Seit 15 Jahren wird Bamberg im Landtag nur von der CSU vertreten. Nun stehen die Zeichen auf etwas mehr Vielfalt.
Nach der Wahl 2013 war klar: Im Landtag ist die Region nur mit zwei Abgeordneten vertreten. Melanie Huml und Heinrich Rudrof (beide CSU) gewannen die Direktmandate in den Stimmkreisen Bamberg-Stadt und Bamberg-Land. Von den acht Abgeordneten, die aus Oberfranken über die Parteilisten ins Maximilianeum einzogen - vier von der SPD, zwei von den Freien Wählern, eine von den Grünen und einer von der CSU -, kam keiner aus der Stadt oder dem Landkreis Bamberg. Seit 2003 herrscht damit im Maximilianeum für die Region Bamberg eine schwarze Monokultur. Bei der anstehenden Landtagswahl kann sich das aber ändern.
Trotz vorhersehbarer Stimmenverluste für ihre Partei gehen die Direktkandidaten der CSU, Melanie Huml (Stadt) und Holger Dremel (Land), als Favoriten ins Rennen. Huml hat - vor allem in der Stadt Bamberg - das schwierigere Terrain. Für Dremel liegt die Messlatte dagegen besonders hoch: im Landkreis eroberte Heinrich Rudrof zuvor viermal in Folge, mit Erststimmenergebnissen zwischen 72,1 und 51,7 Prozent das Direktmandat für die CSU.
Grünes Licht für Sowa?
Neben den Platzhirschen von der CSU hat wohl Ursula Sowa (Grüne) die besten Chancen auf ein Abgeordnetenmandat in München. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete (2002 bis 2005) tritt im Stimmkreis Bamberg-Stadt an. Angesichts aktueller Umfragewerte für die Parteien und den in Bamberg traditionell starken Grünen, kann Sowa möglicherweise sogar am Ergebnis von Huml kratzen, die vor fünf Jahren noch 47,8 Prozent der Erststimmen erhielt.
Wahrscheinlicher ist aber, dass sie über die oberfränkische Wahlkreisliste in den Landtag einzieht. 2013 schaffte es Sowa, die damals im Stimmkreisliste Bamberg-Land angetreten war, hinter der Bayreutherin Ulrike Gote auf Rang zwei bei den Grünen. Allerdings durften die oberfränkischen Grünen dann nur einen Sitz in München einnehmen.
Dieses Mal tritt Sowa auf Platz 1 der Liste an. Anders als bei Bundestagswahlen ist damit die tatsächliche Reihung zwar noch nicht festgeschrieben. Die Chancen, mit dieser prominenten Position viele Zweitstimmen aus dem gesamten Regierungsbezirk einzusammeln, sind damit aber gestiegen.
Mit Platz 10 auf der Grünen-Liste hat es Georg Lunz deutlich schwerer als Sowa. Zumal er als Direktkandidat im Stimmkreis Bamberg-Land antritt, in dem die Grünen bislang hinter den Ergebnissen in der Stadt zurückblieben.
SPD einst mit zwei Abgeordneten
Vor hohen Hürden stehen auch die SPD-Bewerber für den Landtag. Die Sozialdemokraten haben landesweit ähnlich der CSU mit schlechten Umfragewerten für ihre Partei zu kämpfen. Aufgeben wollen Heinz Kuntke (Stadt/Listenplatz 6) und Uwe Metzner (Land/Listenplatz 8) dennoch nicht. Es ist allerdings auch schon 15 Jahre her, dass beide Kreisverbände zuletzt Abgeordnete nach München schickten.
ich weiss nicht warum, aber mir wird irgendwie übel