Ein Altenheim mit stationärer Pflege, betreutem Wohnen und Sozialstation für ambulante Pflege ist bei Eröffnung des Münnerstädter Seniorenzentrums 1997 eine Besonderheit. Wie hat es sich bewährt und was bringt die Zukunft?
MünnerstadtDie Verzahnung von stationärer und ambulanter Pflege war 1997 ein Novum. Das Seniorenzentrum St. Elisabeth hatte deshalb bei seiner Eröffnung Modellcharakter. Heute, 25 Jahre später, zieht Marco Schäfer von der Carl-von-Heß-Sozialstiftung Bilanz: "Es war der richtige Weg, der damals eingeschlagen wurde." Diese Verzahnung ist heute allseits anerkannt und wichtiger Bestandteil in der Altenpflege geworden. Aufgrund der guten Erfahrungen in Münnerstadt habe man das 2016 in Bad Brückenau wiederholt, ergänzt Marco Schäfer. Für den jeweiligen Bedarf das richtige Angebot bieten zu können, werde in Zukunft wichtiger.
Geändert hat sich im Haus, dass es keine Tagespflege mehr gibt. Das hat nichts mit der fehlenden Akzeptanz, sondern mit der Nutzung von Synergie-Effekten zu tun, erläutert Marco Schäfer. Denn seit beide örtlichen Seniorenheime in Trägerschaft der Carl-von-Heß-Sozialstiftung sind, gibt es die Tagespflege nur noch im Juliusspital. Dafür wurde im Seniorenzentrum ein Küchentrakt angebaut, in dem das Essen für beide Einrichtungen gekocht wird.
Sanierungen haben noch Zeit
Nach 25 Jahren stellt sich natürlich auch die Frage nach Renovierungen und Umbauten. "Mittelfristig stehen Sanierungen ins Haus. Das ist jetzt schon klar", sagt Marco Schäfer auf Anfrage dieser Zeitung. Aber das 30-Jährige werde die Einrichtung wohl noch ohne Umbauarbeiten erleben, schätzt er.
Vorrang hat momentan die Sanierung des Altbautraktes im Juliusspital, das zweite in der Trägerschaft der Carl-von-Heß-Sozialstiftung befindliche Seniorenheim in Münnerstadt. "Das Juliusspital hat es wirklich notwendig", erklärt der Geschäftsführer der Stiftung.
Beim Seniorenzentrum St. Elisabeth bewährt sich nach Aussage Schäfers, dass beim Bau des Gebäudes Mitte der 1990er Jahre hochwertige Materialien verbaut wurden. Außerdem lobt er den pfleglichen Umgang der Mitarbeiter mit dem Gebäude und seiner Ausstattung. Man sehe dem Haus seine 25 Jahre nicht an, findet Marco Schäfer.
Trotzdem gibt es nach 25 Jahren Betrieb Dinge, die mittelfristig angegangen werden müssen. Fußböden sollen in einigen Jahren ausgetauscht, Sanitäranlagen verbessert werden. Auch an der Raumstruktur müssten auf längerer Sicht hin kleinere Veränderungen vorgenommen werden, da sich zum Beispiel die Vorgaben für die Doppelzimmergrößen verändert haben. Aber die Einschnitte seien nicht zu groß.