.
Die gemeinsame Veranstaltung fast aller großer Polstermöbelhersteller aus der Region gilt als der wichtigsten Treffpunkt der Branche. Die Beteiligung an den Hausmessen ist für Dr. Jochen Zaremba, der bei der Nürnberg Kanzlei SRI Schwartz Rechtsanwälte für das Insolvenzverfahren der Firma Ewald Schillig zuständig ist, von großer Bedeutung. "Die Vorbereitung auf die Hausmesse läuft und sie wird heuer auch auf jeden Fall stattfinden", bestätigte der Rechtsanwalt dem Tageblatt auf Nachfrage.
Vielleicht sind die "Hausmessen Oberfranken" sogar schon die Bühne, auf der sich zukünftige Investoren für die Firma Ewald Schillig der Öffentlichkeit präsentieren. In den Zeitplan Zarembas würde dies passen, denn der Insolvenzverwalter hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende September die Gespräche mit möglichen Investoren und der Familie Henning als bisherige Eigentümer des Unternehmens zum Abschluss zu bringen. Ob dies bis Ende der dritten Septemberwoche der Fall ist, vermochte Jochen Zaremba noch nicht zu garantieren. "Das wird sich zeigen", sagte der Insolvenzverwalter auf die Frage, ob bei den Hausmessen schon entscheidende Veränderungen in der Unternehmensstruktur verkündet werden. Es ist also auch nicht ausgeschlossen, dass die Hausmessen noch unter Federführung des Insolvenzverwalters über die Bühne gehen.
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Nach Angaben von Dr. Jochen Zaremba sind es derzeit vier potenzielle Investoren, mit denen er sich "mittendrin in Gesprächen" befindet. Ob und wie die Familie Henning dabei mit im Boot bleibt, vermochte der Insolvenzverwalter nicht zu prognostizieren. Noch seien verschiedene Konzepte zur Weiterführung des Unternehmens im Gespräch. "Ich hoffe, dass einer der Investoren die Gelegenheit am Schopf packt und hilft, die Firma Ewald Schillig auf vernünftige Beine zu stellen", erklärte der Insolvenzverwalter. Die Basis des Ebersdorfer Familienunternehmens, da zeigte sich Zaremba optimistisch, sei auf jeden Fall gut. Wie sich das Unternehmen und die Marke "Ewald Schillig" in Zukunft aufstellen werden, hänge aber am Ende vom Konzept der oder des Investoren ab.
Personell voll funktionsfähig
Arg lange will Jochen Zaremba aber nicht mehr warten, auch das klang durch. Ende September hat sich der Insolvenzverwalter als Ziel für das Ende der Investorengespräche gesetzt, dabei soll es auch bleiben. Verlassen kann sich Zarembas Kanzlei offensichtlich auf die Mannschaft von Ewald Schillig. Klar ist es bei einem Insolvenzverfahren immer so, dass sich einige Mitarbeiter anderweitig orientieren. Aber der Stamm des Teams des Ebersdorfer Polstermöbelherstellers ist nach Zarembas Angaben immer hoch an Bord: "Wir sind voll funktionsfähig." Das liege natürlich auch daran, dass derzeit noch die Löhne voll und zuverlässig gezahlt werden.
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