Burgwindheim: Das Schloss ist das Wichtigste

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Das Burgwindheimer Schloss muss erhalten bleiben - da sind dich die Ebracher und die Burgwindheimer einig. Archivbild: Rinklef
Das Burgwindheimer Schloss muss erhalten bleiben - da sind dich die Ebracher und die Burgwindheimer einig.  Archivbild: Rinklef
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bürgermeister Max-Dieter Schneider im Gespräch mit Dekan Albert Müller und Projektbegleiter Hartmut Holl (von rechts). Fotos: Hanslok
Bürgermeister Max-Dieter Schneider im Gespräch mit Dekan Albert Müller und Projektbegleiter Hartmut Holl (von rechts). Fotos: Hanslok
 

Die Bürger von Burgwindheim und Ebrach planen ihre Zukunft gemeinsam in einem Workshop. Der Erhalt des Burgwindheimer Wahrzeichens ist für die Mehrheit das derzeit dringendste Thema.

Am Ende ist das Rätsel der drei orangefarbenen Punkte gelöst: Es sind Wunschpunkte. Ein Wunsch pro Punkt, wobei jeder Teilnehmer des Gemeinde-Entwicklungs-Workshops die Wahl unter vorformulierten Wünschen hatte. Diese waren das Ergebnis intensiver Überlegungen und auf acht Tafeln zu lesen. Was Ebracher und Burgwindheimer Bürger sich am meisten wünschen und für vorrangig halten: den Erhalt des Burgwindheimer Schlosses.

Dekan und Pfarrer Albert Müller strahlt. Aber auch Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider und die Burgwindheimer Bürgermeisterriege mit Heinrich Thaler, Andreas Habersack und Xaver Nistler macht einen zufriedenen Eindruck: Mit dem zweiten Bürgerworkshop in der Burgwindheimer Schulturnhalle war eine weitere Etappe auf dem Weg des gemeinsamen Gemeinde-Entwicklungs-Projektes gemeistert. Gefördert wird es vom Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken mit 55 Prozent.


Beschlüsse nächstes Jahr

Zufrieden, das schien nach gut drei Stunden auch Stadtplaner Hartmut Holl, der die beiden Marktgemeinden beim Entwicklungsprozess begleitet und betreut. Zusammen mit seinen Mitarbeitern, der Landschaftsarchitektin Natascha Weigand und dem Diplomgeographen Holger Kress, führte er durch den Abend.

Den bisherigen Verlauf des Projektes fasste Bürgermeister Heinrich Thaler eingangs zusammen. Demnach gab es seit den Anfängen 2011 verschiedene Veranstaltungen wie Gemeinderatssitzungen, die Auftaktveranstaltung und den ersten Bürgerworkshop in Ebrach, gefolgt von einem Treffen der Lenkungs- und Steuerungsgruppe. Mittlerweile wurden die Handlungsfelder von 14 auf acht komprimiert. Zu eben diesen wurden nun acht Tische und Tafeln in der Halle positioniert. Zusammen mit Stiften, Schreibpapier und Wunschpunktstreifen, drei Punkte pro Person. So konnten sich die Bürger bei den Themen ihrer Wahl umgehend an die Arbeit machen. Nachdem Holl die Komplexe zusammengefasst und die weitere Marschrichtung skizziert hatte.

Das heißt, die Ergebnisse dieses Workshops fasst Holls Büro (Hartmut Holl, Büro für Städtebau und Architektur, Würzburg) zusammen, danach sollen im Januar oder Februar Beschlüsse in den Gemeinderäten gefasst werden, auf Anregung Schneiders wird das in einer gemeinsamen Sitzung der Fall sein.

Von Tisch zu Tisch

Man sah die Köpfe geradezu rauchen, als die Damen und Herren in den acht Gruppen ihre Ideen in die geforderten Kategorien wie Ziele, Zielgruppen, Zeitplan, Finanzierung und Marketing einarbeiteten.
Bei allgemeineren Themen war die Besetzung meist gemeindeübergreifend. Die Themen der Tische waren: 1) Waldlandschaft, Kulturlandschaft, 2) Burgwindheim: Motorikpark und Multifunktionaler See, 3) Schloss Burgwindheim, 4) Ortsmitte Burgwindheim, 5) Ortsmitte Ebrach, 6) Dorferneuerungen, 7) Wohnen und Infrastruktur, 8) Technische Infrastruktur.

Die Experten wanderten ihrerseits von "Thema zu Thema", um hier und da nachzuhaken, mitzudiskutieren, aber auch Anregungen zu geben. Wie Hartmut Holl befand, "haben Sie wieder genau die richtige Anzahl an Gemeindebürgern für diesen Workshop".
Der Markt Burgwindheim sorgte im Übrigen dafür, dass die Teilnehmer nicht hungrig und durstig an die Arbeit mussten.

Wie die von den Sprechern Norbert Dietmeyer (Tisch 1), Oskar Noppenberger (2), Walter Schoger (3), Karl-Heinz Gries (4), Ute Seven (5), Stefan Fuchs (6), Heinrich Lechner (7) sowie Walter Hanslok und Andreas Habersack (beide 8) zeigten, kommt es bei all den erforderlichen und wünschenswerten Zielen neben Finanzierung (über Förderprogramme, Stiftungen und Sponsoren) insbesondere auch auf die Präsenz in den Medien an.

Motorikpark einrichten

Neben dem Erhalt des Burgwindheimer Schlosses wurde der Errichtung des Motorikparks und des Multifunktionssees kurzfristig höchste Priorität eingeräumt. Mittel- und langfristig müssen Arzt, Kindergärten und Schule gesichert werden. Angeregt wurde auch, sich noch besser zu vernetzen und zu ergänzen. Insgesamt wird es für beide Gemeinden als wichtig erachtet, ein gutes Image in der Außenwirkung anzustreben - durch die Realisierung der unterschiedlichsten Projekte - damit die Menschen gerne hierbleiben und neue dazukommen. Dazu soll auch die Neugestaltung der je weiligen Marktplätze beitragen.