Verein iSo: Immer für eine Innovation gut

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Lothar Riemer, Laura Galizia und Michael Gensner (v.l.) werben für einige iSo-Projekte. Foto: Anette Schreiber
Lothar Riemer, Laura Galizia und Michael Gensner (v.l.) werben für einige iSo-Projekte. Foto: Anette Schreiber
Im Memmelsdorfer Generationentreff: Generationen begegnen ud helfen sich Foto: iSo
Im Memmelsdorfer Generationentreff: Generationen begegnen ud helfen sich Foto: iSo
 
Ein Infoabend in Strullendorf, in dem es um ein Jugendparlament ging.Foto: iSo
Ein Infoabend in Strullendorf, in dem es um ein Jugendparlament ging.Foto: iSo
 
Jugendliche bringen sich bei der Gestaltung ihrer Gemeinde ein. Foto: iSo
Jugendliche bringen sich bei der Gestaltung ihrer Gemeinde ein. Foto: iSo
 
Die Jugend legt bei der Gestaltung eines Bushäuschens Hand an.Foto: iSo
Die Jugend legt bei der Gestaltung eines Bushäuschens Hand an.Foto: iSo
 
Wenn im Jugendtreff etwas zu erledigen ist, sollen die Jugendlichen möglichst viel selbst machen.Foto: iSo
Wenn im Jugendtreff etwas zu erledigen ist, sollen die Jugendlichen möglichst viel selbst machen.Foto: iSo
 

Seit drei Jahrzehnten liefert der Verein Iso Ideen für Sozialarbeit. Die ersten Gehversuche unternahm er als "Aktion Gesundes Leben". Zwischenzeitlich ist man gefragter Sozialdienstleister.

Neue Wege gehen. Das wollten zehn junge Sozialpädagogen vor 30 Jahren, als sie die "Aktion Gesundheit e.v." ins Leben riefen. Im Sozialbereich Neues ausprobieren, das ist auch heute noch die Devise der Vereins, der sich inzwischen in Verein für innovative Sozialarbeit, kurz iSo, umbenannt hat. Von Anfang an im Vorstandsteam dabei: der heutige Kassier Lothar Riemer.

"Die Anfänge waren ganz anders", stellt Riemer fest. Als "Aktion Gesundes Leben" widmete man sich zunächst dem Thema Gesundheit und Prävention: Die jungen Sozialpädagogen wollten dafür sorgen, dass sozial Benachteiligte leichter Zugang zu Beratung und Hilfsangeboten bekommen. Die ersten eigenen Räumlichkeiten waren in der Gutenbergstraße. Jetzt logiert man im Dachgeschoss des Gebäudekomplexes in der Geisfelder Straße 14. Geblieben ist die hohe Motivation und die Freude am Ausprobieren, an Innovation.
Der Schwerpunkt Gesundheit ist der Sozialarbeit gewichen, die zusammen mit dem Hauptbetätigungsfeld Kinder und Jugendliche nunmehr auch auf alle Generationen ausgedehnt, generationenübergreifend wirkt.

Bei aller Innovationsfreude steht der Verein doch auch für Kontinuität, was allein schon an der Tatsache deutlich abzulesen ist, dass Gründungsvorstand Hans Heinrich Köhlerschmidt auch im Jubiläumsjahr der Vorsitzende ist. Für eine sehr vereinsspezifische Kontinuität steht etwa die 28-jährige Laura Galizia. Sie absolvierte ein Praktikum bei iSo und ist zwischenzeitlich über iSo Jugendpflegerin der VG Baunach, eines von vielen Beispielen. Das herausragendste dürfte allerdings Matthias Gensner bieten. Während des Studiums arbeitete er als Praktikant beim Verein und entwickelte in dieser Zeit gemeinsam mit Michael Gerstner eines der mittlerweile bekanntesten Erfolgsmodelle - das Jugendarbeitsmodell JAM.

Genser gelang zugleich eine ganz besondere Karriere: Er stieg gleich als Geschäftsführer ein. Kassier Lothar Riemer bezeichnet Gensner als einen "wahren Glücksfall" für den Verein, weil er eine ideale Kombination mitbringe - er sei einer, der mit Geld umgehen könne und eine soziale Ader habe. Denn Gensner ist einerseits gelernter (Industrie-) Kaufmann und zudem auch Sozialpädagoge. Vier Millionen Euro Jahresumsatz belegen, dass im gemeinnütziegn Verein ein Profi am Werk sein muss. "Wir zahlen tariflich." Ein Hinweis, der Gensner besonders wichtig ist.


Geschäftsführer

Einen Geschäftsführer braucht iSo. Denn aus dem kleinen Verein mit Idealisten hat sich ein insbesondere im Raum Bamberg/Forchheim gefragter Sozialdienstleister mit gut 100 Mitarbeitern, davon 76 fest angestellten, entwickelt. Zu den Einsatzgebieten zählen gemeindliche Jugendarbeit (z.B.mit JAM, Mittagsbetreuung, Alkoholprävention HaLT), schulbezogene Sozialarbeit (an offenen und gebundenen Ganztagsschulen), Erziehungshilfe (Wohngruppen, soziale Gruppenarbeit wie im Project X) und städtische Sozialarbeit (u.a. offene Jugendarbeit, BasKIDball, Streetwork).

"Wir haben eine sehr geringe Fluktuation", merkt Gensner an und dass Mitarbeiter auch zwischen den einzelnen Bereichen wechseln können. Sozial- und Diplompädagogen, Erzieher, Kinderpfleger sowie Verwaltungskräfte in Voll- und Teilzeit sind bei iSo beschäftigt.

Deren Chefs sind vier Vorstandsmitglieder plus ebenso viele Beisitzer. Vergleichsweise überschaubar dagegen ist die Zahl der Mitglieder geblieben: 25. Das könnte sich mit dem Jubiläumsjahr ändern, da es nun auch die Möglichkeit gibt, förderndes Mitglied zu werden. "Wir definieren uns aber nicht über die Zahl der Mitglieder, sondern über Fachkompetenz", betont Lothar Riemer. Das heißt, die Entscheidungsträger kennen die Materie.

Eine eigene Philosophie verfolgt der Verein auch mit seinen Projekten: "Wichtiger ist uns die Vernetzung und Stärkung der der Arbeit an einem Standort, als neue hinzu zu gewinnen", erklärt der Geschäftsführer. Für eine erfolgreiche Arbeit müsse auch die Chemie stimmen. Man erlaube sich deswegen, ein Projekt nicht anzugehen.
"Zweck des Vereins ist es innovative und zeitgemäße Formen der Sozialen Arbeit zu entwickeln und dementsprechende Angebote durchzuführen. Sozialpädagogisches Handeln als Dienstleistung für den Menschen gilt als elementares Leitbild der Vereinstätigkeit", beschreibt Gensner das, was den Verein ausmacht.


Auszeichnung

Stolz ist man indes darauf, im vergangenen Jahr deutschlandweit für JAM ausgezeichnet worden zu sein. Die Ideen für weitere innovative Projekte scheinen dem Verein jedenfalls auch nach 30 Jahren nicht auszugehen.

Weitere Informationen zu iSo und seine besonderen Aktionen im Jubiläumsjahr finden Sie unter www.iso-ev.de