Der insolvente Spielwaren-Produzent Haba aus Bad Rodach hat sein Sanierungskonzept präsentiert. Geplant ist unter anderem ein drastischer Stellenabbau: Über 600 Jobs sollen gestrichen werden.
- Bad Rodach: Haba stellt Sanierungskonzept vor - insolventer Spielwaren-Hersteller mit Neuausrichtung
- Unternehmen kündigt drastischen Personalabbau an - über 600 Jobs sollen künftig wegfallen
- Bekenntnis zur Region Oberfranken - bisheriger Produktionsstandort hat "keine Zukunft mehr
Mit seiner verkündeten Insolvenz hat der fränkische Spielwaren-Hersteller Haba für viel Aufsehen gesorgt. Das Unternehmen aus Bad Rodach gehört zu den größten Arbeitgebern in der Region Coburg. Momentan findet die "größte Umstrukturierung der mehr als 85-jährigen Firmengeschichte" statt. Nun wurde bekannt, wie die tiefgreifende Veränderung konkret aussehen soll. Die Haba Familygroup hat am Mittwoch (4. Oktober 2023) ihr "umfassendes Sanierungskonzept" vorgestellt. Der sogenannte "Zukunftspakt 2030" sieht unter anderem einen massiven Stellenabbau vor: Die aktuell 1677 Arbeitsplätze sollen in den kommenden Jahren auf rund 1000 reduziert werden.
Bad Rodach: Haba plant nach Insolvenz Stellenstreichungen im großen Stil - rund 600 Jobs sollen wegfallen
Um Haba zukunftsfähig aufzustellen und das Traditionsunternehmen in Richtung seines 100. Geburtstags erfolgreich zu transformieren, seien "grundlegende und für alle Beteiligten überaus schmerzhafte Einschnitte nötig", wird Generalbevollmächtigter Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger in einer Pressemitteilung des Spielwaren-Produzenten zitiert. Zu den zentralen Elementen der Sanierung gehören demnach "eine klare Positionierung der Marken, tragfähige Kostenstrukturen und eine nachhaltige Aufstellung des Unternehmens nach innen wie außen". Man sei überzeugt, dass Haba auf diese Weise mittelfristig zukunfts- und wettbewerbsfähig ausgerichtet werden könne.
Die Neuausrichtung des oberfränkischen Herstellers geht derweil mit gravierenden Einschnitten in Sachen Arbeitsplätzen einher. Die umfassenden zu verhandelnden Maßnahmen innerhalb des Unternehmens sowie die Einstellung der Marke "Jako-o" bedingten eine "grundlegend veränderte Personalstruktur". Laut eigenen Angaben zählt die Belegschaft der Haba Familiygroup in Deutschland gegenwärtig 1677 Angestellte. "Mit dem vorgestellten Zukunftspakt 2030 wird das Unternehmen mit rund 1000 Beschäftigten agil, kosteneffizient und klar strukturiert ausgerichtet, was eine nachhaltige Zukunftsfähigkeit ermöglichen würde", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung von Haba.
Mit Umsetzung der vorgelegten Sanierung und Konzentration auf Kernkompetenzen würde das Unternehmen künftig "effektiver agieren", wozu "insbesondere eine schlankere Führungsorganisation" beitrage. Mit dem vorgesehenen Konzept bekenne sich Haba "klar zum Standort Bad Rodach und zur Region Oberfranken". Für die Marke Haba sehe die Strategie eine Sortimentsfokussierung auf hochwertige Spielwaren und Spiele zur Entwicklungsförderung von Kindern vor. Haba Pro wolle derweil seine "Marktführerschaft bei Möbeln für Kindertagesstätten und Ganztagseinrichtungen" weiter ausbauen.
Traditionsmarke "Jako-o" wird eingestellt - bisheriger Produktionsstandort hat "keine Zukunft mehr
Die bereits im August in Aussicht gestellte Einstellung der Marke "Jako-o" sei dabei "elementarer Bestandteil" des Sanierungskonzepts. Der Produktionsstandort Eisleben in Sachsen-Anhalt habe "aus eigener Kraft" unter dem Dach der Haba Familygroup "keine Zukunft mehr".
Wie der fränkische Spielzeug-Riese ankündigt, sollen in der kommenden Woche umfassende Gespräche zwischen dem Gesamtbetriebsrat und der Geschäftsführung starten. Um den vorgeschlagenen Zukunftspakt umsetzen zu können, sei bis Ende November 2023 eine Zustimmung des Gesamtbetriebsrats erforderlich, teilt der angeschlagene Spielwaren-Produzent Haba aus Bad Rodach mit.
Hier könnte Herr Habeck den 600 Mitarbeitern
die ihren Arbeitsplatz verlieren mal erklären was
Insolvenz ist.