Die Bamberger kassieren 13 Dreier in der ersten Hälfte und bezwingen die Gießen 46ers dennoch mit 109:101.
Zum zweiten Mal in dieser Saison mussten Bambergs Brose-Basketballer in einem Heimspiel in die Verlängerung. Und wie schon gegen Ludwigsburg hatte die Mannschaft von Trainer Ainars Bagatskis in den fünf Extraminuten den längeren Atem: Freak City sah am Sonntag ein Offensivspektakel, in dem sich die Bamberger gegen die Gießen 46ers mit 109:101 (53:57, 98:98) durchsetzten.
53 Punkte standen für das Brose-Team zur Pause auf der Anzeigetafel, doch das war zu wenig. 13 Dreier (Trefferquote 76 Prozent) versenkten die Gießen 46ers, die sich in der ersten Halbzeit in einen Rausch gespielt hatten, aber dennoch nur mit einer Vier-Punkte-Führung in die Kabine gingen.
Larry Gordon (3), Siyani Chambers, Max Montana, Max Landis, John Bryant (alle 2), Benjamin Lischka und Brandon Thomas (je 1) durften meist mutterseelenallein an der 6,75-Meter-Linie abdrücken. Doch auch die Bamberger stellten in Halbzeit 1 ihr offensives Potenzial (Trefferquote aus dem Feld 53 Prozent/7 Dreier) unter Beweis und kämpften sich nach deutlichen Rückständen (24:34, 43:51) immer wieder zurück. Tyrese Rice und Stevan Jelovac (beide 12 Punkte) und Nikos Zisis (9) waren dabei die gefährlichsten Brose-Schützen.
"Ich habe meiner Mannschaft in der Halbzeitpause erklärt, dass sie an ihrem Spiel festhalten und die Systeme weiter durchspielen muss. Eine Dreierquote von 13 Treffern bei 17 Versuchen ist nur schwierig fortzuführen", erklärte Bagatskis.
Doch auch nach dem Seitenwechsel erlaubten die Hausherren dem Tabellendritten zunächst jede Menge einfache Punkte (56:66). Ein fragwürdiges unsportliches Foul für Rice und die Dreier von Zisis, Maurice Stuckey und Daniel Schmidt zum 67:67 weckten das Brose-Team und die Fans dann aus ihrer Lethargie. Die Hausherren warfen sich jetzt nach jedem freien Ball, sicherten sich mit einem 16:1-Lauf eine 72:67-Führung und gingen mit einem 82:76-Vorsprung ins Schlussviertel.
Rubit sichert Verlängerung
Hüben wie drüben ging es nun handfest zur Sache. Die Hausherren trafen nicht mehr aus der Distanz - Landis sorgte dreieinhalb Minuten vor dem Ende erstmals wieder für eine 92:91-Führung der Gäste. 37,5 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Bagatskis seine Jungs bei einem 96:98-Rückstand zu einer Auszeit zusammenrief. Der starke Augustine Rubit, bereits mit vier Fouls belastet, rettete sein Team mit einem Korb und einem Ballgewinn gegen den schwer zu stoppenden John Bryant in die Verlängerung.
Nach einem Alexander-Dunking und einem Dreier des starken Patrick Heckmann bogen die Hausherren schnell auf die Siegerstraße ein. Mit 11:3 entschieden die Bamberger die Extra-Spielzeit für sich, weil sie mehr Sprit im Tank hatten.