Kurstift: Die Pflegestation ist fertig

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Der Anbau einer Pflegestation an das Kurstift in Bad Brückenau ist abgeschlossen. Foto: Ulrike Müller
Der Anbau einer Pflegestation an das Kurstift in Bad Brückenau ist abgeschlossen. Foto: Ulrike Müller
Geschäftsführer Karl Jünemann präsentiert eines der Pflegezimmer. Hinter ihm geht es raus auf die Terrasse. Foto: Ulrike Müller
Geschäftsführer Karl Jünemann präsentiert eines der Pflegezimmer. Hinter ihm geht es raus auf die Terrasse. Foto: Ulrike Müller
 
Walter Rundler (von links), Bernd Heinrich, Karl Jünemann und Mike Mann besichtigen die neuen Räume. Foto: Ulrike Müller
Walter Rundler (von links), Bernd Heinrich, Karl Jünemann und Mike Mann besichtigen die neuen Räume. Foto: Ulrike Müller
 
Alles ist stilvoll eingerichtet. Foto: Ulrike Müller
Alles ist stilvoll eingerichtet. Foto: Ulrike Müller
 
Walter Rundler ist stolz, diesen Tag erleben zu dürfen. Er gehört zu den Gründern des Kurstifts und ist Ehrenvorsitzender des Trägervereins. Foto: Ulrike Müller
Walter Rundler ist stolz, diesen Tag erleben zu dürfen. Er gehört zu den Gründern des Kurstifts und ist Ehrenvorsitzender des Trägervereins. Foto: Ulrike Müller
 
Ein Blick in einen der Aufenthaltsräume Foto: Ulrike Müller
Ein Blick in einen der Aufenthaltsräume Foto: Ulrike Müller
 
Noch sind die Gänge etwas kahl. Das wird sich bald ändern. Foto: Ulrike Müller
Noch sind die Gänge etwas kahl. Das wird sich bald ändern. Foto: Ulrike Müller
 
Das Kurstift Bad Brückenau wurde in den Jahren 1969 und 1970 erbaut. Foto: Ulrike Müller
Das Kurstift Bad Brückenau wurde in den Jahren 1969 und 1970 erbaut. Foto: Ulrike Müller
 
Architekt Bernd Heinrich (vorne) und Mike Mann, stellvertretende Pflegedienstleitung, zeigen die moderne Ausstattung. Foto: Ulrike Müller
Architekt Bernd Heinrich (vorne) und Mike Mann, stellvertretende Pflegedienstleitung, zeigen die moderne Ausstattung. Foto: Ulrike Müller
 
Blick ins Badezimmer Foto: Ulrike Müller
Blick ins Badezimmer Foto: Ulrike Müller
 

Eine nagelneue Pflegestation wartet im Kurstift auf die ersten Bewohner. Beim Anbau ging's allerdings nicht darum, mehr Plätze zu schaffen. Es ging vielmehr um das Niveau des Hauses. Zeit, mit ein paar Vorurteilen aufzuräumen...

Karl Jünemann lacht. "Nein, wir sind kein Altersheim", sagt der Geschäftsführer des Kurstifts. "Ich sage immer, das Kurstift ist eine Wohnanlage für Senioren mit hotelähnlichem Charakter." Und es stimmt ja auch: Das Haus verfügt über eine Rezeption und ein Schwimmbad, Friseur, Bank-Filiale und ein Lädchen befinden sich im Erdgeschoss.
Es gibt einen kleinen Zoo und ein Café, von dem aus man den herrlichsten Blick genießt, den Bad Brückenau zu bieten hat.

Nun hat das Nicht-Altenheim eine Pflegestation. Das ist nicht neu, schon die Gründerväter des Kurstifts dachten daran. Doch das Haus ist mittlerweile mehr als 40 Jahre alt und so ist auch die bisherige Pflegestation in die Jahre gekommen. "Mit der Modernisierung bringen wir die Pflegestation auf den neuesten Stand", sagt Architekt Bernd Heinrich. Auch dieser Bereich solle dem Niveau des Hauses entsprechen.


Großzügige Zimmer

Die Räume sind größer, 20 Prozent mehr als die Norm vorschreibe, sagt Heinrich. Der gesamte Anbau ist rollstuhltauglich ausgestaltet, jedes Zimmer verfügt über einen eigenen Zugang zur Terrasse - groß genug, dass die Mitarbeiter gleich das ganze Bett unter den freien Himmel schieben können. "Der Neubau ist schwerpunktmäßig für Bewohner mit Demenz", erkärt Mike Mann, stellvertretende Pflegedienstleitung. Die Betreuung wird in zwei Gruppen zu jeweils acht Personen organisiert. Auch hier gilt: "Ein möglichst eigenständiges Leben, auch wenn ich auf einer Pflegestation bin", sagt Mann.

In einem der neuen Sessel sitzt ein alter Mann. Es ist Walter Rundler, Mitbegründer des Kurstifts und Ehrenvorsitzender des Trägervereins. "Ich bin richtig stolz", sagt er. Es sei ihm ein Anliegen gewesen, dass etwas Ordentliches abgeliefert werde. "Viele Bewohner haben mir gesagt: In ein Doppelzimmer möchte ich eigentlich nicht rein." Später, wenn es mal soweit ist. Deshalb wird - nachdem die letzten Arbeiten im Anbau abgeschlossen sind - auch die alte Pflegestation neu gemacht. 22 Betten werden es dann sein, überwiegend Einzelzimmer.


Das Einzugsgebiet verändert sich

Mit einem Vorurteil möchte Karl Jünemann am Ende noch aufräumen. "Wir haben uns sehr geöffnet, nachdem es früher immer hieß: Hier wohnen nur reiche Leute." Fakt ist, dass der Bau des "Langen Eugen", wie das Kurstift im Volksmund genannt wird, ein finanzielles Risiko war. Niemand wusste, ob die Idee ankommen würde. Damals hätten sich die Bewohner einkaufen müssen, erzählt Jünemann. 10.000 Mark für eine Person, 20.000 Mark pro Paar.

Aus ganz Deutschland seien die Leute damals in die Rhön gekommen. Das ist heute nicht mehr so. "Unser Einzugsgebiet hat sich verändert", sagt Jünemann. Die Bewohner kommen immer häufiger aus der Umgebung. Und wenn es soweit kommt, dass sie Betreuung brauchen, zahlen sie Pflegesätze, die im Rahmen liegen. Und noch etwas stellt Jünemann klar: Wer betreut werden möchte, muss nicht zwangsläufig vorher im Kurstift gewohnt haben.