"Marie-Antoinette oder Kuchen für alle!" von Peter Jordan feiert am 01. Dezember Premiere auf der großen Bühne. Regie führt Martin Schulze, es ist seine erste Arbeit am ETA Hoffmann Theater. Das Stück ist eine Komödie, "die Altbekanntes noch einmal völlig neu beleuchtet und bitterböse Zeitpfeile in unsere Gegenwart schießt." Zwei Jahrzehnte nach der Französischen Revolution sind König Ludwig der 14. und seine Frau Marie-Antoinette noch immer nicht hingerichtet.
Premieren von Januar bis März: Von Wahnsinn und Machtkämpfen
Am 19. Januar wird das Stück "Jahre ohne Sommer" im Studio des ETA uraufgeführt. Geschrieben wurde das Stück von Amanda Lasker-Berlin. Es spielt in Bamberg, zur Zeit des 30-jährigen Krieges. Es herrschten Nahrungsmangel und Kälte. 1000 Menschen wurden in den Jahren 1612 bis 1631 angezeigt als Hexen, Trudner oder Zauberer und hingerichtet. Amanda Lasker-Berlin schildert, "welchen Einfluss Natur und Umwelt auf gesellschaftliche Ereignisse und die Verbreitung von Hass haben und wie dieser sich mithilfe des Buchdrucks ausweiten konnte." Regie bei dieser Inszenierung führt Mona Sabaschus.
Nach dem Roman von Dita Zipfel wird am 08. März 2024 die Premiere des Jugendstücks "Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte" im Studio, in einer Fassung von Marlon Otte, aufgeführt. Das Stück handelt von Lucie, einer 13-Jährigen, die keine Freund*innen hat und am liebsten einfach weg nach Berlin möchte. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Coming-of-Age-Roman von Dita Zipfel. Die Autorin schreibt über das Anderssein und wie viel Mut es dafür braucht. Das Buch wurde 2020 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Am 15. März 2024 bringt das ETA "Maria Stuart" in einer Fassung von Phillip Arnold auf die große Bühne. Der Klassiker von Friedrich Schiller erzählt die Geschichte von den katholischen Königen von Schottland, die vermeintliche Mörderin des Königs, die nach England flüchtet und auf Asyl bei ihrer Tante Elisabeth hofft. Es entwickelt sich ein Politthriller über zwei Herrscherinnen. Der Regisseur Philipp Arnold interessiert sich neben den politischen und gesellschaftlichen Beziehungen der Protagonistinnen vor allem für deren Wesensverwandtschaft. "Was passiert, wenn man das fatale Narrativ aufgibt, dass es nur eine von ihnen an der Spitze geben kann? Gibt es eine Möglichkeit, in einem Miteinander zu leben, anstatt sich dem eigenen Hass zu ergeben?", heißt es in der Stückbeschreibung.
Premieren von Mai bis Juni: Professor Bernhardi mal anders und Liebe Open Air
Die Uraufführung Stückes "Olm" von Philipp Gärtner findet am 26. April 2024 im Studio des ETA Theaters statt. In dem Stück geht es um Dr. Mumiko Omar, der in einem unbekannten Höhlensystem ein neuartiges Verfahren zu Stromgewinnung installieren möchte. Doch die Expedition verläuft nicht nach Plan und "unversehens wird die Forschungsreise zu einem Survival-Horror". Regie führt Manon Pfrunder, die mit Olm ihr erstes Stück in Bamberg auf die Bühnen bringt.
"Die Ärztin" heißt das Stück von Robert Icke, das unter der Regie von Sibylle Broll-Pape am 03. Mai auf der großen Bühne Premiere feiert. Das Stück basiert auf dem Thriller "Professor Bernhardi" von Arthur Schnitzler. In dem Stück geht es um Dr. Ruth Wolff. Die Ärztin behandelt die vierzehnjährige Emily, die nach einer heimlichen, selbst durchgeführten Abtreibung in die Notaufnahme eingeliefert wird. Die Ärztin kann der Patientin nicht mehr helfen, sondern nur noch für ihren friedlichen Tod sorgen. Als sie dem katholischen Priester aus der Gemeinde der Eltern den Zutritt zu der Sterbenden verwehrt, weil es in deren Akte keinen Hinweis auf ihre Religion gibt, kommt es zu einer Auseinandersetzung, die schwerwiegende Folgen haben wird. Das Stück wirft Frage auf über medizinische Ethik, ökonomischen Druck sowie Identitätspolitik.
Mit "Das Spiel von Liebe und Zufall" lädt das ETA Theater in die Alte Hofhaltung ein, zu Theater unter freiem Himmel. Das Stück von Pierre Carlet de Marivaux stellt sich die Frage: "Wie finde ich das passende Gegenstück?" Die Liebeskomödie "spielt mit Rollen, Erwartungen und Standesunterschieden". Regie bei diesem Stück führt Kathrin Mayr.
Fazit: Erste Resonanz ist positiv
Der diesjährige Spielplan des ETA Hoffmann Theaters in Bamberg ist vielseitig. Bisher hatten zwei Stücke Premiere und die Resonanz der Presse fiel positiv aus. Die Süddeutsche Zeitung schreibt: "Wenn man während einer Vorstellung eine Stecknadel fallen hören könnte, weiß man, hier geschieht Magisches. Es gibt mehrere solcher Momente in Sibylle Broll-Papes Inszenierung von Matthew Lopezʼ zweiteiligem Gesellschaftsepos" zu dem Stück "Das Vermächtnis-Teil 1". Die Deutsche Bühne bezeichnet Hänsel & Greta & The Big Bad Witch als "wortgewandte Apokalypse". Wie die weiteren Premieren des Hauses sein werden, kannst du bei einem Besuch selbst herausfinden.