"Wichtiger Meilenstein": Haba überwindet Insolvenz - und kündigt gleich mehrere Neuerungen an

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Haba hat seine Insolvenz endgültig gemeistert. Mit dem Ende des Verfahrens sende man auch an die Region ein "maßgebliches Signal", erklärt der oberfränkische Spielzeughersteller. Das Traditionsunternehmen verkündet zugleich mehrere Neuerungen.

Im vergangenen halben Jahr schaffte es Haba vornehmlich mit negativen Nachrichten in das öffentliche Bewusstsein. Der Spielwarenproduzent aus Bad Rodach im Kreis Coburg hatte im September 2023 Insolvenz beantragt. Im Dezember gab das Unternehmen bekannt, im Zuge seiner Sanierung um die 500 Arbeitsplätze abzubauen. Inzwischen steht Haba aber offenkundig wirtschaftlich wieder auf soliden Füßen. Das Insolvenzverfahren sei mit Ablauf des 29. Februars 2024 planmäßig verlassen worden, teilte die oberfränkische Firma am Freitag (1. März 2024) mit.

"Das Ende des Eigenverwaltungsverfahrens markiert einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg in die Zukunft", wird Mario Wilhelm, Geschäftsführer der Haba Familiygroup, in der Mitteilung des Unternehmens zitiert. "Wir senden damit ein maßgebliches Signal an unsere Kunden, Lieferanten und auch die Region." Für den Vertriebsbereich Haba Pro habe das Überwinden der Insolvenz einen "besonders hohen Stellenwert", erklärt der Spielzeughersteller. Denn nun sei wieder die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen möglich.

Bad Rodach: Haba beendet Insolvenzverfahren - Spielwarenfirma gibt mehrere Änderungen bekannt

Neben dem Insolvenzende verkündet Haba gleich mehrere Neuerungen. Änderungen gibt es demnach sowohl im Sortiment als auch in der Geschäftsführung.

Im Rahmen seines im Dezember vorgestellten "Zukunftspakts 2030" sollen die Marken Haba und Haba Pro "gezielt auf den Markt" ausgerichtet werden. Der Fokus liege künftig stärker auf deren "Kernkompetenzen" im Bereich Holz. "Für die Marke Haba sieht die Strategie eine Sortimentsfokussierung auf hochwertige Spielwaren und Spiele zur Entwicklungsförderung von Kindern vor, während Haba Pro seine Marktführerschaft bei Möbeln für Kindertagesstätten und Ganztagseinrichtungen weiter ausbauen will", heißt es in der Pressemitteilung. 

Die Unternehmensleitung werde derweil künftig um weitere Akteure ergänzt. Neben der Gesellschafterfamilie Habermaass und den Geschäftsführern Mario Wilhelm und Stefanie Frieß werde "ein Lenkungsausschuss als Aufsichtsgremium" eingesetzt. Die Geschäftsführung soll außerdem beraten werden. Unterstützt werden Wilhelm und Frieß laut Firmenangaben vom externen Sanierungsexperten Marcus Katholing.

Haba berichtet von ersten neuen Aufträgen - Geschäftsführer verweist auf Markt-Relevanz

"Wir haben in den letzten Monaten intensiv an einer klaren Markenpositionierung, tragfähigen Kostenstrukturen und einer nachhaltigen Aufstellung des Unternehmens nach innen und außen gearbeitet", wird Martin Mucha zitiert. Der Jurist fungierte während des Insolvenzverfahrens als Generalbevollmächtigter von Haba. "Es ist uns gelungen, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Haba Familygroup zu stellen, damit das Unternehmen an seiner 85-jährigen Tradition anknüpfen kann", so Mucha.

Mit neuen Aufträgen will der in wirtschaftliche Schieflage geratene Spielzeug- und Möbelhersteller nun wieder ein Zeichen der Verlässlichkeit senden. Laut eigenen Angaben seien erste neue Bestellungen von Kommunen generiert worden. Auch im Zuge der Nürnberger Spielwarenmesse konnte Haba zuletzt einen Erfolg vermelden. Auf der Didacta, Europas größter Bildungsmesse, verkündete das Unternehmen "gleich zwei positive Nachrichten". 

"Die Gespräche auf der Spielwarenmesse in Nürnberg und auch auf der Bildungsmesse Didacta in Köln haben gezeigt, welche Relevanz wir mit unseren Marken Haba und Haba Pro am Markt und gleichzeitig für unsere nationalen und internationalen Kunden und Partner haben", berichtet Haba-Geschäftsführer Mario Wilhelm. Weitere Nachrichten aus Coburg und Umgebung findet ihr hier. 

Vorschaubild: © Haba Familygroup