Überwältigende Hilfe nach Brand in Trübenbach

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Vom Balkon des Wohnhauses hat Irmgard Schmidt vor Augen, was das Feuer von ihrem Hof übrig gelassen hat. Foto: Rainer Lutz
Vom Balkon des Wohnhauses hat Irmgard Schmidt vor Augen, was das Feuer von ihrem Hof übrig gelassen hat. Foto: Rainer Lutz

Ein Großfeuer zerstörte den Hof der Familie Schmidt in Trübenbach. Im Kampf gegen die Flammen und auch nach dem Brand erfuhren die Landwirte viel Unterstützung, für die Irmgard Schmidt tiefe Dankbarkeit empfindet.

Das erste was Irmgard jeden Morgen sieht, wenn sie aus dem Fenster schaut, ist der Haufen Schutt, der vom Hof der Familie in Trübenbach nach einem Großbrand übrig geblieben ist. Der Anblick hält die Erinnerung wach an den Freitag vor Pfingsten, als das Feuer alle Nutzgebäude des Hofes zerstörte, bis auf das Wohnhaus. Immer wieder empfindet Irmgard Schmidt aber auch Dankbarkeit. "Wir haben so viel Hilfe erfahren, das ist kaum zu beschreiben", sagt sie.
 
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Die Feuerwehr aus ihrem Heimatort Trübenbach war die erste, die den Kampf gegen die Flammen aufnahm. Aber auch eine Menge freiwilliger Helfer aus dem Ort und dem benachbarten Marktgraitz eilten ohne zu zögern zur Hilfe. "Die haben die Tiere aus dem Stall geholt", erinnert sich Irmgard Schmidt. Auch ihr Mann Gerold war dabei, als die 60 Rinder in Sicherheit gebracht wurden. Die meisten wurden vorübergehend in ein leeres Fahrsilo einquartiert. Einige büxten im Durcheinander aus. Aber auch die wurden von freundlichen Helfern wieder eingefangen.

Berufskollegen boten Hilfe an
"Da waren dann gleich Berufskollegen zur Stelle", sagt Irmgard Schmidt. Die Tiere wurden auf Weiden und in Ställen versorgt. Sie kamen größtenteils mit dem Schrecken und kleineren Blessuren davon. "Am nächsten Tag haben alle wieder gefressen", sagt Irmgard Schmidt erleichtert, und: "Wir haben von überall Angebote bekommen, wo Ställe leer stehen, die wir nutzen könnten", schildert sie die Hilfsbereitschaft.

Aber die Schmidts wollten ihre Tiere so schnell als möglich wieder nach Hause holen: "Es musste alles ein bisschen zusammenrücken, aber jetzt sind alle wieder da." Natürlich mussten alle vom Tierarzt untersucht werden, ob sie womöglich doch stärker verletzt worden waren, als auf den ersten Blick zu sehen. Aber auch das klappte unbürokratisch und schnell, lobt die Bäuerin und bezieht auch die Amtstierärzte mit ein, die schnell zu Stelle gewesen sind.

Noch während die Einsatzkräfte gegen die Flammen angingen und vor allem auch Wohnhaus und Nachbargebäude zu schützen versuchten, war Weidhausens Bürgermeister Markus Mönch am Einsatzort eingetroffen. "Das war so beruhigend, dass er da war", sagt Irmgard Schmidt. Auch später sei das Gemeindeoberhaupt immer erreichbar gewesen, wenn es darum ging, dass der Bauhof mit Gerät und Arbeitskräften Unterstützung bot.

Zusammenarbeit aller Kräfte
Dank zollt Irmgard Schmidt aber auch dem THW und dem Baggerbetrieb Herold, die unterstützten. Mit einem Lader halfen die THW-Kräfte Glutnester im Heu und Stroh zu öffnen, damit die Feuerwehr sie bekämpfen konnte.
Nachdem der Brand gelöscht war, und die Familie noch längst nicht den Kopf frei bekommt, nach dem schockierenden Erlebnis, ging die Hilfe weiter. "Vom Bauernverband kam unser Kreisobmann Gerhard Ehrlich auf uns zu, Hans Vetter vom Amt für Landwirtschaft und die Leute vom Maschinenring. Alle boten sofort ihre Unterstützung an", schildert Irmgard Schmidt. Es kommt von Herzen, wenn sie sagt: "Ein herzliches vergelts Gott unseren Nachbarn, Freunden, Verwandten, Berufskollegen und allen, die tatkräftig und beherzt bei der Bergung und Unterbringung der Tiere geholfen haben oder auch menschlich mit Trost, Rat und Tat zur Seite standen."
 
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Jetzt heißt es für Irmgard und Gerold Schmidt, nach vorne schauen und den Wiederaufbau ihres Hofes in Angriff nehmen. "Wir müssen ja, sonst kommt die Ernte und wir wissen nicht wohin mit allem", sagt die Bäuerin. Deshalb hat sie jetzt keine Zeit, um zur Ruhe zu kommen, Termin um Termin wird im Wandkalender eingetragen. Es gibt unendlich viel, das jetzt organisiert und geplant werden muss.

Gedanken an die Nachfolge
Zuerst wird das beseitigt werden müssen, was von Ställen, Scheunen, Maschinenhallen und Garagen übrig ist. Sieben Gebäude sind ein Raub der Flammen geworden. Wie der Hof nach dem Wiederaufbau aussehen wird, das weiß Irmgard Schmidt noch nicht. Man wird planen müssen. Dabei war im Lauf der Jahre alles immer in Ordnung gehalten worden, der Hof top in Schuss. Schließlich sollte der Betriebbald an die nächste Generation übergeben werden. Doch dafür muss er erst einmal wieder da sein.