Mit einer eigenen Online-Datenbank will Weidhausen ab 2015 Bauinteressenten und verkaufswillige Eigentümer zusammenbringen. Damit sollen die Grundstücksverkäufe belebt werden.
Das Ziel, sagte Walter Lorper zum Antrag der Freien Bürger am Montag im Gemeinderat, ist klar: "Wir müssen schauen, dass wir die Grundstücksverkäufe beleben." Deshalb wird die Gemeinde einen Plan ins Internet stellen, bei dem sich Interessenten über freien Baugrund oder Immobilien in Weidhausen informieren können.
Eine Grundstücks-Datenbank, das wurde bei der Gemeinderatssitzung im Feuerwehrhaus dann aber deutlich, lässt sich nicht von heute auf morgen erstellen. Geschäftsleiter Walter Bott stellte zwar grundsätzlich klar, dass "die Verwaltung jederzeit einen solchen Plan erstellen kann". Er verwies aber auf die Qualitätsstufen, die es bei einer öffentlichen Datenbank für Grundstücke in der Gemeinde gibt. Die Rumpf-Variante, auf einem Plan freie Grundstücke per Hand farbig zu markieren, wollte aber kein Gemeinderat.
"Wenn, dann sollten wir schon etwas Gescheites machen", meinte nicht nur Andre Karl (SPD).
Für "was Gescheites" wird die Gemeinde die Hilfe der "Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern" (AKDB) brauchen. Von dort beziehen nahezu alle Gemeinden die Software-Lösungen, die sie für ihren Betrieb im Rathaus brauchen - auch Weidhausen. Die AKDB bietet bereits Module an, mit denen eine Datenbank mit verkäuflichen Grundstücken und Häusern erstellt werden kann.
Wenn schon, denn schon Allerdings: Billig wird die Sache nicht. Wie Walter Bott informierte, muss die Gemeinde für den Ankauf zweigleisig rechnen. Einerseits die Anschaffung des Datenbank-Moduls für die Verwaltung, das mit etwas über 1000 Euro zu Buche schlägt.
Dazu kommt aber auch noch die Software, mit der die Daten für Internet-User übersichtlich auf der Homepage der Gemeinde präsentiert werden. Diese kostet in ihrer Erstanschaffung 500 Euro, aber dazu kommt die happige jährliche Grundgebühr von 2200 Euro.
Gerade bei diesem Betrag schluckten einige Gemeinderäte dann doch - schließlich ist Weidhausen nicht gerade mit einer üppig gefüllten Gemeindekasse gesegnet. Immerhin, so informierte Walter Bott, besteht die Möglichkeit, dass Weidhausen an einem Pilotprojekt für das Programm bei der AKDB teilnehmen kann. Dieses erschließe die Möglichkeit, das Angebot zwei Monate kostenfrei zu testen. Zudem erklärte Kämmerer Gerhard Friedrich, dass monatliche Gebühren für Softwarelösungen der AKDB völlig normal seien.
Schon jetzt zahle die Gemeinde für andere Programme wie etwa für das Standesamt, die Gemeindekasse und das Einwohnermeldeamt einen fünfstelligen Betrag pro Jahr.
"Wenn schon, denn schon", dachte sich da wohl der gesamte Gemeinderat und stimmte der Anschaffung der nötigen Software zu. Christian Eyrich (SPD) regte an, dass sich die Verwaltung Gedanken machen sollte, wie man Käufer und Verkäufer auf dem lokalen Grundstücksmarkt besser mit Rat und Tat unterstützen könne. Walter Lorper verwies darauf, dass der von den FB eingebrachte Antrag nur "ein Startschuss" sein könne. Ziel müsse es sein, mit Angeboten und Hilfen die Neuansiedlung in Weidhausen für Familien attraktiv zu machen.
Online zur Verfügung stehen wird die Datenbank voraussichtlich gegen Anfang des Jahres 2015.
Verkaufswillige sollen bis dahin im Gemeindeblatt und auf der
Gemeinde-Homepage auf das neue Angebot hingewiesen werden. Fällt die Zahl der Rückmeldungen dabei zu gering aus, wird die Gemeinde eventuell sogar alle Grundstücksbesitzer anschreiben.