Bamberg nähert sich dem Corona-Warnwert

2 Min
Takashi Images/adobestock.com
Takashi Images/adobestock.com

Die Zahl der 7-Tagen-Inzidenz steigt in Bamberg auf mittlerweile über über 23. Damit rückt der Warnwert von 35 näher.

Es ist eine Zahl, die auch auf Stadt- und Landkreisebene immer wichtiger wird - die so genannte 7-Tage-Inzidenz die Zahl der Neuinfizierten, hochgerechnet auf 100 000 Einwohner. Wie viele Menschen in Bamberg haben sich in den letzten sieben Tagen mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert? Werden die Behörden neue Einschränkungen erlassen?

Leider steigen die Werte nun tatsächlich so stark an, dass dies nicht mehr ausgeschlossen werden kann. Am Mittwochmittag Punkt 13.47 Uhr hat das Gesundheitsamt die neuesten Zahlen veröffentlicht. Bamberg liegt mit derzeit 26 Corona-Infizierten (fünf mehr Fälle als am Dienstag) bei einer Inzidenz von 23,2 und steht nur noch wenig unter dem seit Anfang der Woche gültigen ersten Warnwert von 25 neuen Fällen. Auch der zweite Warnwert von 35 neuen Ansteckungen in sieben Tagen rückt in eine Nähe, die ihn nicht mehr als unerreichbar scheinen lässt. Verschärfungen bei Veranstaltungen und der Maskenpflicht könnten die Folge sein.

Abgeschwächt zeichnet sich ein ähnlicher Trend auch im Landkreis Bamberg ab. Auch hier wurden am Mittwoch sieben neue Fälle gemeldet. Auch hier klettert der Inzidenz-Wert auf seinen höchsten Wert seit Juli, nämlich auf knapp 15 neue Fälle pro 100 000 Einwohner.

Im März waren die Zahlen höher

"Es gibt keinen Grund zur Panik, aber wir müssen weiter vernünftig und vorsichtig sein", bewertet Frank Förtsch, der Pressesprecher des Landratsamtes, die Entwicklung der letzten Wochen. Förtsch verweist darauf, dass die aktuellen Zahlen immer noch deutlich unter denen liegen, die im März und April dieses Jahres zu verzeichnen gewesen waren. Im Frühling bewegten sich die 7-Tage-Inzidenzen in Stadt und Landkreis über Wochen hinweg zwischen 60 und 80. Die bisher bedenklichste Ausbreitung des Corona-Virus erfolgte in der Region Bamberg in der zweiten Märzhälfte, als in einer einzigen Woche 164 Neuinfektionen in Stadt und Landkreis gemeldet wurden. Aber auch damals waren die medizinischen Intensivkapazitäten in Bamberg nie ausgereizt.

Zum Vergleich: In der letzten Woche wurden 33 neue Infektionen gemeldet. Im Sommer lagen die 7-Tage-Inzidenzen noch viel niedriger, teilweise bei null oder knapp darüber.

Niemand weiß, wie sich die Pandemie in der Region weiter entwickeln wird. Allerdings bereiten sich die zuständigen Behörden darauf vor, dass die Warnstufen schon bald erreicht werden könnten. Welche neuen Maßnahmen dann ergriffen werden, um die Verbreitung der Lungenkrankheit einzudämmen, hängt stark vom Charakter des Infektionsgeschehens ab. Ist es eingrenzbar, müsse niemand fürchten, dass das Gesundheitsamt Einschränkungen mit der Gießkanne wie etwa eine Maskenpflicht in der Grundschule verhängen werde, sagt Sprecher Frank Förtsch. Schwieriger wird es schon, wenn die Zunahme der Infektionen auf diffuse und schwer einzuschätzende Quellen zurückgeht.

Laut Rechtsreferent Christian Hinterstein von der Stadt hat sich der Charakter der Pandemie seit Sommer tatsächlich gewandelt. So seien es seit kurzem nicht mehr die Reiserückkehrer, die das Virus mitbringen. "Nun handelt es sich um ein lokales Infektionsgeschehen."

Das bestätigt auch das Gesundheitsamt. Demnach geht die Zunahme der Neuinfektionen vor allem auf das Treffen von Personengruppen im privaten oder auch im beruflichen Rahmen zurück.