ICE: Bahn will Feuerwehren finanziell beistehen

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Foto: Archiv
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CSU-Landtagsabgeordneter Jürgen W. Heike: "Es wäre unverantwortlich gewesen, die Strecke für den Verkehr freizugeben, ohne dass die Feuerwehren angemessen gerüstet gewesen wären."
CSU-Landtagsabgeordneter Jürgen W. Heike: "Es wäre unverantwortlich gewesen, die Strecke für den Verkehr freizugeben, ohne dass die Feuerwehren angemessen gerüstet gewesen wären."
 

Die Frage, wie geholfen werden kann, wenn einmal ein ICE-Hochgeschwindigkeitszug auf seiner Strecke durch das Coburger Land verunglückt, beschäftigt die Feuerwehren schon seit geraumer Zeit. Jetzt weckt ein Schreiben des CSU-Landtagsabgeordneten Jürgen W. Heike zumindest Hoffnung, dass die Bahn die nötigen Investitionen in der Spezialausrüstung bezahlt.

Die Deutsche Bahn hat zugesichert, Ausstattung für die Landkreisfeuerwehren beschaffen, damit diese für einen möglichen Einsatz entlang der ICE-Neubaustrecke gerüstet sind. Dies hat der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf Nachfrage dem Coburger Landtagsabgeordneten Jürgen W. Heike (CSU) mitgeteilt. Ob sich diese öffentliche Zusage bewahrheiteten wird, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Fakt ist: Die Ausrüstungsfrage wird schon seit längerer Zeit öffentlich im Coburger Land diskutiert. Heike hat deshalb den Kontakt mit dem Staatsminister gesucht, um die Angelegenheit zu klären. Im Schreiben Herrmanns heißt es, dass sich seit 2011 Vertreter der Bahn, der bayerischen und thüringischen Innenministerien und der Regierung von Oberfranken regelmäßig zu Sicherheitsgesprächen mit Feuerwehrführungskräften aus den betroffenen Städten und Landkreisen treffen.
"Die Gespräche verliefen auf allen Ebenen konstruktiv und zielorientiert", erfuhr Heike. Momentan sei die Arbeitsgruppe dabei, die Alarmierungsplanung und den bahnspezifische Ausrüstungsbedarf der kommunalen Feuerwehren beiderseits der Landesgrenze abzustimmen.

Bei einem Besprechungstermin im Oktober in Erfurt sei unter der Beteiligung der Koordinatoren aus Coburg und Lichtenfels in Zusammenarbeit mit der DB AG eine Ausrüstungsliste für die kommunalen Feuerwehren erstellt und diskutiert worden. Die Deutsche Bahn habe sich in vielen Fällen bereit erklärt, die nötige Ausstattung zu beschaffen - insbesondere Gerätschaften für den Atemschutz und Wärmebildkameras.

Das Staatsministerium werde nötigenfalls die Beteiligten vor Ort angemessen im Diskurs mit der DB AG unterstützen. "Diese Übereinkunft hat für unsere Feuerwehren und die Kommunen eine Ungewissheit beseitigt", erläutert Heike. Besonders die zahlreichen Brücken- und Tunnelbauten der neuen Trasse brächten Anforderungen an Mensch und Material mit sich, die weit über das normale Maß einer Stadt- oder Landkreisfeuerwehr hinaus gingen. Die Frage der Finanzierung dieser Maßnahmen bezeichnete Heike "durchaus zeitkritisch". Er sei nun froh, dass in wichtigen Punkten Einigkeit erzielt werden konnte.


Lorenz bremst Euphorie

Nicht ganz so optimistisch wie das bayerische Innenministerium ist der Coburger Kreisbrandrat, Manfred Lorenz. Der bestätigte dem Tageblatt zwar auf Anfrage, dass derzeit Verhandlungen zur Ausrüstungs-Frage stattfinden. So weit, dass man sagen könne, alles sei "in trockenen Tüchern", sieht Lorenz die Gespräche aber noch nicht. Er habe aber immerhin ein gutes Gefühl, erklärte der Kreisbrandrat: "Bisher ist die Sache recht fair gelaufen." Um weiter am Gesamtkonzept für Notfalleinsätze entlang der ICE-Neubaustrecke zu feilen, finden regelmäßig Gespräche statt - unter anderem am heutigen Mittwoch in Erfurt. bk/ne