Die Bambergerin Anne Böhm hat sich mit ihrem Second-Hand- und Vintage-Laden "Dress & Living" einen langjährigen Traum erfüllt. Hier finden Kunden Einzelstücke und kleine Hingucker für die Wohnung.
In der Bamberger Keßlerstraße 10 haben am Samstag (1. Juli 2023) zwei neue Geschäfte eröffnet. Über "Artasia" mit Kunsthandwerk aus Indien führt Anne Böhm ihren Laden "Dress & Living" mit Vintage- und Secondhand-Mode. "Ich wollte schon immer einen Ort haben, an den die Menschen gerne kommen und wo sie sich wohlfühlen", sagt sie im Gespräch mit inFranken.de.
Auf 30 Quadratmetern finden sich hier vornehmlich gebrauchte Marken-Stücke und neue Ware aus Dänemark, England und Berlin. Doch auch für gebrachte Klamotten, die nicht den Kriterien entsprechen, habe sie eine Idee.
Neue Adresse für Second-Hand in Bamberg - das umfasst das Sortiment
Böhm ist in Bamberg aufgewachsen, verließ die Stadt schließlich für 25 Jahre, kehrte ab dann mit ihrem Mann wieder in ihre Heimat zurück. "Ich habe mitbekommen, dass Second-Hand im Sinne der Nachhaltigkeit ein immer größeres Thema wird." In der Keßlerstraße 10 hatten die Betreiber von "Ivi's Veggie and Coffee Dreams" im Dezember 2022 ein Geschäft mit Dekoartikeln und Lebensmitteln eröffnet, dieses aber nach sechs Wochen wieder schließen müssen.
Auf ihrer Webseite beschreibt Böhm ihr Geschäft wie folgt: "Verkauft werden gepflegte, hochwertige Second-Hand-Kleidungsstücke für Frauen und Männer sowie Damenschuhe, Taschen und Accessoires." Wie sie erklärt, dürften nur Kleidungsstücke aus einer bestimmten Epoche den Titel "Vintage" tragen. Diese bewegt sich nach der gängigen Definition etwa zwischen 1920 und 1980. "Ich habe davon einige wenige, aber es ist vor allem Second-Hand."
Der Warenverkauf über "Dress & Living" erfolge auf Kommissionsbasis und sei auf bis zu zehn Artikel pro Abgabe limitiert. "Wir akzeptieren ausschließlich Markenartikel, die sich in einem sehr guten Zustand befinden, keine beziehungsweise kaum Gebrauchsspuren aufweisen und frisch gewaschen sind", heißt es zum Konzept. Gemeinsam werde dann entschieden, welche Stücke sich für den Verkauf eignen und ein Preis festgelegt. Dieser hänge ab von Alter, Zustand und Marke.
Wühlkorb auf Spendenbasis - auch Handyketten im Angebot
"Ich verkaufe es für das Doppelte des festgelegten Preises und trage dabei die 19 Prozent Mehrwertsteuer. Der ehemalige Besitzer bekommt die Hälfte des Bruttoeinkaufspreises", schildert die Bambergerin die Bedingungen. "Wenn jemand etwas vorbeibringt, was ich nicht aufnehme, kann er es in einen Wühlkorb legen und ich stelle ein Sparschwein daneben. Wer sich dort etwas herausnimmt, kann etwas spenden, muss es aber nicht." Alle Einnahmen hiervon gingen dann an eine gemeinnützige Organisation.
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Daneben vertreibt Böhm Etagèren, Vintage-Sammeltassen mit Sojawachskerzen und Handyketten aus Holzperlen. "Das Geschirr ist größtenteils aus Dänemark. Ich bin ein Skandinavien-Fan", lacht sie. Bis jetzt sei das Geschäft "einfach toll" angelaufen. "Die Menschen sind so herzlich. Ich bin total glücklich."