Landkreis Bamberg: Stillstand im Kreis-Verkehr?

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Die vierspurige B 22 zwischen Bamberg und Stegaurach ist die meistbefahrene Bundesstraße im Landkreis. Foto: hak
Die vierspurige B 22 zwischen Bamberg und Stegaurach ist die meistbefahrene Bundesstraße im Landkreis. Foto: hak
 

Auf den Bundesstraßen im Landkreis Bamberg ist insgesamt nicht mehr los als vor fünf oder zehn Jahren.

Gefühlt nimmt der Straßenverkehr auch auf dem Lande seit Jahren zu. Doch was sagen die offiziellen Zahlen? Zwei Jahre nach der letzten Verkehrszählung hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) nun die Ergebnisse für die Bundesstraßen veröffentlicht. Für den Landkreis Bamberg ergeben sich bei den Zahlen, die im Sommer 2015 gewonnen wurden, zumeist nur geringe Veränderungen gegenüber der vorangegangenen Zählung im Jahr 2010. Etwas überraschen mag sein, dass der Verkehr nicht durchgehend zu-, sondern in den meisten Fällen sogar leicht abgenommen hat.


Höchstwert bei Stegaurach

Der mit Abstand am stärksten befahrene Bundesstraßenabschnitt im Kreis Bamberg gehört zu diesen Ausnahmen. Zwischen Stegaurach und der Buger Straße in Bamberg wurden im Durchschnitt pro Tag 19 900 Fahrzeuge gezählt. Das waren 100 mehr als fünf Jahre zuvor. 2005 lag das tägliche Verkehrsaufkommen allerdings noch bei 20 400 Kraftfahrzeugen. Rückläufig ist hier auch der Schwerlastverkehr. Sein Anteil beträgt 2,5 Prozent, 2010 waren es 3,8 und 2005 3,5 Prozent.

Über die Waizendorfer Straße, die Abzweigung Stegaurach (Staatsstraße ins Aurachtal) sowie die Kreuzung in Debring fließen allerdings bereits fast zwei Drittel des Verkehrs von der B 22 ab. So wurden zwischen Stegaurach und Unterneuses nur noch 7200 Fahrzeuge pro Tag gezählt.

Bis Burgebrach erhöhte sich die Zahl wieder auf 8700 und sank dann bis Ebrach auf nur noch 3200. Wobei hier der Schwerlastverkehr einen sehr hohen Anteil von 9,2 Prozent ausmachte. Wohl ein Hinweis darauf, dass die Bundesstraße durch den Steigerwald weiterhin gerne als Ausweich- und Mautfluchtroute für Laster von der A 3 gewählt wird.

Die Autobahn bei Schlüsselfeld wiederum ist mit fast 65 000 Fahrzeugen pro Tag die mit Abstand am stärksten befahrene Fernstraße im Landkreis. Das Verkehrsaufkommen dort ist in den vergangenen fünf Jahren beträchtlich gestiegen, nämlich um täglich mehr als 6000 Fahrzeuge. Annähernd heran kommt da nur noch die A 73 zischen dem Kreuz Bamberg und Memmelsdorf (57 100 Fahrzeuge pro Tag).

Hohe Zuwächse - und einen noch viel höheren Schwerlastanteil ergab die Zählung auch auf der B 505. Zwischen Pommersfelden und Hirschaid waren täglich 9100 Fahrzeuge unterwegs, 2100 mehr als fünf Jahre zuvor. Fast ein Viertel davon (23,3 Prozent) waren Lkw. 2010 lag deren Anteil noch bei 20,9 Prozent. 2005 wurden insgesamt nur 6000 Fahrzeuge auf dieser Strecke gezählt, bei einem Schwerlastanteil von 19 Prozent.

Zwischen Hirschaid und Bamberg-Süd stieg das Verkehrsaufkommen ebenfalls weiter, wenn auch prozentual nicht so stark und mit geringerem Lkw-Anteil. Gezählt wurden pro Tag 12 400 Fahrzeuge (2010: 11 500, 2005: 9000). Der Anteil des Schwerlastverkehrs stieg dabei seit 2010 13,9 auf 18,5 Prozent.


Viel los um Bamberg

Weitere verkehrsstarke Bundesstraßenabschnitte waren B 26 zwischen Trosdorf und Bamberg-Hafen sowie die B 279 zwischen Breitengüßbach und Baunach. Während auf diesem Abschnitt der B 26 die tägliche Fahrzeugmenge in den vergangenen fünf Jahren um 2500 auf zuletzt 14 800 sank, ging der Verkehr auf der B 279 gegenüber 2010 nur um 500 auf nun 12 900 Fahrzeuge pro Tag zurück.

Mit zunehmender Entfernung zu Bamberg nimmt der Verkehr auf diesen beiden Bundesstraßen weiter ab. Hinter Trosdorf waren auf der B 26 pro Tag durchschnittlich noch 9100 Fahrzeuge unterwegs, was im Vergleich zu 2010 aber immerhin ein Zuwachs um 1300 Fahrzeuge ist. Die Schwerlastquote in diesem Abschnitt sank allerdings im gleichen Zeitraum von 6,0 auf 3,3 Prozent.

Auf der B 279 waren im weiteren Verlauf zwischen Baunach und Rentweinsdorf täglich noch 9400 Fahrzeuge unterwegs, was exakt dem Verkehrsaufkommen fünf Jahre zuvor entspricht. Auch hier wurden die Lastwagen etwas weniger. Ihr Anteil ging von 5,3 auf 5,1 Prozent leicht zurück.
Nahezu unverändert gegenüber 2010 ist auch das Verkehrsaufkommen auf der B 4 nördlich von Breitengüßbach. Mit 4300 Fahrzeugen waren hier pro Tag 100 weniger als fünf Jahre zuvor unterwegs. Im Jahr 2005 waren es noch über 11 000 gewesen. Der Ausbau der A 73 bis Coburg hat seit 2008 zu der massiven Verkehrsberuhigung geführt.


Wenig los am Würgauer Berg

Das mit Abstand geringste Verkehrsaufkommen auf Fernstraßen im Landkreis Bamberg wurde auf der B 22 bei Scheßlitz gezählt. Zwischen Scheßlitz und Würgau waren täglich im Schnitt 2100 Fahrzeuge unterwegs - genauso viele wie vor zehn Jahren, aber 400 mehr als vor fünf Jahren. Hinter Würgau waren es dann bis zur Landkreisgrenze bei Treunitz sogar nur noch 700 Fahrzeuge pro Tag. Knapp 30 davon waren Lastwagen. Zwischen Motorrädern und Autos, die auf diesem Streckenabschnitt den Würgauer Berg passierten, macht die amtliche Statistik keinen Unterschied.