Der Oberfränkischen Trachten- und Spezialitätenmarkt in Frensdorf feierte sein 20. Jubiläum.
Zum "Mut zur Tracht" rief Bernhard Hack auf, der beim Trachten- und Spezialitätenmarkt im Bauernmuseum in Frensdorf den Trachtengauverband Oberfranken vertrat. Trachtenträger wären "keine Gestrigen", denn Tracht lebe und wandle sich. Ob nun die traditionelle Tracht oder die andere, die Landrat Hans Kalb (CSU) ins Spiel brachte, an diesem Ort häufiger zu sehen war, sei dahingestellt. Kalb erklärte bei der Eröffnung kurzerhand, die Levi-Jeans sei eine Tracht, die weltweit zu Hause sei. Tradition und Kultur würden eine Tracht ausmachen. Sie habe daher die Funktion, Menschen zusammenzuführen. Auch die Spezialitäten der Region pries der Landkreischef: Er will sie bekannter und zu einem Wirtschaftsfaktor zu machen.
Menschen zusammengeführt hat der Trachten- und Spezialitätenmarkt zum 20. Jubiläum auf jeden Fall. Nicht nur die Inhaber der 35 Stände, interessierte Besucher und Feinschmecker, sondern auch die vielen, die diesen Höhepunkt im Kalender des Bauernmuseums auf die Beine stellen. Allen voran Museumschefin Birgit Jauernig und ihr Team, den Vorsitzenden des Fördervereins, Jakobus Kötzner, Renate Kühhorn vom Landratsamt, die nach Kalbs Worten eine "tragende Säule" für den Markt ist. Auch die zahlreichen Vertreter von Verbänden und Arbeitsgemeinschaften, die sich in den fränkischen Bezirken forschend mit Kultur und Brauchtum beschäftigen. Unter ihnen auch Bezirkstagspräsident Günther Denzler. Tracht zu tragen, sei identitätsstiftend. Die Tracht von einst müsse in die heutige Zeit transformiert werden, betonte Denzler.
Viele Workshops
Trachtenberaterin Birgit Jauernig hatte in diesem Jahr die Fränkische Schweiz zum Schwerpunktthema ausgerufen. Von dort kam auch die Singgruppe Bärnfels, die die Eröffnung musikalisch umrahmte. Im Jubiläumsjahr war es gelungen, besonders viele Workshops zu präsentieren. Sticken in Gobelintechnik war einer davon, Klöppeln ein weiterer. Daneben konnten die Besucher das Wickeln von Posamentenknöpfen erlernen und den Aktiven beim Perlenhäkeln oder Spinnen über die Schulter schauen. Spezialitäten gab es für jeden Geschmack: Vom Honig und Met über Schmalzgebäck, die verschiedensten Pestos, Brotaufstriche, Marmeladen, Gewürznudeln und Grillsoßen.
Im einstigen Kuhstall des Fischerhofs hatte Museumspädagogin Carmen Lang zum Kinderprogramm eingeladen. Schade nur, dass ein kräftiger Schauer gegen 14 Uhr den Hof so gut wie leer fegte. Dafür ging es in der Scheune umso lebhafter zu. Hier wurde gehandelt, was das Zeug hält und was Trachtenschneider/innen brauchen. Die Auswahl an Stoffen, Knöpfen, Schmuck und Accessoires war überwältigend. Viel Zuspruch von Damen und Herren gleichermaßen fand der Stand mit den schicken Hüten.