Zugegeben: "Stones skimming" oder "faire des ricochets" klingt etwas schmuckvoller als "Steine-Ditschn". Doch diese wohlklingenden Namen nützten den Sportlern im Sommer 2019 bei der mittlerweile vierten Weltmeisterschaft in dieser Disziplin an der Ostsee auch nichts: Manuel Stumpf aus Zapfendorf hat sie alle geschlagen. Mit zwölf aufeinanderfolgenden Steinsprüngen auf der Wasseroberfläche erlangte er den Titel "Meister der 1000 Sprünge".
Von Sommer, Sonne und Triumphgefühl ist an diesem Januarmorgen keine Spur. Obwohl der 31-Jährige der vielen zugefrorenen Gewässer wegen gerade so etwas wie "Zwangs-Winterpause" hat, sucht er an diesem Tag eine Stelle am Main nahe dem Zapfendorfer Kieswerk, um sein Können zu zeigen. Es geht über vereiste Wege, doch Manuel Stumpf kennt sich aus und gelangt zielsicher an eine gut begehbare Uferstelle, an der das Wasser vorbeifließt.
Ditsch-Weltmeister aus Zapfendorf: Die Suche nach dem perfekten Stein
"Ich komme im Sommer hier sehr oft zum Baden her. Ich war seit bestimmt zehn Jahren nicht mehr im Schwimmbad", bekennt er.
Dafür war er hier, in der Natur - mit Freunden oder seiner Freundin, die er schon manchmal auf der Suche nach dem perfekten Stein eine Weile alleine lassen muss. Er lacht.
Denn diese Freunde waren es auch, die dem jungen Mann, der das Steine-Ditschn von Kindheit an selbst immer weiter perfektioniert hat, zu einem Wettbewerb geraten hatten.
Wettkampf ohne offiziellen Charakter
Manuel Stumpf hat sich auf die Suche gemacht, er hat das Turnier der Tourismus-Agentur "Ostseefjord Schlei" gefunden - und gesiegt. Man könnte wohl sagen: Veni, vidi, vici.