Die Imker wenden eine drohende Vereinskrise ab

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Dieter Schölzke gibt nach 17 Jahren das Amt des 1. Vorsitzenden im Imkerverein Münnerstadt und Umgebung ab. Foto: Heike Beudert/Archiv.
Dieter Schölzke gibt nach 17 Jahren das Amt des 1. Vorsitzenden im Imkerverein Münnerstadt und Umgebung ab. Foto: Heike Beudert/Archiv.
Stefan Hückmann ist neuer Vorsitzender des Imkervereins Münnerstadt und Umgebung. Foto: Dieter Schölzke
Stefan Hückmann ist neuer Vorsitzender des Imkervereins Münnerstadt und Umgebung. Foto: Dieter Schölzke
 

Der Imkerverein fordert seine Mitglieder zu mehr Mitarbeit auf. Weshalb Dieter Schölzke und Stefan Hückmann ihre Vorstandsämter im Verein getauscht haben?

Ein Stein ist Dieter Schölzke vom Herzen gefallen, als endlich feststand: Beim Imkerverein Münnerstadt und Umgebung geht es weiter. Es gibt wieder Leute, die sich engagieren möchten. Der Verein war kurzzeitig in die Krise geraten, als Dieter Schölzke erklärt hatte, er werde nicht mehr als Vorsitzender kandidieren, und sich in einer nur mit acht Personen besuchten Generalversammlung kein Nachfolger fand.

Doch ein Brandbrief des Notvorstands, der dringend mehr Mitglieder-Engagement forderte, hatte Wirkung gezeigt. In einer zweiten Generalversammlung kamen mehr als 50 Mitglieder, und es fand sich mit Stefan Hückmann ein Nachfolger für Dieter Schölzke.

Dieter Schölzke wechselt auf den Posten des 2. Vorsitzenden, den Stefan Hückmann bislang inne hatte. Voraussetzung für Hückmanns Kandidatur war, dass sich Männer und Frauen fanden, die den Vorstand in seiner Arbeit unterstützen werden. Denn der neue Vorsitzende erklärt auf Anfrage dieser Zeitung, dass er auf diese Unterstützung angewiesen sei. Er sei beruflich in einer leitenden Position, viel unterwegs und habe auch Familie. Er brauche also Leute an seiner Seite, die aktiv mitarbeiten.

Aktive Mitarbeit

Der Poppenlaurer ist jetzt zuversichtlich, dass das Vorstandsteam künftig die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen kann und somit die anfallenden Aufgaben im Verein leistbar sind, ohne Einzelne über Gebühr zu belasten. Das betrifft vor allem den Wirtschaftsdienst im Bienenlehrstand. Hier gab es schon länger einen echten Mangel an Helfern und Helferinnen. Für das nächste Jahr sieht es deutlich besser aus. Man arbeitet jetzt an einem Konzept, damit die gewohnten Öffnungszeiten des Bienenlehrstands gewährleistet sind. Wenn sich alles gut entwickelt, sieht Stefan Hückmann für die Zukunft des Vereins keine Probleme.

Dieter Schölzke hat sich entschieden, nach 17 Jahren als Vorsitzender im Verein kürzer zu treten. Es liegt nicht daran, dass er den Spaß verloren hätte, betont er. Nur war die Verantwortung, die auf seinen Schultern ruhte, zu viel geworden. Auch gesundheitlich fühlt er sich nicht mehr so fit wie in den Anfangsjahren, um neben dem Beruf ein Ehrenamt in diesem Umfang auszuüben. Er habe den Fehler begangen, alles zu machen, glaubt Dieter Schölzke. "Aber zum Schluss ging es nicht mehr." Selbst für sein Hobby, die Bienenzucht, blieb kaum mehr Zeit. Der Münnerstädter hat aber noch ein weiteres Argument für den Wechsel: "Ich bin ja der, der sagt, länger als zehn Jahre sollte keiner Vorsitzender sein." Es sei also Zeit gewesen.

Als 2. Vorsitzender stehe er dem Verein aber weiterhin zur Verfügung, betont er. "Es ist gut, dass Dieter weiter mitmacht", sagt Stefan Hückmann. Er erinnert alleine an die vielen Kontakte, die der künftige 2. Vorsitzende in mehr als 25 Jahren Vorstandsarbeit aufgebaut hat und weiter pflegen soll. Bevor Schölzke Vorsitzender wurde, hatte er bereits acht Jahre das Amt des Schriftführers inne.

Neben dem Wirtschaftsdienst werden weitere Aufgaben unter den Mitgliedern aufgeteilt, dazu gehört auch die Jungimkerausbildung. In den nächsten Monaten werden die Ehrenamtlichen in ihre neuen Aufgabenbereiche eingewiesen. So laufe die Vereinsarbeit auch weiter, wenn einer der Ehrenamtlichen einmal längerfristig ausfallen sollte, erklärt Dieter Schölzke.

Winterpause bis März

Die Neuen werden auch nicht sofort ins kalte Wasser geworfen. Denn über den Winter ruht erneut der Wirtschaftsbetrieb. Heuer ist nicht Corona, sondern der hohe Energiepreis schuld. Das benötigte Gas für den Winter könne der Verein nicht erwirtschaften, erklärt Dieter Schölzke. Er bedauert diesen Schritt, sieht aber keine Alternative dazu. Über den Winter wird der Bienenlehrstand lediglich temperiert, damit keine Schäden entstehen. Ab März will der Verein dann wieder seine Türen öffnen.