Kommentar: Es kommen nicht nur die Guten

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Symbolbild: Ulrike Müller
Symbolbild: Ulrike Müller

Ein Blick in die Kriminalstatistik zeigt: Es sind auch schwarze Schafe unter den Asylbewerbern. Das darf aber nicht zum Generalverdacht führen.

Zwei Vorfälle schreckten die Bad Brückenauer Anfang des Jahres auf. Zum einen der Afghane, der zwischen Stadt und Staatsbad krankenhausreif geschlagen wurde. Zum anderen zwei Asylbewerber, die so heftig in einer Kneipe randalierten, dass sie in Gewahrsam genommen werden mussten. Anlass genug, um einmal nachzufragen, wie es mit den Straftaten von Asylbewerbern aussieht, nachdem es lange verhältnismäßig ruhig geblieben war.

Zum ersten Fall ist zu sagen, dass sich nach derzeitigem Ermittlungsstand kein Hinweis darauf ergeben hat, dass "unsere" Flüchtlinge beteiligt waren. Das Opfer selbst lebt seit mehreren Jahren mit einem gültigen Aufenthaltstitel in Deutschland. Der zweite Fall - die Schlägerei in einer Kneipe - ist sicher unschön, aber durchaus nicht ungewöhnlich. Wesentlich betroffener macht die Tatsache des Selbstmordversuchs.

Die Geschichte von Giorgiaber offenbart das Dilemma der aktuellen Flüchtlingssituation. Da nur auf die Asylpolitik zu schimpfen, bringt wenig. Die Augen vor der Tatsache zu verschließen, dass eben nicht nur die Guten kommen, läuft ebenfalls ins Leere.

Durchschnittlich 225 Bewohner von Asylunterkünften hielten sich im Jahr 2015 laut Angaben der Polizeiinspektion im Altlandkreis Bad Brückenau auf. Davon werden 16 als Tatverdächtige geführt. Bleiben noch 209 Menschen, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen. Auf sie darf kein Generalverdacht fallen.