Gerade einmal sechs Wochen gab es das neue Geschäft "Sweet Home Dreams". Doch nun hat der Laden schon wieder zu. Im Gespräch mit inFranken.de erklärt Inhaberin Ivonne van Hueth die Hintergründe für den überraschenden Schritt.
- Bamberg: Sechs Wochen altes Geschäft "Sweet Home Dreams" macht überrschend zu
- "Er wollte es eigentlich übernehmen" 20-jähriger Sohn sollte Laden ursprünglich schmeißen
- Ehemann springt ein und gibt Urlaub auf: "Haben es zweigleisig versucht"
- Nun wird ein Nachfolger gesucht: Objekt zu vermieten - "Unser ganzes Erwirtschaftetes fließt da rein"
Der Bamberger Laden "Sweet Home Dreams" in der Keßlerstraße hat nach wenigen Wochen in Betrieb bereits wieder schließen müssen. Erst im Dezember 2022 hatten die Betreiber das Geschäft mit Dekoartikeln und abgepackten Lebensmitteln eröffnet. Auch fränkische Produkte wurden im Geschäft angeboten. Ivonne van Hueth, die zugleich das angrenzende Restaurant "Ivi's Veggie and Coffee Dreams" betreibt, erklärt inFranken.de die Hintergründe der überaus schnellen Schließung.
Bamberger Geschäft macht kurz nach Eröffnung zu: Sohn sollte übernehmen - Ehemann "opfert" Urlaub
"Ich glaube, wir sind ungefähr seit sechs Wochen dabei", erklärt van Hueth. Doch nun hängt ein Zettel in der Scheibe mit "zu vermieten". Eigentlich wollte unser Sohn das Geschäft übernehmen", berichtet sie. "Man muss sagen, er ist erst 20. Aber er hat uns mitgeteilt, dass er sich doch anders orientieren möchte", wie die Inhaberin erklärt. Die Folge: "Da hatten wir dann auf einmal personaltechnische Probleme. Wenn es in der Familie geblieben wäre, wäre das ein anderer Hintergrund".
Denn die Inhaberin betreibt nebenher auch noch das Restaurant "Ivi's Veggie and Coffee Dreams". inFranken.de berichtete im vergangenen Jahr schon darüber: "Wir waren überwältigt": Bamberger Restaurant erlebt Ansturm bei Neueröffnung. Doch zwei Geschäfte mit vollem Personal auszustatten, "ist einfach nicht machbar", so van Hueth.
Die Familie hatte genau dies für kurze Zeit sogar probiert. "Wir haben es auch zweigleisig versucht". Ehemann van Hueth hatte demnach "seinen Urlaub geopfert", um im Geschäft auszuhelfen. Dies sei jedoch allenfalls eine kurzfristige Maßnahme gewesen. "Das wäre auf Dauer gar nicht möglich gewesen. Da gehört mehr dazu".
"Denke, dass es gelaufen ist": Bamberger Betreiberin muss Geschäft schließen - Nachfolger gesucht
Nun versuchen die Inhaber, das Mietobjekt wieder weiterzuvermitteln. "Es war schon die ein oder andere Person da. Aber bisher hat sich noch nichts Richtiges ergeben". Ein ähnliches Geschäft, wie sie betrieben haben, würde sich dafür wieder anbieten. "Wir würden das Inventar für eine kleine Ablösesumme mit abgeben. Es würde auch Sinn machen, wenn wieder ein Einzelhandel reinkommt. Alles hier ist dafür konzipiert", so van Hueth.
Der Laden werde wahrscheinlich in Zukunft auch nicht mehr öffnen. "Ich denke, dass es gelaufen ist. Das Restaurant und den Laden zu führen, sodass sie beide wirtschaftlich und gewinnbringend sind, ist eine große Herausforderung". Denn ein paar wirtschaftliche "Scherben" gibt es ihr zufolge nach der Schließung. "Alles, was wir gerade erwirtschaften, fließt in unser stillgelegtes Objekt".
"Ich glaube, wir sind ungefähr seit sechs Wochen dabei"? Einen solch kurzen Zeitraum sollte man eigentlich konkret überschauen können - jedenfalls in einer derart wichtigen und zudem zweifellos mit Dokumenten belegten Angelegenheit wie der Führung eines Verkaufsgeschäfts.
"Eigentlich wollte unser Sohn das Geschäft übernehmen ... Aber er hat uns mitgeteilt, dass er sich doch anders orientieren möchte ... Da hatten wir dann auf einmal personaltechnische Probleme. ..."? Auf die vage Zusage eines jungen, mit Verlaub: lebensunerfahrenen Menschen hin werden - ohne "Plan B" - erhebliche Investitionen getätigt, die nach nicht einmal zwei Monaten verloren sind, da er sich, ungeachtet solcher Vorleistungen, kurzfristig anders entscheidet? Nach durchdachtem Geschäftsgebaren sieht das nicht wirklich aus.
Nun darf jede/r mit dem eigenen Geld machen, was er/sie will. Die allgemeine, zugegebenermaßen schwierige Wirtschaftslage oder gar die örtliche Wirtschaftspolitik aber dürfte kaum für das Scheitern verantwortlich sein.
Mal sehen, vielleicht mach ich als Hinzuverdienst zu meiner kargen deutschen Rente ein Fachgeschäft für Tierzubehör auf, wo man auch Wollsöckchen und Angora-Unterwäsche für Katzen und Hunde (m/w/d) , aber eventuell auch Strickmützchen für Hamster und Meerschweinchen (m/w/d) erwerben kann. Da muss ich mich aber noch schlau machen, ob ich die werten Tierhalter*innen dazu animieren kann, die Sachen auch zu kaufen.
Im Besten Deutschland was es jemals gab.
na ja sagen wir mal so, warum wundert mich das nicht