Neues Bauland in Buttenheim? Nur im Norden!

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Im Hintergrund das Buttenheimer Baugebiet "Erlach", im Vordergrund soll links und rechts des Weges das neue Baugebiet "Erlach-Nord" entstehen. Fotos: privat/Ronald Rinklef Foto: privat
Im Hintergrund das Buttenheimer Baugebiet "Erlach", im Vordergrund soll links und rechts des Weges das neue Baugebiet "Erlach-Nord" entstehen. Fotos: privat/Ronald Rinklef Foto: privat
Blick auf Buttenheims Ortskern - alles bebaut. Foto: Rinklef
Blick auf Buttenheims Ortskern - alles bebaut. Foto: Rinklef
 
Und eine etwas weitere Perspektive
Und eine etwas weitere Perspektive
 
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Hier sollen künftig Häuser stehen.
Hier sollen künftig Häuser stehen.
 
Im Hintergrund das Gebiet "Erlach"
Im Hintergrund das Gebiet "Erlach"
 
Die Arbeiten am Kirchtturmkreuz sorgten für Aufsehen.
Die Arbeiten am Kirchtturmkreuz sorgten für Aufsehen.
 
Erneuert wurde das Turmkreuz der Buttenheimer Kirche, es ist dem Gemeinderat auch 500 Euro mehr wert.
Erneuert wurde das Turmkreuz der Buttenheimer Kirche, es ist dem Gemeinderat auch 500 Euro mehr wert.
 

Buttenheim kann lediglich nördlich der Gebiete "Bamberger Weg" und "Erlach" wachsen. Mit den entsprechenden Beschlüssen schuf der Marktgemeinderat dafür Voraussetzungen.

Rund 55 bis 60 neue Bauplätze sollen im Norden Buttenheims entstehen. Der einzige Bereich, in dem wohnbautechnisch für die 1984 Bürger im Kernort (Gemeinde gesamt 3457) weiteres Wachstum möglich ist. "Wir haben nur im Norden Entwicklungsmöglichkeiten", so Bürgermeister Johann Kalb (CSU/ZWdG). Denn im Süden stehen Überschwemmungsgebiet, im Westen Autobahn und Gewerbegebiet sowie im Osten Landwirtschaft einer Baulandausweisung im Weg.

Ob der große Besucheransturm bei der Gemeinderatssitzung eher dem formellen Abschluss des Bürgerbegehrens, der Ehrung zweier Gemeindebürger oder der Weichenstellung für das neue Baugebiet im Norden Buttenheims geschuldet war? Schwer zu beantworten, zumal alle Besucher bis zum Ende der öffentlichen Sitzung und nicht nur des jeweiligen Tagesordnungspunktes ausharrten.

Fest stand am Ende jedenfalls, dass das Bürgerbegehren und dessen Ergebnis rechtmäßig
sind, Buttenheim auf Dietger Habermann und Selina Ziegler stolz sein kann und im Norden Buttenheims künftig gebaut werden soll.


Eine "sehr gute" Verkäuferin

Ladies first - nach diesem Motto erwiesen Bürgermeister Kalb (CSU/ZWdG) und das Gremium Selina Ziegler Reverenz. Ihre Ausbildung zur Verkäuferin bei Netto hatte sie mit Bravour, konkret mit der Note "sehr gut" gemeistert, so dass sie bereits in Bamberg geehrt worden war. Nun würdigte auch die Gemeinde diese Leistung.
Im Anschluss kam Dietger Habermann zu Ehren.

Er hatte bereits für seine jahrzehntelangen Verdienste um die VHS als Außenstellenleiter und insbesondere für sein Engagement für Theaterfahrten das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten erhalten. "Einen Orden", wie Kalb es nannte. Habermann ließ es aber nicht dabei bewenden, Lobesworte zu hören und Präsent entgegen zu nehmen. Er nutzte die Gelegenheit, um auf die Bedeutung dieser Theaterfahrten, die leider eingestellt sind, hinzuweisen und appellierte an die Entscheidungsträger, dieses Angebot wieder zu beleben. Bürgermeister Kalb zollte seinem früheren Lehrer Habermann nicht nur wegen dessen Verdienste um die VHS, sondern auch wegen dieser besonderen Lobby-Arbeit Respekt.

Mehr oder weniger Formsache, aber dennoch mit Spannung erwartet, wurde der nun fällige offizielle Schlusspunkt zu dem Bürgerbegehren vom Sonntag. Alles wurde in der vorgeschriebene Form überprüft, konnte Kalb versichern. Alles sei in Ordnung und somit sei "das Ganze rechtskräftig". Sehr diszipliniert ließen sich die Zuhörer weder zu (störenden) Beifallsbekundungen noch Unmutsäußerungen hinreißen.

Für Heiterkeit sorgte dann allerdings die Mitteilung des Bürgermeisters, die einen Ortstermin des Bauausschusses auf dem Friedhof zum Gegenstand hatte: Der Termin findet am Montag, 12. November, um 16 Uhr, Treffpunkt Friedhofskapelle, statt. Da könne er nicht, entschuldigte sich ein Marktgemeinderat umgehend. Als Begründung meinte er sein Vater werde wohl nur einmal 80 Jahre alt. Bürgermeister Kalb schlug spontan vor: "Bring ihn halt mit"...

Für Klarheit sorgte Kalb dann mit der Feststellung, dass die Alte Schule wieder in den Besitz der Marktgemeinde Buttenheim zurück geführt werden müsse. Aus dem Eigentum des Schulverbandes, dessen Mitglieder mehrfach wechselten. Jedenfalls gebe es keine anderweitigen Ansprüche, so dass das Gremium die Rückführung beschließen konnte. Problemlos einigte sich das Gremium auch darauf, dass in Sachen Städtebau die Planung wie gehabt fortgeschrieben werden soll. Und die 500 zusätzlichen Euro für die Sanierung des Kirchturmkreuzes waren gleichfalls unstrittig.

Weiter vorangekommen ist die Marktgemeinde auch in Bezug auf weitere Bau- und damit Wohnmöglichkeiten in Buttenheim. Genauer gesagt in dessen Norden. Seit 2009 befasst man sich damit und hat bereits den Grundsatzbeschluss für ein Baugebiet "Erlach-Nord" gefasst. Dafür ist auch der Flächennutzungsplan zu ändern, schließlich soll in dem vorgesehenen Gebiet für Landwirtschaft bestimmte Fläche zu Bauland werden. Im Flächennutzungsplan betrifft die Änderung für für das neue Baugebiet 10 Hektar, das Bebauungsgebiet selbst ist 4,1 Hektar groß.

Bei der Erschließung könnte man sozusagen an die bestehende in den Baugebieten Bamberger Weg und Erlach anknüpfen. Freilich zeigte sich Kalb realistisch und rechnet mit Widerstand. Verschiedene Gespräche habe es gegeben, "die Fakten liegen auf dem Tisch und die Verhandlungen können schon morgen wieder aufgenommen werden." Im Verfahren gehe es um Fristen und deswegen seien nun die weiteren Planungen zu billigen. Das tat das Gremium geschlossen.