"Neue Struktur": Hunderte Haba-Mitarbeiter bangen um Job - Unternehmen mit Ankündigung

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Bad Rodach: Hunderte Haba-Mitarbeiter bangen um Job - Unternehmen mit Ankündigung
Der Bad Rodacher Spielzeughersteller Haba will am Dienstag sein "neue Struktur" vorstellen. Laut Berichten trennt sich das angeschlagene Unternehmen von über 450 Angestellten.
Bad Rodach: Hunderte Haba-Mitarbeiter bangen um Job - Unternehmen mit Ankündigung
Daniel Vogl/dpa

Hunderte Mitarbeiter des Spielwarenproduzenten Haba aus Bad Rodach fürchten um ihren Arbeitsplatz. Das Sanierungskonzept des insolventen Betriebs sieht einen drastischen Stellenabbau vor. In einer Mitteilung ist von "überaus schmerzhaften Einschnitten" die Rede.

Der insolvente Spielwaren-Riese Haba trennt sich von einem seiner Standorte. Wie das Unternehmen mit Sitz in Bad Rodach (Landkreis Coburg) ankündigt, wechselt das Werk im sach­sen-an­hal­tischen Eisleben in Kürze den Besitzer. Laut Firmenangaben wird der Produktionsstandort zum 1. Januar 2024 verkauft. "Die dortige Immobilie wird einschließlich aller Maschinen zur Möbelproduktion an den Investor der Mansfeld Anlagenbau und Umwelttechnik AG veräußert", erklärt Haba in einer aktuellen Pressemitteilung.

Das Werk in Eisleben hatte erst vor Kurzem durch seine überraschende temporäre Schließung Aufmerksamkeit erlangt. Laut Haba musste der Produktionsbetrieb im Oktober für mehr als drei Wochen aus Sicherheitsgründen ausgesetzt werden. Hintergrund waren laut Angaben des Spielzeugherstellers bemerkte Defizite beim Brandschutz sowie bauliche Mängel am Gebäude und bei der Sicherheitsausstattung. Am Firmensitz in Bad Rodach ängstigt die Mitarbeiter aktuell derweil der geplante drastischen Personalabbau. Fallen vor Ort bald Hunderte von Jobs weg?

Bad Rodach: Haba mit neuer Unternehmensstruktur - verlieren über 450 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz?

"Wir sind sehr froh, mit der Mansfeld Anlagenbau und Umwelttechnik AG einen geeigneten Käufer für unseren Produktionsstandort in Lutherstadt Eisleben gefunden zu haben", wird Haba-Geschäftsführer Mario Wilhelm in der am vergangenen Freitag (8. Dezember 2023) veröffentlichten Pressemitteilung zitiert. "Unser Interesse bestand darin, dass der Standort erhalten bleibt und ein Großteil der Mitarbeiter übernommen werden." Haba zufolge hatte sich eine Reihe von Interessenten um "die traditionsreiche Möbelfertigung in Sachsen-Anhalt" bemüht. Mit mehr als 70 Mitarbeitern übernehme nun die Firma Mansfeld "mehr als drei Viertel" aller dort tätigen Arbeitnehmer.

Im September hatte Haba bekannt gegeben, den Standort in Eisleben nicht weiterbetreiben zu können. Für die Marke "Haba" sieht der firmeneigene sogenannte "Zukunftspakt 2030" eine "Sortimentsfokussierung auf hochwertige Spielwaren und Spiele zur Entwicklungsförderung von Kindern vor". Mit "Haba Pro" wolle man indessen die "Marktführerschaft bei Möbeln für Kindertagesstätten und Ganztagseinrichtungen" weiter ausbauen, heißt es in der Unternehmensmitteilung. 

"Um die Haba-Familygroup zukunftsfähig aufzustellen und das Traditionsunternehmen in Richtung seines 100. Geburtstags erfolgreich zu transformieren, waren und sind grundlegende und für alle Beteiligten überaus schmerzhafte Einschnitte nötig", wird Martin Mucha zitiert. Der Rechtsanwalt fungiert als Generalbevollmächtigter des finanziell angeschlagenen Spielzeugproduzenten aus Oberfranken. 

Haba plant drastischen Stellenabbau: Wie hart trifft es den Firmensitz in Bad Rodach?

Nach jetzigem Stand ist davon auszugehen, dass sich die besagten schmerzhaften Einschnitte auch in Bad Rodach bemerkbar machen. Laut mehreren Medienberichten verlieren mehr als 450 Haba-Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Dass im Unternehmen ein drastischer Personalabbau vorgesehen ist, ist indes nicht neu. Bereits Anfang Oktober teilte Haba bei der Vorstellung seines Sanierungskonzepts mit, dass über 600 Jobs gestrichen werden sollen.

Wie viele Mitarbeiter es am Firmensitz im Kreis Coburg genau trifft, ist gegenwärtig noch nicht bekannt. Eine entsprechende Anfrage von inFranken.de wollte das Unternehmen am Montag (11. Dezember 2023) vorerst nicht beantworten. "Die Informationsveranstaltungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufen derzeit noch, daher können wir dazu nichts nach außen geben", teilte eine Sprecherin mit. Die neue Struktur der Haba-Familiygroup soll gleichwohl am Dienstag (12. Dezember 2023) der Öffentlichkeit präsentiert werden.

In der Coburger Innenstadt hat derweil die Filiale der Modekette Aachener überraschend ihre Eröffnung gefeiert. Der Kaufhof-Nachfolger wirbt mit einem Saison-Abverkauf und Rabattaktionen. Weitere Nachrichten aus Coburg und Umgebung findet ihr hier.