Delia Schneider hat ein neues Album vorgelegt: Brillant Notes. Jetzt bewegt sie sich reizvoll auf eher klassischen Wegen. Aber nicht nur.
Delia Schneider liebt es, Klavier zu spielen, von klein an. Die in Coburg lebende Komponistin und Arrangeurin hat jetzt ein weiteres Album vorgelegt, ihr sechstes seit 2011, und ohne Zögern "Brillant Notes" genannt. Die mittlerweile vierfache Mutter war schon rockig, bluesig, romantisch balladesk und sonstwie unterwegs. Diesmal beginnt sie scheinbar chillig - um dann ganz schnell auf erstaunlich ambitionierte und hörenswert klassische Pfade zu führen. Aber wiederum nicht nur.
Nach einer zarten Beethoven-Adaption träumt sich die gefühlvolle Pianistin in eingängigen, immer wieder vertraut klingenden Melodien durch versonnene Stimmungen. Auf klassischen Pfaden dann aber schon in "dreaming of", rhythmisch ein bisschen jazziger anziehend in "easy up", sanft, aber durchaus lebendig wehend in "leaves in wind". Der "night run" treibt auf minimalistisch wirkendem Muster durch nächtliches Funkeln, in dem Verheißung liegt.
Kraftvoller Klang
Delia Schneider gibt englische Titel, weil sie auch international, auch in Amerika unterwegs ist. Sie gibt aber keine weiteren wörtlichen Interpretationen zu ihren Kompositionen. Schön. So bleibt man freier im eigenen Hören, Empfinden.
Delia Schneiders Klavierspiel entfaltet vollen runden, kraftvollen Klang, ob sie nun eher in die Entspannung führen will oder klassisch bleibend eine größere musikalische "Geschichte" umreißt, wie in "brain whathever" mit seiner durchaus modern anspruchsvolleren und dramatischeren Tonsprache. Es geht ihr nicht um pianistisches Virtuosentum, aber mit differenzierendem Anschlag und Gespür für die Spannung haltende Tempi um die Auslotung von Gefühlswelten.
Vordergründig banal wird sie dabei nicht, kommentiert ihre Ausflüge wohl eher selbstironisch wie in "lalala". Dass es gerade ihre "new ways" sind, die unter den zehn Stücken ein bisschen an konventioneller Dramatik hängen bleiben - muss man jede Intention verstehen?
Durchaus herausfordernd
Tatsächlich fällt Delia Schneiders "pianomusic" insgesamt unter wohltuend, dabei aber durchaus interessant ein bisschen herausfordernd. Bis hin zu ihrem entspannt schweifenden, suchenden Finale in "space". - Diese Delia Schneider ist schlichtweg gut zu hören.
Delia Schneider wurde 1982 in Herdecke geboren. Im Alter von fünf Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht. Erste Kompositionen entstanden bereits im Alter von sechs Jahren. Sie besuchte die Waldorfschule in Wangen im Allgäu und in Coburg. Seit ihrem achten Lebensjahr spielte sie regelmäßig Klavier vor unterschiedlichstem Publikum.Als mehrfache Preisträgerin der Musikwettbewerbe "Jugend musiziert" und "Die gläserne Harfe" im Fach Gesang absolvierte Delia Schneider bereits mit 15 Jahren erste Auftritte in Operetten und Musicals. Ihre Ausbildung zur Musiklehrerin für musikalische Früherziehung und Klavier absolvierte sie in Hanau. 2011 schloss sie das Studium für Musikproduktion in Hamburg ab. 2011 erschien ihr erstes Album "Rock Prelude" . "Piano Pur" folgte bereits im Januar 2012 . "Brilliant Notes" ist Delia Schneiders sechste CD-Veröffentlichung.