Nach dem tragischen Bootsunfall am Sonntagfrüh in der Nähe von Aschaffenburg sind zur Stunde nochmals Polizeitaucher im Einsatz, um die beiden Vermissten zu suchen. Es werden gezielt die Punkte im Main abgesucht, bei denen das eingesetzte Sonargerät Ausschläge angezeigt hat. Außerdem ist weiterhin ein Leichenspürhund vor Ort.
Unterdessen gibt es neue Ermittlungsergebnisse der Wasserschutzpolizei Aschaffenburg, obwohl der verantwortliche Bootsführer weiter im Krankenhaus liegt und nicht vernehmungsfähig ist. Demnach haben die vier jungen Leute gegen 01.00 Uhr nachts mit ihrem Sportboot am Floßhafen in Aschaffenburg abgelegt und sind dann eine halbe Stunde in Richtung Obernau gefahren. Dort legten sie an einer Sandbank an und machten ein Lagerfeuer, an dem sie bis kurz nach 03.00 Uhr zusammen saßen. Nur wenige Minuten nach dem Ablegen stieß das Sportboot, das offenbar in einer Mainbiegung die Kurve geschnitten hatte, dann mit dem entgegen kommenden Gütermotorschiff zusammen. Dieses war zum Unfallzeitpunkt in Richtung der Schleuse Obernau unterwegs und ordnungsgemäß beleuchtet.
An dem verunglückten Sportboot dürfte nach ersten Erkenntnissen ein Suchscheinwerfer eingeschaltet gewesen sein.
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Dies hat aber möglicherweise die Sicht des Bootsführers eingeschränkt, so dass er in der Dunkelheit das mit Sojaschrot beladene Gütermotorschiff erst zu spät erkannte und einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern konnte. Der ungarische Bootsführer des Gütermotorschiffs konnte nach Abschluss der Unfallaufnahme seine Fahrt am Sonntag bereits fortsetzen.
pol
In Deutschland braucht man für jeden Pups, den man lassen will einen Berechtigungsschein, einer schriftliche Erlaubnis, einen Führerschein oder sonst irgendein Papier. Außer ma will Eltern oder Politiker werden, das darf jede(r) ohne spezielle schriftliche Genehmigung und in beiden Fällen kommt es relativ häufig zu Komplettausfällen, die entsprechende Kompetenz betreffend.
Andererseits ist der Glaube an die Scheine ebenso unberechtigt, da die Ausbildung oft praxisfern ist und die Prüfung ein schlechter Scherz.
Auch ich habe mich einmal vom Vorhandensein sehr hoher Qualifikationen in Form von Sportbootführerscheinen täuschen lassen und einen Skipper angesprochen ob er als Schiffsführer einer Yacht für einen Flotillentörn zur Verfügung stünde. Er sagte zu und wenige Wochen später fing der Ärger, auf den ich hier im Einzelnen nicht eingehen möchte, an.
Der höchste Schein nützt nichts, wenn dem Inhaber die drei wichtigsten persönlichen Eigenschaften, die ein Schiffsführer haben muss völlig abgehen: Die Fähigkeit, logisch zu denken, die soziale Kompetenz und die Teamfähigkeit. Wenn dann noch ein Minderwertigkeitskomplex dazu kommt, der für eine Kleinstadt ausreichen würde, ist eine solche Person völlig ungeeignet, auch nur ein Tretboot auf dem Main zu kommandieren, selbst wenn sie die Lizenz hätte, Flugzeugträger der Niemitz-Klasse zu führen!
Der Schein des Scheins trügt also!
Boote fahren ist ja so einfach. Jeder x-beliebige Sportbootführerscheininhaber kann problemlos das Führen von Booten lehren, dazu ein Fragenkatalog, ein bischen An- und Ablegen, fertig ist der Führerschein. Spaßfaktor ganz hoch.
Besonderer Kenntnis bedarf es hierbei nicht, weder pädagogischer noch wissensmäßiger Art, die über das Wissen der Lehrbücher hinausgeht.
Ich selbst wohnte einem Kurs bei einer SegelGemeinschaft im mittelfränkischen Raum bei, bei der Ein sogenannter Segellehrer, nennen wir ihn Herrn G. besonders auffiel. Er gab Verkehrskunde und Seerecht. Immer einem flotten Spruch auf den Lippen und stets ein volles Weißbierglas in der Hand, brachte er seinen Segelschülern zig powerpoint Folien nahe, ohne diese jedoch auch nur annähernd verständlich erläutern zu können bzw. selbst richtig verstanden zu haben. Sein Spruch diesbezüglich: " es steht ohnehin alles im Buch".
Seine Art Seemannsbrauch nahezubringen war wohl der Irrglaube Alkohol und Bootfahren gehört zusammen, was er unablässig demonstrieren mußte. Die Seemannschaft steht eh im Buch und alles ist ja ganz easy. Und so sahen dann auch seine Törnvorbereitungen aus
Rauskommen tun dann "richtige" Skipper etwa folgender Coleur:
Ostsee2011: ein Schiff wurde per Funk gefragt, ob die neben Segel auch unter Maschine fahren. Stolze Antwort der Schiffsführerin: ja tun wir. Als ihr gesagt wurde, sie müsse einen Signalkörper setzen, war die banale Antwort, dann muß ich das Seezeichen suchen gehen.
Oder die 2 Spezialisten, ältere Herren, in eben jenem Revier, die abendlich segelnd unter Christbaumbeleuchtung (Seitenlichter Hecklicht (soweit noch korrekt) dann zusätzlich Dampferlicht, Ankerleuchte und Decksbeleuchtung, da hört´s dann auf) mit voller Wucht neben die Hafeneinfahrt von Grömitz, bei leichtem Wind, in die Mole krachten. Wahrscheinlich hat deren elektronische Seekarte im i-pod nicht rechtzeitig gewarnt...
Und nicht zu vergessen all jene, die sich auf die Elektronik verlassend selbst versenken...