Brose Baskets: Stoschek bietet Fan-Dialog an

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Einen "Brose Baskets Talk" mit Trainer Chris Fleming (l.) und Wolfgang Heyder (rechts) wie hier im Januar wird es nicht mehr geben. Dafür will sich Aufsichtsratschef Michael Stoschek den Fragen der Fans stellen. Allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Foto: sportpress/Archiv
Einen "Brose Baskets Talk" mit Trainer Chris Fleming (l.) und Wolfgang Heyder (rechts) wie hier im Januar wird es nicht mehr geben. Dafür will sich Aufsichtsratschef Michael Stoschek den Fragen der Fans stellen. Allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Foto: sportpress/Archiv

Bei den Brose Baskets Bamberg hängt der Haussegen derzeit schief. Nach der Entlassung von Trainer Chris Fleming und dem Rücktritt des Sportlichen Leiters Wolfgang Heyder gab es viel Kritik. Deshalb sucht die Clubführung nun den Dialog mit den Fans - hinter verschlossenen Türen.

Michael Stoschek, Aufsichtsratsvorsitzender der Bamberger Basketball GmbH, sucht den Dialog mit den Fans des Basketball-Bundesligisten Brose Baskets. Stoschek will sich den Fragen der Dauerkarteninhaber und der geladenen Fanclub-Mitglieder stellen. Entsprechende Einladungen wurden am Dienstag verschickt. Die Art und Weise des Abgangs von Trainer Chris Fleming und des Sportlichen Leiters Wolfgang Heyder in der vergangenen Woche hat bei den Anhängern Unmut hervorgerufen. Ebenso kontrovers wurde jetzt der exklusive Charakter der Einladung in den sozialen Netzwerken diskutiert. Das Gespräch am Freitag soll hinter verschlossenen Türen stattfinden.

Vorbeugende Absage aus Ulm

Die Posse um die Brose Baskets zieht inzwischen auch in der Basketball-Bundesliga ihre Kreise: Bambergs Liga-Rivale Ratiopharm Ulm hat schon mal vorsorglich angekündigt, dass sich die Oberfranken nach der Entlassung von Chris Fleming keine Hoffnungen auf ein Engagement ihres derzeitigen Trainers Thorsten Leibenath machen dürfen.

Leibenath versicherte bereits am Wochenende in einem Interview mit der "Südwest Presse" höchstpersönlich, für den Job in Bamberg kein Kandidat zu sein. Eine Kontaktaufnahme habe bisher zwar nicht stattgefunden. "Würde dies passieren, was ich nicht glaube, würde ich es unter keinen Umständen in Betracht ziehen. Das Gute ist, dass man sich auch den Arbeitgeber aussuchen kann. Ich bin zutiefst entsetzt über die Art und Weise, wie mit Chris Fleming und Wolfgang Heyder umgegangen wird", betonte Leibenath. Ulms Manager Thomas Stoll glaubt ohnehin, dass die Bamberger Verantwortlichen sich eher international nach einem geeigneten Nachfolger umschauen und deshalb Leibenath in Ruhe lassen. Der hat schließlich auch noch einen Vertrag in Ulm - Reputation hin oder her.

Offener Brief an Stoschek

Generell werden die Äußerungen von Michael Stoschek im Exklusiv-Interview unseres Portals im Internet kontrovers diskutiert. Ausführlich nimmt beispielsweise das deutsche Basketball-Blogger-Portal Courtreview in einem "Offenen Brief" Stellung zum Stoschek-Interview. Darin erntet der Brose-Chef in geringem Maße Zustimmung, so bei der Einschätzung der Leistung einzelner Spieler oder die Perspektive des Neuaufbaus eines Teams um Anton Gavel. Insbesondere aber der Umgang mit Wolfgang Heyder wird heftig kritisiert - im Gegensatz zu ihm mangele es dem Aufsichtsrat an Sachverstand zur ausreichenden Beurteilung der sportlichen Situation.

In Internet-Foren, beispielsweise bei www.schoenen-dunk.de, gibt es aber auch Stimmen, die durchaus Verständnis hegen für das harte Durchgreifen Stoscheks ob der Leistungen des Teams in der zurückliegenden Saison. So schreibt ein User, zu viele hätten sich "von hohen Siegen gegen Teams ab Platz 10 blenden lassen", auch werde ein "eingefahrenes System" und "mangelnde Motivation" erkannt. Mit dem Hinweis darauf, dass Stoschek nur die Konsequenzen aus Dingen gezogen habe, die viele Fans während der Saison angemahnt hätten, wünscht sich ein anderes Forenmitglied endlich ein Ende der "naiven Schwarz-Weiß-Diskussion".