"Schneller, höher, weiter" ging es beim olympischen Rosenmontag im Ziegelbau. Da war Kondition Trumpf.
"Schneller, höher, heiter", so lautete diesmal das Motto für den Rosenmontagsball des Bayerischen Roten Kreuzes. "Olympische Rosenmontagsspiele" sollten es werden, also tummelten sich im ausverkauften Ziegelbau bestgelaunte Gewichtheber, Football-Spieler und eine wandelnde Goldmedaille mitsamt Siegertreppchen. Stattliche Herrenreiter gab es, mal mit, mal ohne Pferd, antike Olympioniken und einen Trupp mit den wichtigsten Stadions in klein auf dem Kopf.
Aber das Image von Olympia ist bekanntlich nicht nur positiv, und so erschienen auch Dopingsünder in Sträflingskleidung, Kontrolleure mit umgehängten Urinbechern, eine stolze "Mrs. Anna Bolic" und undurchsichtige IOC-Funktionäre. Einige Besucher hatten ihren Fanschmuck von 2016 herausgekramt, und selbst Verkleidungen wie Popeye (Spinatdoping), Obelix (Zaubertrankdoping) oder ein mobiles, sechsköpfiges Mensch-ärgere-dich-nicht liegen, genau gesehen, nah am olympischen Thema. Na gut, es gab noch Wikinger, mittelalterliche Scharfrichter und einen einsamen Weihnachtsmann - aber vielleicht werden das ja noch olympische Disziplinen.
Auch sonst war geboten, was ein Rosenmontagsball braucht: Der BRK-Elferrat unter Vorsitz von Pius Schiele war aufmarschiert, OB Andreas Starke - als kraftstrotzender Judoka mit schwarzem Gürtel - hielt eine launige und angenehm kurze Eröffnungsrede, und die Garde des MCC Memmelsdorf zeigte in ihren schmissigen Einlagen, dass Gardistinnen den Spagat beherrschen und über ein kräftiges Lächeln verfügen.
Beste Organisation
An nichts wurde gespart, drei Bands gab es, DJs, die Don-Bosco-Musikanten, die Garde Schammelsdorf und vor allem die zahllosen Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes, die dafür sorgten, dass der Laden lief, am Einlass ebenso wie im Spülzelt. Drei der jährlich vergebenen Orden gingen daher an ehrenamtliche Helferinnen, ohne die der Ball nicht möglich wäre: Cornelia Mohr (Motto-Bar), Franziska Müller (Felsengrotten-Disco) und Marion Weber (Garderobe); zwei weitere an Guido Di Dio und an Ulrich Stock für ihre Spendenbereitschaft.
Als Höhepunkt dann die Maskenprämierung um Mitternacht: Bei der Einzelwertung belegte Nadine Feulner als aufsehenerregende, stilisierte Olympiafackel in Schwarz und Rot den ersten Platz. Sie war aus Augsburg angereist und hatte über Wochen hinweg am Kostümkonzept gearbeitet, immer im telefonischen Austausch mit ihren Bamberger Freundinnen, mit denen zusammen sie Jahr für Jahr den Ball besucht.
Eine blendend weiße, trotz ihrer Rundungen ebenso elegante Erscheinung boten die Ersten der Gruppenwertung: Sie waren als Golfbälle gekommen und dazu noch als Zeichen der Zeit, denn die drei großen Noppenbälle, die sie sich um die Bäuche gelegt hatten, bestanden aus alten Pappbechern. Alte Dinge recyceln, vielleicht sogar von einem anderen Faschingsball, und dann noch einen Preis dafür bekommen - das ist doch was. Hut ab und Helau!
Eigentlich bin ich mit Äusserungen sehr vorsichtig, trotzdem erstmal ein ganz dickes Lob an die Organisation, nicht an denen die oben sitzen, nein, an die vielen kleinen Helferlein, die an der Basis dafür gesorgt haben, das der Laden läuft und das war Spitze.Seit 33 Jahren besuche ich gerne diesen Ball, mit dem Wissen, auch was Gutes zu tun. Gegen 22.00 Uhr waren die ersten Totalausfälle zu sehen, man glaubt es kaum. Männer im "besten Alter", die jungen Damen gefallen wollen, ein Schauspiel, Aufreisser oder solche die zumindest denken, sie wären es, die an den Mädels rumzupfen...Kahlkopf rasiert und mit Pickeln im Genick, sagenhaft. Am schönsten sind und waren doch die eingebildeten Schicki-Micki Damen, nichts auf der Pfanne, aber : "Wer bin ich" ? Die haben die grössten Fässer aufgemacht, also ich würde mich schämen, mich so aufzuführen, nein...nicht mal mit der Kneifzange. Die schönste war die Teletubbiedame in rot, konnte nicht mehr gerade laufen, dafür war sie gross im Gläser werfen, gesehen nach der Maskenprämierung und Hauptpreisverlosung. Im grossen und ganzen war der Ball wieder ein Erlebnis, auch wenn manche Musiker ihren Zenit leicht überschritten haben, Gaudi war gut, Stimmung war gut, Radio Bamberg Disco der Hammer...DJ... Preise waren moderat, alles in allem....Gelungen...bis nächstes Jahr, ach ja...der Wach und Schliessdienst war leicht überfordert.