Der Bayernligist DJK Don Bosco Bamberg kommt nicht zur Ruhe: Teammanager Andi Kleilein tritt zurück, Rudi Ziegler meldet sich zu Wort.
Es mag noch keine Ruhe einkehren bei den DJK-Fußballern am Fuße der Altenburg im sonst so idyllischen
Wildensorg. Die Entlassung von Gerd Schimmer als Trainer des Nord-Bayernligisten DJK Don Bosco Bamberg am letzten Dienstag wirkt nach, zumal sich der Betroffene selbst zu Wort gemeldet und über mangelnde Unterstützung geklagt hat. Nun ist Teammanager Andi Kleilein (55) mit sofortiger Wirkung "aus privaten und beruflichen Gründen" von seinem Amt zurückgetreten.
Kleilein war lange Jahre als Teammanager für den 1. FC 01 und FC Eintracht Bamberg in Bayern- und Regionalliga unterwegs, bevor er im Februar 2011 in gleicher Funktion bei der DJK die Nachfolge von Udo Haßfurter antrat. Der 55-Jährige lässt durchblicken, dass "die Vorkommnisse der letzten Tage im Verein offensichtlich der letzte Anstoß" für seinen Rücktritt waren. Kleilein kann auf eine bewegte Karriere als Fußballer, Trainer, Schiedsrichter und Teammanager zurückblicken - die Stationen: 1. FC 01 Bamberg, VfL Jahn Bamberg, SC Hertha Aisch, SC Lichteneiche, SV Würgau, FC Eintracht Bamberg und DJK Don Bosco Bamberg. Mit Kleilein an der Seite ging es für die Wildensorger zweimal in die Bayernliga, dazwischen lag ein Abstieg.
Hin zum Leistungssport
"Unvergesslich wird wohl die Meisterschaft in der Landesliga bleiben", sagt Kleilein. "Mir hat es all die Jahre sehr viel Spaß gemacht, meine Tätigkeit als Teammanager für die DJK auszuüben. Auch wenn es manchmal nicht leicht war, die Vorstände davon zu überzeugen, dass man sich weg vom Breitensport-Gedanken hin zum Leistungssport bewegen muss, um weiterzukommen, ohne dabei natürlich die DJK-Philosophie aus den Augen zu verlieren."
Die Entscheidung sei ihm wirklich sehr schwer gefallen, so Kleilein, "da ich gefühlt mein Leben lang aktiv am Fußball teilgenommen habe. Aber ich habe immer gesagt, wenn es mir keinen Spaß mehr macht, höre ich auf. So kann ich mich nun mehr meiner Familie widmen, zumal ich im April Opa geworden bin. Zudem möchte ich mich in meinem Beruf neuen Herausforderungen stellen. Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei der Mannschaft, bei meinem Freund Gerd Schimmer, Abteilungsleiter Rainer Schmidt und Zeugwart Michael Krusche, mit denen ich die letzten Jahre sehr gut zusammengearbeitet habe."
Rudi Ziegler widerspricht
Die Stellungnahme Schimmers zu seiner Entlassung will Rudi Ziegler, Gönner und Funktionär der DJK, so nicht stehen lassen. Er teilte unserer Zeitung mit: "Die Aussagen von Gerd Schimmer im Fränkischen Tag vom Samstag, 26. November 2016, sind aus meiner Sicht scheinheilig. Der Fußballabteilungsleitung der DJK Don Bosco gegenüber hat er in den letzten Wochen erklärt, dass unsere jungen, talentierten Spieler nicht bayernligatauglich sind, und gefordert, dass wir Geld in die Hand nehmen müssen, um fertige Spieler einzukaufen. Gerd Schimmer ging es in den letzten Wochen nur darum, mit Geld zum Erfolg zu kommen. Er selbst hat immer moniert, dass er der am schlechtesten bezahlte Trainer der Liga sei. Bewiesen ist das nicht."
Die DJK-Verantwortlichen hätten Schimmer immer wieder versucht klarzumachen, dass man nicht mehr Geld ausgeben könne als man zur Verfügung habe, sonst gehe man pleite. "Es gibt unzählige Beispiele von Fußballvereinen in der Region, die sich übernommen haben und gescheitert sind. Die DJK Don Bosco arbeitet wirtschaftlich solide und erfüllt ihre Verpflichtungen gegenüber Trainern, Spielern, Lieferanten, dem Finanzamt und der Sozialversicherung", so Ziegler. "Gerd Schimmer behauptet im Umkehrschluss, dass Mario Zukolo, Udo Haßfurter und Rudi Ziegler nicht loyal, nicht aufrichtig und unehrlich sind. Diese Behauptung ist eine Unverschämtheit und entbehrt jeglicher Grundlage. Über Langarmtrikots, Wasserkästen und Fußbälle muss sich Gerd Schimmer wirklich keine Sorgen machen."