So viel EU-Geld fließt in die Region Bamberg

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Der seit 2012 betriebene Naturbadesee in Frensdorf wurde zu über 50 Prozent mit EU-Geldern finanziert. Foto: Markus Klein
Der seit 2012 betriebene Naturbadesee in Frensdorf wurde zu über 50 Prozent mit EU-Geldern finanziert.  Foto: Markus Klein

Naturbadesee in Frensdorf, Landesgartenschau in Bamberg: EU-Förderung in Bamberg Stadt und Land.

Über sogenannte Leader-Mittel sind seit 2007 etwa 2,4 Millionen Euro aus Brüssel in den Landkreis Bamberg geflossen. Damit wurden beispielsweise der Schulbauernhof in Heinershof, der "Awo-Garten der Begegnung" in Rattelsdorf, Radtour- und Wanderbeschilderungen, die barrierefreie Bibliothek in Oberhaid und der Sieben-Flüsse-Wanderweg mitfinanziert.

Hinzu kommen viele weitere Projekte, die nicht über die LAG im Landratsamt vermittelt wurden, die sich um die Leader-Förderungen kümmert. So investierte die EU zusätzlich 3,6 Millionen Euro in die Untere Naturschutzbehörde, 850 000 Euro flossen an den Landschaftspflegeverband.

Ganz Bayern profitiert erheblich von den Geldern. In der derzeitigen Förderperiode (2014 bis 2020) erhält der Freistaat 793 Millionen Euro aus den Struktur- und Investitionsfonds. Hinzu kommt die Förderung für den ländlichen Raum. Dorthin fließen 1,5 Milliarden Euro.

Bamberg "weißer Fleck"

Im Gegensatz zum Landkreis bleibt die Stadt Bamberg in der aktuellen Förderperiode allerdings ein "weißer Fleck auf der bayerischen EU-Mittel-Verteilungskarte": Es gibt keinerlei EU-Gelder, wie Birgit Scheer mitteilt, die im Kämmereiamt für das Fördermanagement zuständig ist. "EU-Fördermittel hören sich großartig an. Die Realität sieht aber leider oft anders aus."

Im vorherigen Zeitraum 2007 bis 2013 kam Bamberg allerdings auch nicht schlecht weg: 1,9 Millionen Euro erhielt die Stadt. 900 000 Euro gab es für die Landesgartenschau 2012, der Bamberg die Erba-Insel in ihrer heutigen Form verdankt. Weitere EU-finanzierte Projekte waren das Rückhaltebecken in Gaustadt (167 000 Euro), das Projekt "Jugend Stärken im Quartier" (633 000 Euro), von dem diverse Jugendorganisationen profitierten und ein Programm für Arbeitslose in der Gereuth (200 000 Euro). Die beiden letztgenannten Projekte laufen noch.

Dass Bamberg in dieser Periode keine weiteren Gelder erhält, liegt im Übrigen nicht an Brüssel, sondern an München. Denn in der Regel sind die Bundesländer für die Verteilung der Zuschüsse zuständig.

Hintergründe zur Förderungspraxis im Landkreis und in der Stadt und warum es manchmal zu kompliziert ist, überhaupt einen Antrag zu erstellen sowie einen Kommentar zum Wert der Europäischen Union für die Mitgliedsländer lesen Sie im Premiumbereich von inFranken.de