Ein Glücksfall für die Maßbacher Schule

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Lehrer Rudolf Ritz (links) wurde an der Mittelschule Maßbach verabschiedet. Schulleiter Rektor Wolfgang Wittmann überreichte ihm ein Präsent. Foto: Hartmut Hessel
Lehrer Rudolf Ritz (links) wurde an der Mittelschule Maßbach verabschiedet.  Schulleiter Rektor Wolfgang Wittmann überreichte ihm ein Präsent. Foto: Hartmut Hessel
Lehrer Rudolf Ritz (rechts) wurde an der Mittelschule Maßbach verabschiedet. Links Schulleiter Rektor Wolfgang Wittmann. Foto: Hartmut Hessel
Lehrer Rudolf Ritz (rechts) wurde an der Mittelschule Maßbach verabschiedet. Links   Schulleiter Rektor Wolfgang Wittmann. Foto: Hartmut Hessel
 

Lehrer Rudolf Ritz wurde an der Mittelschule Maßbach in den Ruhestand verabschiedet.

Drei Dinge führen einen Lehrer zum beruflichen Glück. "1. Der richtige Ort, 2. Die richtige Zeit, 3. Die richtigen Leute", meinte der Studienrat im Mittelschuldienst, Rudolf Ritz, in seiner letzten Rede vor den Kolleginnen und Kollegen der Mittelschule Maßbach.

Doch nicht nur die aktiven Lehrer und Lehrerinnen waren zugegen, sondern auch die Ehemaligen, um "ihren Rudolf" im Club der Pensionisten zu begrüßen, sowie Bürgermeister Matthias Klement und die Vertreterin des Elternbeirats, Ursula Linke. Klement und Linke ließen es sich nicht nehmen, Rudolf Ritz für sein vorbildliches und leidenschaftliches Wirken zu danken. Der Bürgermeister hob besonders die jahrelange Begleitung der Schülerlotsen hervor, "ein wesentlicher Beitrag für die Sicherheit unserer Kinder!" Rektor Wolfgang Wittmann blieb es vorbehalten, die Lehrer-Biografie des Neu-Pensionärs den anwesenden Gästen nahe zu bringen. 1953 in Würzburg geboren und in Großlangheim aufgewachsen trat Rudolf Ritz 1977 in Gochsheim den Schuldienst an. Zwangsläufig lernte er in seiner Referendarszeit sehr schnell Unterfranken kennen, denn in den zwei Jahren wurde er weiter nach Lohr, Hafenlohr, Kreuzwertheim und nach Kleinrinderfeld versetzt, meistens um vakante Rektorenschulstunden zu besetzen.


Ort vorher nicht gekannt

Privat war das kein Schaden, denn zwischendurch versüßte sich der damalige Junglehrer durch die Trauung 1978 mit seiner Brigitte die umständliche Reisezeit. Im September 1980 wurde das Ehepaar Ritz nach Maßbach beziehungsweise nach Rottershausen versetzt. Rudolf Ritz begann seinen Dienst in einem Ort, den er nach eigener Aussage vorher "weder mit Namen noch der Lage nach" kannte. Das änderte sich schnell, denn die Glücksgefühle stellten sich nach und nach ein. Die Familie, zu der sich im Laufe der Jahre drei Kinder gesellten, baute ein Haus, weil sie der Eindruck nicht täuschte, hier am richtigen Fleck angekommen zu sein. Beruflich kam Rudolf Ritz in 37 Dienstjahren zu insgesamt zirka 400 Schülern, die er von der 7. bis zur 9. Klasse und damit zum meistens erfolgreichen Abschluss führte.


Lange Handballteam betreut

Er betreute jahrelang eine Handballmannschaft, die zeitweise auch als Vereinsmannschaft Rundenwettkämpfe bestritt. Überhaupt, das Vereinsengagement vergaßen weder der Bürgermeister noch der Schulleiter zu erwähnen. Rudolf Ritz war Tennisspieler und übernahm einige Jahre Verantwortung in der TSV-Tennisabteilung als Vorsitzender.

Im Mittelpunkt seines beruflichen Wirkens stand jedoch der Einsatz für seine Schülergenerationen. So wirkte er als Betreuungslehrer und als Sicherheitsbeauftragter. Konsequent begleitete er die verschiedenen Wege zur Berufsorientierung und nicht wenige seiner Schüler verdanken dem nun scheidenden Lehrer den passenden Einstieg ins Berufsleben. Selbstverständlich rundeten auf für Rudolf Ritz die regelmäßigen Schulfahrten die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler ab. Das war ihm nach Aussage seines , nun ehemaligen, Schulleiters Wolfgang Wittmann wichtig, den Schülern Struktur zu vermitteln und ihnen damit das Lernen zu erleichtern. Er selbst schöpfte aus der inneren Ruhe und Gelassenheit seine Kraft für die ihm Anvertrauten.

Sie begegnetem ihm anfangs mit Respekt, und es war sich nicht zu ihrem Schaden, dass die Schüler ihren Klassenlehrer spätestens im Zweifel immer an ihrer Seite fanden. Wolfgang Wittmann ging auch auf den Jäger Rudolf Ritz ein, der in kalten Nächten "eingewickelt in Decken und Jacken, auf einem Hochsitz Rehe, Wildschweine und Füchse oder auch mal nichts" beobachtete und die Stille genoss.

Rudolf Ritz hatte sein Glück im Schulleben gefunden, er findet sich jetzt im "Dritten Leben" wieder und genießt neben der Familie die Enkel, die Jagd und das Reisen mit seiner Frau Brigitte. Die Kolleginnen und Kollegen verabschiedeten Rudolf Ritz mit ausgiebigen Strophen nach einer bekannten Melodie. Tränen des Abschieds wurden nicht gesichtet. Man wird sich wiedersehen.