Gundelsheim baut für drei Krippengruppen

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Aus der Luft gut zu sehen: In den Bereich des Festplatzes (Kreis) wird der Anbau ragen. Luftbild: Ronald Rinklef
Aus der Luft gut zu sehen: In den Bereich des Festplatzes (Kreis) wird der Anbau ragen. Luftbild: Ronald Rinklef
In diesem Bereich soll der Anbau entstehen. Foto: Marvin Rinklef
In diesem Bereich soll der Anbau entstehen. Foto: Marvin Rinklef
 
So sieht's auf dem Plan aus. Quelle: Architekturbüro Hofmann
So sieht's auf dem Plan aus. Quelle: Architekturbüro Hofmann
 

Die Gemeinde Gundelsheim erweitert das Betreuungsangebot in der Kindertagesstätte St. Marien und in der Michael-Arneth Grundschule. Zudem hat die Gemeinde das Kita-Gebäude erworben.

Als Sachaufwandsträger hat die Gemeinde in den den letzten Jahren ordentlich Geld in die Kindertagesstätte St. Marien investiert. Der letzte Anbau datiert aus dem Jahr 2011. Doch der Platz reicht schon wieder nicht. Ein weiterer Anbau soll nun Platz für drei Krippen-Gruppen schaffen, aber auch so gestaltet sein, dass er möglichst vielseitig genutzt werden kann. Das Betreuungsangebot für Kinder wird zusätzlich in der Schule wachsen, wo es ab Herbst neben der Mittagsbetreuung einen Hort gibt.

Doch nicht nur das. Der Gemeinde gehört fortan auch der Kindergarten St. Marien. Bürgermeister Jonas Merzbacher (SPD) setzte den Gemeinderat in Kenntnis, dass man beim Notar war, "das Gebäude gehört uns". Bei der Trägerschaft hingegen ändert sich nichts, "das hat damit nichts zu tun". Das heißt, die Katholische Kirchenstiftung ist weiterhin Träger der Einrichtung.


Auf Nachfrage über die Hintergründe des Erwerbs erklärte Merzbacher, die Gemeinde habe in den letzten Jahren erhebliche Mittel in die Einrichtung investiert. Als Eigentümer bestehe nun die Möglichkeit, sich auch bei Gestaltungsfragen einzubringen.

Konkret äußert sich das nun bereits in der Konzeption des Anbaus, der in Richtung Festplatz erfolgt. Die Räume werden so gestaltet, dass man in Zukunft bei der Nutzung flexibel ist. Vorschrift ist laut Architekt Fritz Hofmann allerdings, dass der für drei Hortgruppen ausgelegte Anbau vom Bereich des Kindergartens durch einen Erdwall abgetrennt ist. Er wird einen eigenen Außenbereich erhalten, der von jedem der Räume zugänglich ist.

Eine Entzerrung

Derzeit besuchen die Kindertagesstätte St. Marien insgesamt 147 Kinder. Davon sind 28 Krippenkinder, die in zwei Gruppen betreut werden. Die Kindergartenkinder sind in vier Gruppen eingeteilt. Durch den Neubau wird sich auch im Kindergarten die räumliche Situation entzerren, da nun endlich Räume wie der Bewegungsraum endlich ihrer ursprünglichen Nutzung zugeführt und nicht mehr als Gruppenraum verwendet werden müssen, so Merzbacher. Insgesamt ist das neue Projekt, mit dem man sich für die Anforderungen der Zukunft gerüstet fühlt, 1,8 Millionen Euro teuer.

U-förmig wird sich das ebenerdige neue Gebäudeteil an den bestehenden Komplex anschmiegen, aber einen separaten Eingang haben. 772 Quadratmeter werden überbaut, 616 Quadratmeter Nutzfläche entstehen.
Fragen aus dem Gremium betrafen unter anderem die Fenster, die Heizung und die Bauzeit. Letztere bezifferte der Architekt auf zwölf Monate.

Der Anbau soll im Sommer 2016 fertig sein.

Keiner größeren Maßnahmen bedarf es in der Michael-Arneth Grundschule, um hier das Betreuungsangebot an die jetzige und zu erwartende Nachfrage anzupassen. Hier soll ab kommendem Schuljahr neben der Mittagsbetreuung auch Betreuung in einem Hort angeboten werden. Der Gemeinderat stellte bei derzeit elf Anmeldungen einen Bedarf von 25 Plätzen fest. Die AWO wird beide Betreuungsformen anbieten. Der große Vorteil des Hortes, so führte Merzbacher mehrfach aus, bestehe darin, dass nicht nur täglich länger, sondern auch während der Ferien von Pädagogen geleistete Betreuung möglich ist.

Im Kindergarten überbrückt

Bislang wurde die Lücke im Kindergarten überbrückt, allerdings nur für solche Schüler, von denen Geschwister die Kita besuchen. Ein Vorteil des Hortes liegt aus Sicht Merzbachers auch darin, dass man im Hort auch Kinder aus anderen Gemeinden betreuen kann.

Während Christian Wolf (CSU) gewisse Vorbehalte hegt, zeigte sich Gerlinde Fischer (Grüne) doch überzeugt: "Ich denke, wenn das Angebot da ist, wird es auch genutzt."

Die endgültige Planung für die Krippe wurde einstimmig auf den Weg gebracht. Drei Gremiumsmitglieder hegen beim Hort Bedenken und votierten gegen die Bedarfsanerkennung, die allem Weiteren zugrunde liegt.