Alle fünf Jahre gibt es in Münnerstadt das Studiengenossenfest für ehemalige Schüler des Schönborn-Gymnasiums. Erstmals trafen kamen Ehemalige 1855 zu solch einem Treffen zusammen. In diesem Jahr findet es zum 22. Mal statt, und zwar vom 24. bis 26. Juli.
Rund 500 Anmeldungen gibt es derzeit für das 22. Studiengenossenfest in Münnerstadt. "Das ist etwas weniger als vor fünf Jahren", erklärt Bruno Eckert, Cheforganisator beim Mürschter Zirkel, in dessen Händen die Durchführung des großen Ehemaligen-Treffens liegt. Doch die Zahlen ändern sich noch täglich. Derzeit kommen regelmäßig Rückmeldungen.
Die Zahl der schriftlichen Anmeldungen sagt aber immer noch nichts darüber aus, wie viele Ehemalige dann tatsächlich am dreitägigen Fest die Stadt besuchen. Ganz viele, das ist die Erfahrung Eckerts, kommen kurzfristig - ohne vorherige Anmeldung.
Teilnehmer aus den USA Doch eine verbindliche Zusage sei für die Organisatoren bei der Planung wichtig, gibt Bruno Eckert zu bedenken. Schließlich muss ein dreitägiges Programm auf die Beine gestellt werden.
Erfreulich gut ist nach Angaben von Bruno Eckert heuer die Zahlungsmoral der Teilnehmer. Mit dem Teilnehmerbeitrag finanzieren sich die Kosten für das gesamte Drumherum - angefangen vom Druck der Einladungen über deren Postversand bis hin zu den Gema-Gebühren für die Musikangebote.
Die Teilnehmer mit der weitesten Anreise kommen aus den USA, mehrere weitere ehemalige Münnerstädter Gymnasiasten reisen aus dem europäischen Ausland an, so aus der Schweiz, aus Frankreich oder aus Tschechien. Besonders stark vertreten sind beim Studiengenossenfest laut derzeitiger Anmeldeliste die Abiturjahrgänge 1958 und 1963. Aktuell melden sich nach Auskunft Bruno Eckerts verstärkt Teilnehmer aus den Abiturjahrgängen zwischen 1980 und 2000 an.
Deutlich geringer sind die Meldungen bei den Jahrgängen ab 2005, so Bruno Eckert.
3000 Einladungen verschickt Das liegt auch daran, dass die Adressen-Verwaltung für den Mürschter Zirkel immer schwieriger wird. Eigentlich könnte Bruno Eckert rund 5000 Einladungen verschicken. Adressen liegen ihm aber nur von 3000 Studiengenossen vor. Von diesen 3000 Einladungen kommt erfahrungsgemäß ein Teil wieder zurück, weil sie unzustellbar sind. Das liegt dann daran, dass Studiengenossen ihren neuen Wohnort nicht mehr mitteilen oder an Problemen mit der Post. So kam eine Einladung zurück, die nach Haard gegangen war, nur weil die Hausnummer nicht stimmte. "Es war nur fünf Hausnummern Unterschied", erklärt Eckert. Trotzdem sei der Brief nicht angekommen.
Früher habe es so etwas nicht gegeben.
Datenschutz ist hinderlich Aber es wird auch immer schwieriger, die Adressen, gerade der jüngeren Jahrgänge, überhaupt zu erhalten. Die Schule darf die Daten ihrer Absolventen ohne deren Einwilligung gar nicht mehr herausgeben. "Wir müssen alle fragen, ob sie einverstanden sind", bestätigt Schulleiter Joachim Schwigon, der selbst Studiengenosse ist. In diesem Alter hätten die jungen Leute dieses Fest aber noch gar nicht so auf dem Plan, meint er. Viele wollen deshalb gar nicht in die Adressenliste aufgenommen werden.
Diese Ehemaligen dann je wieder zu erreichen, wird schwierig, weiß Bruno Eckert.
Fehlende Adressen könnten auf Dauer ein Problem für das Studiengenossenfest werden, glauben Bruno Eckert und Joachim Schwigon, zumal auch die Bindung der Schüler an die Einrichtung nicht mehr so stark ist wie früher, als viele Gymnasiasten Internatsschüler waren.
Führungen sind möglich Joachim Schwigon ist in diesem Jahr erstmals in doppelter Funktion dabei: Als Ehemaliger und als Schulleiter. In den letzten Jahrzehnten zumindest hat es das nicht gegeben. Joachim Schwigon gehört zu den überzeugten Teilnehmern des Studiengenossenfestes. Er hat 1974 sein Abitur abgelegt und seitdem kein Studiengenossenfest verpasst.
Die Schule übernimmt die Organisation des Festaktes, der traditionell in der Aula des Gymnasiums stattfindet. Festrednerin ist Dr. Karolin Oser-Grote, die über die Augustinerbibliothek in Münnerstadt sprechen wird.
Claudia Dunkelberg leitet das Orchester, in dem ehemalige Orchestermitglieder und Schüler gemeinsam musizieren werden. Auf Wunsch gibt es auch Schulführungen. Es können sich noch Interessenten für solche Führungen melden, betont Joachim Schwigon.
Das Programm
Freitag, 24. Juli: 19.30 Uhr Begrüßungsabend im Münnerstädter Sportzentrum.
Samstag, 25. Juli: 9 Uhr Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche; 10.30 Uhr Festakt in der Aula des Schönborn-Gymnasiums; 12 Uhr Fotoaufnahme der Teilnehmer am Gymnasium; 15.30 Uhr Gospelkonzert (öffentlich) mit "Light in the Dark" in der Klosterkirche (Chorleiter Thomas Reuß ist Studiengenosse); 19.30 Uhr Rock- und Beat-Abend mit "Midlife Special" in der Kelterhalle (öffentlich). Auf Nachfrage sind am Nachmittag Führungen durch das Gymnasium oder das Studienseminar sowie in den Kirchen/ Museum möglich.
Sonntag, 26. Juli: 8.30 Uhr Gottesdienst für verstorbene und gefallene Studiengenossen in der Klosterkirche. Danach klingt das Fest mit einem öffentlichen Frühschoppen auf dem Marktplatz aus.