Beim geglückten Weltrekordversuch auf der Wasserkuppe waren auch begeisterte Rodler aus dem Landkreis Bad Kissingen dabei. Als der Rekord aufgestellt war, lagen sich auch wildfremde Menschen in den Armen.
"Hessen hat den nächsten Rekord sicher! 416 Schlitten fuhren 150 Meter am Stück." Der Jubel auf der Wasserkuppe war enorm. Im zweiten Versuch gelang es den Weltrekord im Rodeln in die Rhön zu holen und den ein Jahr alten Rekord, der im Eggental in Südtirol mit 240 Schlitten aufgestellt wurde, zu knacken. Ideengeber und Mitorganisator Christoph Seipp strahlte: "Ohne Euch wäre es nicht möglich so großartige Sachen zu machen!" , lobte er alle, die mit dabei
waren. Organisiert wurde der Rekordversuch von Kolter, AlpenGaudi-Snowsports und der Ski- und Rodelarena Wasserkuppe.
Die Wasserkuppe gehörte am Samstag den Wintersportlern.Treffpunkt war die Märchenwiese und hier standen sie, die über 400 Schlitten. Mit einem Seil und Karabinern waren sie verbunden und warten schon am frühen Morgen auf die Rodler. Online haben sich die Teilnehmer angemeldet, eine Warteliste gab es schon seit Tagen.
Pünktlich um 13 Uhr startete der erste Versuch, doch nach kurzer recht rasanter Fahrt war es auch schon vorbei. Das Seil war gerissen, einige Rodel verhakten sich und Teilnehmer stürzten. Der Rekord-Versuch war gescheitert.
400 Teilnehmer
Doch das störte weder die Teilnehmer noch Christoph Seipp. Es gab eine Stunde später einen weiteren Versuch."Wir sind beim ersten Mal zu schnell gewesen.
Es war zu viel Spannung auf dem Seil", erklärte Seipp. "Bei 120 Metern ist das Seil gerissen." Der zweite Versuch wurde mit einem längeren Countdown von zehn abwärts gestartet und der Anweisung an alle Teilnehmer zu bremsen. "Es geht nicht um Geschwindigkeit und wenn wir zehn Minuten brauchen, das ist egal", so die Anweisungen von Seipp an die über 400 Teilnehmer. Und die Bitte, dass die Eltern die Kinder gut festhalten.
"Es darf keiner runterfallen."
Von der Anmeldung überrascht
Mit dabei sein wollte Yvonne Hagl aus Oberthulba, die kurzerhand ihre Mutter Waltraud Metz und ihren Lebensgefährten Rainer samt den Kindern Julia Hagl und Niclas Wanitschka gleich mit anmeldete. "Ich habe es in der Zeitung gelesen und es war klar, dass wir alle man teilnehmen werden." Waltraud Metz ist überrascht worden: "Natürlich bin ich mit gegangen.
Weil es Spaß macht."
Dabei sein war das Wichtigste
"Spaß haben" wollte auch Andreas Weiß aus Reichenbach. Er hatte seine Schwester Daniela Enders und ihren Mann Manuel Enders aus Bischofsheim mitgebracht. "Wann kann man schon mal an einem Weltrekord teilnehmen? Da müssen wir dabei sein", sagte Weiß und freute über die großartige Stimmung und das Gemeinschaftsgefühl auf der Wasserkuppe.
Aus Brendlorenzen war Florian Barthel mit seinen Kindern Andreas, Jana und Vanessa zum rodeln auf die Wasserkuppe gekommen.
Riesiger Jubel am Ende
Skeptisch waren sie ob der zweite Versuch den klappen würde, denn das es mit dem Seil technische Probleme gab und auch die Kunststoffschlitten, die mit Karabinern am Seil befestigt waren, verdächtige Bruchstellen aufwiesen, ließ nichts Gutes ahnen.
Doch es ging alles gut und es wurde im Ziel tüchtig gejubelt. Wildfremde Menschen umarmten sich und freuten sich über den Rekord.
Die blauen Schlitten konnten die Teilnehmer mit nach Hause nehmen, doch nicht jeder fand nach einer Einkehr seinen Schlitten wieder - sie hatten offenbar neue Besitzer gefunden.